Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
— solange ich Lloret nur nicht würde verlassen müssen! Henry sah
mein hoffnungsvolles Gesicht und fügte hinzu: >>Aber deine Wohnung wirst
du trotzdem aufgeben müssen. Dahin würde ich an deiner Stelle nie wieder
zurückkehren. Außerdem ist es wenig glaubwürdig, wenn ich verbreite, dass du
über alle Berge bist, und die Typen rausfinden, dass du aber immer noch die
Miete für eine Wohnung hier bezahlst!<<
Markus, der mittlerweile ebenfalls am
Tisch Platz genommen hatte und café einschenkte, nickte zustimmend:
>>Ja, denn dann wissen sie auch, dass du irgendwann wiederkommst!<<
>>Und was wird aus meinen
ganzen Sachen?<<, fragte ich.
>>Die kannst du
vergessen<<, meinte Henry schonungslos.
>>Aber ich brauche doch etwas
zum Anziehen!<<
Henry stöhnte.
>>Weiber<<, sagte er dann
und versprach, zu sehen, was sich da machen ließe. Ich war jedenfalls heilfroh,
dass ich zumindest mein Sparbuch und meine Pässe bei mir hatte!
Markus sagte, ich könnte auf jeden
Fall so lange bleiben, bis Detlef wiederkäme und so wie es aussah, könnte dies
auch noch einige Monate dauern. Ich bot ihm sogleich an, Miete zu bezahlen,
doch Markus winkte ab. Dann ist ja vorerst alles geklärt, sagte Henry und
erklärte, er müsse los. Bevor er die „Bakus Bar“ öffne, müsse er unbedingt noch
zum Supermarkt. Nachdem Markus ihm die Telefonnummer des chalets aufgeschrieben hatte, versprach Henry, sich gegen Abend noch einmal zu melden.
Markus und ich saßen noch eine Weile am Esstisch und er erzählte mir, wer
zurzeit alles im chalet wohnte.
>>Ich dachte, du freust dich,
wenn du Maurice‘ altes Zimmer bekommst<<, sagte er dann und meinte, es
sei sowieso das einzige Zimmer, das leer stünde. Das chalet verfügte
über vier Schlafzimmer und zwei Bäder. Es war an einen Hang gebaut, von wo aus
man eine gute Fernsicht über die Berge bis zum Meer hatte. Von der Vorderseite sah
das Haus wie ein einstöckiger Bungalow aus, doch in Wirklichkeit war es
zweistöckig und hatte noch so eine Art Kellergeschoss. Dort befanden sich drei
kleinere Räume, die Detlef alle als Schlafzimmer für seine Angestellten
eingerichtet hatte. Außerdem gab es unten eine Waschküche und ein Bad. Oben
führte ein kleiner Flur vom Eingang in den riesigen Salon mit Essecke. Links
führte eine Tür vom Flur in ein kleines Büro und eine Tür weiter ging es zur
Küche. Im Salon bog der Flur nach rechts ab. Gleich links war dann ein großes
Bad und rechts ein großes Schlafzimmer, welches ursprünglich das von Detlef war
und nun von Markus benutzt wurde. Vom Salon aus kam man zudem auf eine, auf
Stelzen an den Hang gebaute, riesige Terrasse, die dafür sorgte, dass es im
Untergeschoss immer angenehm kühl blieb. Eine Treppe führte vom Salon hinunter.
Markus erzählte, dass zurzeit noch zwei Mitarbeiter hier wohnen würden.
>>Oliver kennst du, glaube ich.
Und dann ist da noch Benno<<, sagte er. Ich nickte und verzichtete
darauf, Markus zu sagen, dass ich Oliver zwar kannte, aber eindeutig nicht
mochte! Bei unserer letzten Begegnung hatte ich ihm einen heißen Kaffee mitten
ins Gesicht geschüttet. Und diesen Benno kannte ich bislang nur vom Sehen.
Markus meinte, die beiden schliefen noch — was wohl eindeutig eine ihrer
Lieblingsbeschäftigungen sei. Dabei verdrehte er leicht die Augen. Ich überlegte,
ob es nicht doch besser wäre, wenn ich ihm von der Auseinandersetzung mit
Oliver erzählen würde. Aber dann fiel Markus‘ Blick auf mein rechtes
Handgelenk, das mittlerweile angeschwollen war. Obwohl es ziemlich schmerzte,
konnte ich es jedoch bewegen, ebenso wie die Finger.
>>Was ist denn mit deinem Handgelenk
passiert?<<, fragte Markus.
>>Ach, das hat nur gestern ein
bisschen was abbekommen, als ich vor Blacky und Blondie geflüchtet bin. Das ist
gar nichts<<, antwortete ich und winkte mit der linken Hand ab.
>>Ja, das sehe ich<<,
erwiderte Markus daraufhin und meinte: >>Wenn du willst, sehe ich es mir
mal an — nachdem du geduscht hast!<<
Damit stand Markus auf und kam mit
frischer Bettwäsche und Handtüchern zurück.
>>Seife und Shampoo findest du
unten im Bad. Ist vielleicht nicht deine Marke, aber du siehst so aus, als sei
dir das im Moment auch egal. Unten steht auch eine Waschmaschine, wo du deine
Klamotten waschen kannst und solange leihe ich dir einfach einen Jogginganzug
von mir.<<
Also ging ich zuerst hinunter,
richtete mich häuslich ein und nahm eine Dusche. Obwohl das Badezimmer hier
unten von zwei Männern benutzt wurde, sah es
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