Special Edition: Alarmstufe Blond & Vor Liebe wird gewarnt (German Edition)
Trost.«
Er stand auf. »Gut. Dann kann ich jetzt gehen.«
Werbepause .
Als Georg Herford mit den Blumensträußen im Arm aus dem Wagen seines Sohnes stieg, beschlich ihn beim Anblick seines Hauses ein unangenehmes Gefühl. Es stand viel zu ruhig und still in der Sonne. Unbewohnt und leer wirkte es. Niemand kam ihm entgegen und grüßte den Ankömmling. Sobald er die Tür öffnete, schlug ihm auch aus dem Inneren Stille entgegen. Niemand schlurfte über den alten Fußboden, keiner hatte etwas zu essen gemacht, niemand murmelte beim Lösen von Kreuzworträtseln leise vor sich hin. Überall nur Leere und Einsamkeit.
Er bat die Gäste herein und ließ sie im Wohnzimmer Platz nehmen, während er die Blumen abstellte. Da er seine Brille immer noch nicht aufgesetzt hatte, landeten die Tulpen auf einem kleinen Tischchen neben der Tür.
»Ach, mein armer Georg, bist hier so alleine. Aber dafür bin ich jetzt da und sorge für dich. Brauchst du Hilfe in der Küche? Ich bin gut beim Kochen und Backen. Das kann dir Ludwig bestätigen. Nicht wahr, Ludwig?«
Ludwig nickte wortlos.
»Danke, nein. Ich schaff das schon. Ich mache uns nur einen Tee.« Georg schlurfte davon.
In der Zwischenzeit sah sich Renate interessiert im Wohnzimmer um. Schließlich blieb ihr Blick, der offensichtlich sehr viel besser als der von Georg war, an den traurigen Tulpen hängen. Sie stand auf, sah sie sich noch einmal kritisch aus nächster Nähe an.
»Ich wollte dir auch Blumen mitbringen«, rief sie Richtung Küche, »aber ich wusste nicht, ob du vielleicht allergisch bist. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob du mich auch wirklich sehen willst. Ist ja schließlich eine lange Zeit. Und dann das mit deiner Frau…«
Er kam zurück und setzte eine Kanne Tee auf den Tisch.
»Was ist mit meiner Frau?«, fragte er vorsichtig.
»Sie ist nicht da«, stellte Renate fest. »Wo ist sie? Hat sie dich wirklich verlassen?«
»Sie ist vermutlich bei den Kindern. Wie es aussieht, wird es mit der Scheidung bei uns jetzt tatsächlich ernst.«
Er wollte noch etwas sagen, doch in diesem Moment klingelte es an der Tür.
»Vielleicht ist sie das!«, sagte der Alte hoffnungsvoll und ging zur Tür. Doch es war nur Herr Wollhaupt, der beleibte Nachbar.
»Ich hab gesehen, was passiert ist«, sagte er und drängte in das kleine Haus. »Ich wollte nur Bescheid sagen, dass wir einen Doppelkopfabend veranstalten und dich dazu…« Er ließ das Ende des Satzes in der Luft hängen, als er Georgs Besuch erblickte, in erster Linie den weiblichen.
»Oh!«, strahlte er. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass jemand hier ist. Du hast dich schon getröstet, super. Dann ist ja alles gut.«
In diesem Moment schnappte sich Renate die Blumen und warf sie in den Müll.
Werbepause .
Katharina Niedereisner und Lenny Walther, Sendung vom 29.März, 21:32 Uhr
Versteckte Kamera
Zwei ungeduldige Hände rissen ein Päckchen auf, das eine kleine Musikbox enthielt.
»Du hast schon wieder ein Geschenk bekommen«, rief Katharina mit scharfer Stimme und hielt die Schatulle hoch. Sie prüfte sie mit kritischem Blick. Die darin versteckte Kamera entging ihr. »Sie sieht billig aus.« Mit diesen Worten landete die kleine Box auf dem Flügel, wo sie ein wenig hin und her wackelte und dann kopfüber stehenblieb.
»Von wem ist sie?«, fragte Lenny, der in diesem Moment kopfüber um die Ecke bog und vor der Box hängenblieb. Als er das Geschenk umdrehte, stand auch er mit einem Mal aufrecht.
»Keine Ahnung«, erwiderte Katharina. »Bei den vielen Heiratsanträgen kann man schon mal den Überblick verlieren.«
»Tu nicht so, als wäre das meine Schuld«, rechtfertigte sich Lenny. »Du hast genauso viele Angebote bekommen wie ich. Unsere Scheidung offiziell im Fernsehen senden zu lassen, war deine Idee. Ist doch klar, dass die Fans auf den Zug aufspringen.«
»Schön, dass du das so gelassen siehst. Deinem Ego gefällt es offenbar, so umschwärmt zu werden.«
»Immerhin habe ich ja einen Fan geheiratet«, konterte er.
Sie lief aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
Lenny folgte ihr in die Küche, die Musikbox mit der Kamera behielt er in der Hand. »Denkst du, ich finde das witzig?«, rief er. »Das finde ich nicht. Wenn du mich fragst, sollten wir sofort den Stecker ziehen und die Aktion beenden.«
»Du willst also keine Scheidung?«, fragte Katharina verwundert, während sie einen Apfel schälte.
»Ich wollte von Anfang an keine
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