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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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anziehen.
Ein anderes Problem war jedoch, dass Babs sich auch nicht mehr an den Weg zum
„Tropics“ erinnern konnte und ich ihr zuerst eine Wegbeschreibung aufzeichnen
musste. Babs hatte natürlich auch bemerkt, dass Corinna ihr gegenüber sehr
unfreundlich war, führte es aber auf ihren momentanen Zustand zurück und erklärte,
sie würde in ihrem Zimmer noch eine Runde vorschlafen , bevor sie sich
dann um halb zehn auf den Weg zum „Tropics“ machen wollte. Ich verzichtete
darauf, Babs zu erklären, wie uncool es wäre, wenn sie gleich um 22.00 Uhr dort
auftauchen würde und machte mich dann auf den Weg zum „Mau-Mau“.
     
    Das „Mau-Mau“ war jedoch geschlossen
und mir schwante schlimmes. Also ging ich zu Ramon und erfuhr, dass man Paco am
Abend zuvor in der Bar überfallen und so brutal zusammengeschlagen hatte, dass
er nun in Blanes im Krankenhaus lag! Der Überfall war kurz vor 20.00 Uhr
geschehen und Rosi war es gewesen, die Paco gefunden hatte. Sie war daraufhin
zu Ramon gelaufen, der Telefon hatte und einen Krankenwagen rief. Bei Ramons
Worten musste ich ein ziemlich erschrockenes Gesicht gemacht haben, denn er beschwichtigte
mich sogleich, dass er heute schon mit Paco telefoniert habe und er am Montag
auch wieder aus dem Krankenhaus entlassen würde. Allerdings hatte man wohl auch
die Bar ziemlich verwüstet und Ramon sagte, er wüsste nicht, wie lange das
„Mau-Mau“ geschlossen bleiben würde.
     
    Ich ging wieder nach Hause und
berichtete Corinna davon. Sie saß immer noch im Bett und sah fern. Neben dem
Bett stand nun allerdings ihre Flasche Gin und eine kleine Flasche mit Tonic Wasser!
Das Glas mit Gin-Tonic hielt Corinna in der einen Hand und mit der anderen
futterte sie Käseflips aus einer Tüte. Babs schien tatsächlich fest zu
schlafen, denn sie kam nicht aus ihrem Zimmer, obwohl sie mich eigentlich gehört
haben musste. Corinna war über die Neuigkeiten genauso beunruhigt wie ich.
    >>Was soll das heißen, man
hat ihn zusammengeschlagen? <<, fragte sie.
    Ich zuckte die Schultern.
    >>Mehr weiß ich auch nicht. Das
ist das, was Ramon mir gesagt hat.<<
    >>Waren es die Bullen?<<
    >>Keine Ahnung, Corinna — anscheinend
aber nicht. Ramon hat gesagt, dass Rosi ihn im Mau-Mau gefunden habe. Sie war
wohl gestern Abend die Erste, die eintraf, und sie ist dann gleich zu Ramon
gelaufen. Der ist dann mit rüber und als er gesehen hat, wie schlimm man Paco
zugerichtet hat, hat er von seiner Bodega aus den Krankenwagen gerufen.<<
    >>Was heißt denn, wie
schlimm? <<
    Ich zuckte erneut mit den Schultern.
    >>Schlimm wohl. Aber Ramon hat
heute schon wieder mit Paco telefoniert und so wie er gesagt hat, wird Paco am
Montag auch schon wieder entlassen.<<
    >>Na, dann ist doch alles OK?<<
    Corinna sah mich fragend an und hatte
ganz vergessen zu trinken. Durch die Eiswürfel war das Glas nun von außen ganz
feucht geworden. Corinna stellte es auf ihr Nachttischchen und wischte sich die
Finger an der Bettdecke ab.
    >>Das heißt Montagabend ist das
Mau-Mau ganz normal wieder geöffnet?<<
    >>Nein, ich denke eher nicht<<,
antwortete ich, während ich Corinna zusah, die nun auch die andere Hand, an der
gelblich-orange Reste von Käseflips klebten, an der Decke abwischte.
    >>Anscheinend hat man nicht nur
Paco übel zugerichtet, sondern auch die Bar.<<
    Corinna pulte gerade im Ärmel ihres
Bademantels nach einem Papiertaschentuch. Doch bei meinen letzten Worten hatte
sie abrupt innegehalten.
    >>Oh Gott!<<
    Dann zog sie ein zerknülltes
Taschentuch aus dem Ärmel und hielt es sich erschrocken vor den Mund. Dabei starrte
sie mich entsetzt an. Dass man Paco zusammengeschlagen hatte, hatte sie
ziemlich gefasst — ja beinahe gleichgültig zur Kenntnis genommen, dass aber das
„Mau-Mau“, unsere Einnahmequelle, zerstört sein könnte, war ein richtiger
Schock für sie.
    >>Und was machen wir, wenn das
Mau-Mau demoliert ist<<, rief sie mit Panik in der Stimme.
    >>Dann gehen wir halt alle ins
El Barco<<, erwiderte ich gelassen. >>Außerdem hatte das Mau-Mau
sowieso dringend eine Renovierung nötig! Wer weiß, vielleicht ist es ja sogar
gut, dass jemand den Laden mal so richtig auseinandergenommen hat!<<
    Ich fand das alles nicht ganz so
tragisch und genau wie Corinna hatte ich auch wenig Mitleid mit Paco. Einzig
und allein die Tatsache, dass dies nun schon das zweite Mal gewesen war, dass
es im „Mau-Mau“ zu Zwischenfällen gekommen war, beunruhigte mich. Ich hatte
jedenfalls beschlossen, das Ganze positiv zu sehen und

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