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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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Asyl zu bitten, dachte ich. Doch statt Oliver
die Meinung zu sagen, hielt ich bloß die Luft an. Markus reagierte sachlich,
wenn auch bestimmt und meinte, Oliver solle besser aufpassen, was er sage, und
ich könnte solange bleiben, wie ich wollte und wenn dies ein Problem für ihn
sei, könnte er jederzeit gerne ausziehen! Auch wenn es mir schwer fiel,
so versuchte ich einfach, Olivers Bemerkung zu ignorieren und nahm mir vor, es
ähnlich wie Olga zu machen und ihm einfach aus dem Weg zu gehen! Mir war
aufgefallen, dass Olga sich sofort in ihr Körbchen verkrochen hatte, als Oliver
nach oben in den Salon gekommen war und im Gegensatz zu Benno hatte sie ihn
auch nicht begrüßt.
     
    Bevor die drei sich dann auf den Weg zur
Arbeit machten, entschuldigte sich Markus bei mir für Olivers Benehmen. Ich
fand es unsinnig, dass jemand sich für etwas entschuldigte, dass er selbst gar
nicht zu verantworten hatte. Doch ich sagte nur, es sei nicht der Rede wert.
War es auch nicht, denn ich sollte Oliver nie wiedersehen. Markus sagte, wir
würden abends weiterreden und ließ durchblicken, dass er von meiner letzten Begegnung
mit Oliver wusste. Wahrscheinlich hatte Maurice ihm davon erzählt, wie ich
Oliver den Kaffee ins Gesicht geschüttet hatte! Markus erwähnte auch, dass
gegen 16.00 Uhr die Haushälterin käme. Sie hätte jedoch einen Schlüssel und ich
bräuchte mich auch nicht weiter um sie zu kümmern.
     
    Olga und ich blieben alleine zurück.
Aber Olga schien sich zu freuen, dass sie nun wenigstens Gesellschaft hatte und
auch ich war froh, nicht alleine zu sein. Mir gingen 1000 Dinge im Kopf herum,
auf die ich keine Antwort hatte. Die Antworten waren da draußen und da konnte
ich jetzt nicht hin! Detlef besaß einiges an Büchern, aber lesen konnte ich
auch nicht. Dann versuchte ich mich mit Fernsehen abzulenken, aber auch das half
nicht. Ich zählte die Stunden bis es Abend wurde und hoffte, dass Henry Positives
zu berichten hatte. Gegen 16.00 Uhr kam die Putzfrau und ich erklärte ihr, dass
ich eine Bekannte von Markus sei, die eine Zeitlang hier wohnen würde. Sie
murmelte etwas von sí-sí und machte sich an die Arbeit. Gegen 19.00 Uhr
kamen Markus und Benno zurück. Ich hatte mich schon gefragt, wie Markus hier
die Geschäfte für seinen Bruder regelte, wenn er kein Spanisch sprach. Doch was
das anging, hatte ich mich geirrt. Markus sprach sogar außergewöhnlich gut
Spanisch, wie ich hören konnte, als er sich mit der Haushälterin unterhielt.
Diese ging nämlich erst um 22.00 Uhr, weil sie auch kochte und sogar den
Abwasch erledigte. Ich fragte Markus, wo er denn so gut Spanisch gelernt hätte
und er antwortete, er hätte es während seines Studiums gelernt. Benno stand
derweilen in der Küche und packte die Lebensmittel aus, die er und Markus
mitgebracht hatten. Er tat ein wenig geheimnisvoll und fragte mich dann, ob ich
nicht wissen wollte, wo Oliver sei, doch ich schüttelte bloß den Kopf. Markus unterhielt
sich wieder mit der Haushälterin und Benno sagte, dass Markus Oliver gefeuert
habe.
    >>Er sitzt jetzt in Blanes in
einer Pension und fährt mit dem nächsten Bus, der Platz hat, zurück nach
Deutschland<<, fügte Benno hinzu und grinste.
     
    Später beim Essen beteuerte Markus,
dass Olivers Rauswurf nichts mit mir zu tun gehabt hätte und erklärte, der
Rauswurf sei schon längst überfällig gewesen.
    >>Der Kerl hatte irgendwie eine
total schlechte Ausstrahlung. Olga hat das auch gespürt!<<, sagte er
ärgerlich. Doch als Benno an diesem Abend schon zu Bett gegangen war, sagte
Markus, dass Oliver mich bestimmt verpfiffen hätte, hätte er jemals den
Grund für meinen Aufenthalt im chalet herausgefunden! Markus sagte auch,
Oliver hätte ein Problem mit Frauen; je besser sie aussähen, desto unmöglicher
würde er sich ihnen gegenüber benehmen. Ich fragte mich, wie so ein Typ sich
dann überhaupt als Verkäufer hatte behaupten können — immerhin war der Großteil
von Detlefs Kundschaft weiblich. Doch Markus erklärte dazu, dass die Kundinnen,
die an den Verkaufsschauen teilnähmen, in der Regel aber schon wesentlich älter
wären und mit älteren Damen hatte Oliver scheinbar keine Probleme
gehabt.
     
    Auch Henry meldete sich an diesem
Abend wie versprochen. Er hatte jedoch schlechte Nachrichten. Blondie sei zwar
nach Deutschland zurück, wusste er zu berichten, aber Blacky war immer noch in
Lloret und ließ nun auch meine Wohnung rund um die Uhr von ein paar Gitanos-Zigeunern überwachen, die er für

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