Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
Vom Netzwerk:
in Lloret, dachte ich so bei mir. Ernie, Peter, Manuela und Rosa auch. Aber so gesehen
gehörten Corinna, Babs und ich wohl ebenfalls dazu!
     
    Nun kannten wir Rosas Geschichte und
Rosa sagte, es sei nun an der Zeit, heimzufahren. Sie hätte sich lange genug um
das herumgedrückt, was zu Hause auf sie warten würde. Aber sie sagte auch, dass
ihr davor graute, was sie dort erwartete — alleine schon wegen der ganzen Behördengänge!
Rosa war die einzige Verwandte ihres Bruders und Alleinerbin. Niemand hatte
jedoch in den letzten Wochen gewusst, wo sie sich aufhielt und entsprechend
chaotisch würde alles bei ihrer Rückkehr sein. Deshalb wollte Rosa nun auch
gleich am nächsten Morgen zurück fahren. Dabei vermied sie es Markus anzusehen
und schaute stattdessen Olga an.
     
    Es war Sonntag und Markus wollte Rosa
auf keinen Fall alleine lassen. Also bat er Benno, nach Lloret zu fahren und
dem restlichen Personal mitzuteilen, dass die beiden Verkaufsschauen für heute
ausfielen — und die für den morgigen Tag ebenfalls! Ich fand, Rosa und Markus
wären besser einmal eine Zeit lang unter sich und sagte zu Benno, dass ich
gerne mitfahren würde. Auch er wusste mittlerweile, warum ich im chalet war, doch er nickte und so fuhren wir schließlich gemeinsam. Benno musste außerdem
bei „Modas Taurus“ in Blanes vorbei, um dem Besitzer ebenfalls mitzuteilen,
dass die morgige Nachmittagsschau dort ausfiele. „Modas Taurus“ selbst verkaufte
Pelzjacken, Pelzmäntel und hochwertige Lederwaren. In Lloret gab es eine zweite
Filiale, wo ich damals meine Handtasche gekauft hatte. Dort fand aber nur ein
regulärer Verkauf statt. In Blanes hingegen verfügte man zusätzlich über einen großen
Schauraum, wo man eigene Modenschauen veranstaltete. Dieser Schauraum fasste
circa hundert Besucher. Wurde er jedoch nicht selbst genutzt, vermietete man
ihn schon mal an Detlef. Dieser fing dazu einige der Touristenbusse ab, die
beispielsweise gerade aus dem Botanischen Garten in Blanes kamen, und köderte die
Insassen mit kostenlosem Kaffee und Kuchen. Dann wurden sie zu „Modas Taurus“
gebracht, wo jeder ein Kännchen Filterkaffee und Erdbeerkuchen mit dick
Schlagsahne bekam, während Detlef oder in letzter Zeit Markus, eine
Verkaufsschau für Lammfelldecken abzog.
     
    Als wir kurz vor Mittag bei „Modas Taurus“
ankamen, lief dort gerade eine eigene Schau. Models führten dabei die
unterschiedlichen Pelzkreationen auf einem Laufsteg vor und ein älterer Spanier
moderierte in leicht holprigem Deutsch. Benno meinte, die Schau wäre gleich
vorbei. Er wollte warten, um dem Besitzer die Nachricht selbst mitzuteilen und
erklärte, dies wäre der Moderator der Schau. Ich hatte nichts dagegen. Kurz
darauf endete die Modenschau tatsächlich und während einige der Kunden sich gemächlich
auf den Weg in den angrenzenden Verkaufsraum machten, kam der ältere Spanier zu
uns herüber und redete mit Benno. Dabei warf er mir immer wieder Blicke von der
Seite zu und machte schließlich eine Bemerkung darüber, warum Benno seine
hübsche Freundin nicht schon eher einmal mitgebracht hätte. Benno erklärte ihm
daraufhin, dass ich lediglich eine Bekannte sei und stellte uns einander vor.
    >>Leben Sie ebenfalls
hier?<<, fragte der Mann, den Benno mir als Señor José vorgestellt hatte auf
Deutsch, während er mir die Hand gab.
    >>Ja<<, antwortet ich und
konnte ein Lächeln nicht verkneifen, weil der Mann mich auch weiterhin so
unverhohlen musterte. Er war sich dessen jedoch ebenfalls bewusst.
    >>Nicht dass Sie glauben, ich
hege lüsterne Absichten<<, erklärte er daraufhin. >>Aber ich frage
mich gerade, ob Sie schon mal als Vorführmodel gearbeitet haben — Sie hätten
nämlich die perfekte Größe und auch das Aussehen!<<
    Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet
und war mindestens so überrascht wie Benno. Dann schüttelte ich den Kopf und
sagte: >>Bedaure, aber damit habe ich überhaupt keine Erfahrung.<<
    >>Ach, das macht
nichts<<, antwortete Señor José. >>Alle Mädchen hier haben zuerst
einmal das richtige Laufen auf dem Catwalk lernen müssen. Die Frage ist, ob Sie
Lust dazu hätten. Ich biete Ihnen pro Schau 2.500 Peseten.<<
    Ich lachte erneut. 2.500 Peseten war
natürlich gar nichts im Vergleich zu dem, was ich früher verdient hatte, aber
es wäre ein Anfang und so nahm ich das Angebot an.
    >>Fein<<, rief Señor José
und fragte mich, ob ich übermorgen in die Filiale von „Modas Taurus“ in Lloret
kommen könnte. Ich nickte und er

Weitere Kostenlose Bücher