Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Destiny
Vom Netzwerk:
lediglich nah bei einander, während Eneas seinen Blick bereits nach wenigen Sekunden des Augenkontakts wieder auf seine Knie richtete.

    Er hatte den Kuli auf den Tisch gelegt, begann erneut damit, an seinen Händen herum zu fummeln.
    Unbeholfen und nicht wissend, was er tun sollte, blickte Cassiel erst nur zu, ehe er seufzend den Kopf schüttelte und seine Hand erneut auf die Eneas’ legte.

    „Hör auf damit, bitte. Tu dir den Gefallen.“

    Wieder sahen ihn diese unglaublichen blauen Augen an. Und immer noch wirkten sie so verdammt verloren und einsam und … irgendwie so weit weg.

    „Du siehst müde aus…“, stellte Cassiel fest. Und es folgte ein schlichtes Nicken von dem Schwarzhaarigen.
    „Soll ich gehen?“

    Eine verneinende Geste war die Antwort darauf und ein Blick der ausdrückte ‚Lass mich nicht allein!’.

    „Raven ist da. Du solltest ins Bett gehen.“

    Wieder ein Kopfschütteln.
    Die Hände, auf der Cassiels lag, drehten sich, umklammerten die des Blonden beinahe. In der Angst, die eine Person, die er mochte – außer Raven – würde gehen.
    Für immer.

    „Ich kann dir eine SMS schreibe n, wenn du mir deine Nummer gibst. Dann meld ich mich morgen bei dir.“

    Denn irgendwie würde er das nämlich wirklich gern.
    Eneas war ein so toller Mensch, zumindest was er bisher hier hat kennen lernen dürfen.
    So schutzbedürftig und lieb.
    Das war das einzige, was ihm dazu einfiel und Cassiel hatte den Drang, Eneas irgendwie zu beschützen…

    „Ich verspreche dir, dass ich mich auch melden werde.“

    Ein bittender, flehender und immer noch ängstlicher Blick lag auf Cassiel.
    Es war ihm beinahe so, als würde Eneas ihm keines der Worte glauben, die er nun von sich gab.
    Dabei war es die Wahrheit. Er würde sich melden, so bald er morgen das meiste seiner Arbeit hinter sich hatte. Dann hätte er auch genug Zeit.

    Du verlässt mich, wenn du jetzt gehst , sagten die meeresblauen Augen. Du wirst dann nie wieder kommen .
    Cassiel konnte es genau sehen. Eneas brauchte nicht einmal sprechen zu können, brauchte nicht schreiben. Allein der Blick, der sagte genug, um all das darin lesen zu können.

    „Vertrau mir, Eneas.“

    Cassiel griff mit der freien Hand in seine Hosentasche, zog sein I-Phone heraus und reichte es dem Älteren von ihnen. „Tipp deine Nummer ein. Ich werde mich zu neunundneunzig Prozent gegen Nachmittag morgen via SMS bei dir melden. Versprochen.“

    Unsichere Hände nahmen das Smartphone entgegen, tippten die Nummer ein und ebenso den dazu gehörigen Namen, damit Cassiel auch wusste, wer zu der Nummer gehörte.
    Er gab ihm das Telefon zurück, starrte dann aber beinahe vor sich hin. Die Hände gefaltet, blickte Eneas auf seine pinken Socken.

    „Dann gehe ich jetzt“, verkündete Cassiel, erhob sich aus seiner Position und strich sich die Sachen glatt.

    Sofort sprang auch Eneas auf und begleitete Cassiel nach unten. Er zog die Tür auf, blickte dem kleineren, blonden Journalisten an.

    „Ok. Bis morgen.“

    Eneas lächelte. Er lächelte gekünstelt und gequält. „Hey. Komm schon. Schau mich nicht so an, ja? Ich meine, wir kennen uns nicht.“

    Ein simples Schulterzucken war die Antwort darauf, ehe Eneas sich an die Tür lehnte. „Ich mag dich, ganz klar. Du bist auf deine Weise niedlich.“

    Sofort wanderte die Augenbraue des Schwarzhaarigen fragend nach oben. Ja. Niedlich, das war er wohl für die meistens, weil er eben so … hilfsbedürftig und zerbrechlich war. Da war man also immer gleich niedlich.

    „Versteh’ das nicht falsch. Ich – ach scheiße. Ich meine das ganz anders. Ach vergiss es einfach. Ich schreib dir. Mach’s gut.“

    Damit schenkte Cassiel ihm noch ein Lächeln und lief dann auch die Treppen hinunter und zu seinem Auto.

    Der nächste Tag war eine einzige Katastrophe.
    Anders konnte man das nicht mehr beschreiben. Katastrophal und einfach nur chaotisch.

    Nichts von alle dem, was Cassiel sich vorgenommen hatte, klappte.

    Jedes Wort, das er zu Papier brachte, klang so banal. So oberflächlich und überflüssig. Seine Formulierungen empfand er selbst als schwachsinnig und am liebsten hätte er das Fenster aufgemacht und seinen Laptop hinaus gefeuert, nur damit er sagen konnte, er hatte einen technischen Defekt gehabt und konnte deswegen nichts fertig machen.

    Aber leider hatte er dieses Glück nicht.
    Leider.
    Wie immer.

    Und zum bestimmt tausendesten Male an diesem noch recht ju ngen Tag schielte er zu seinem i-Phone.
Sollte er?

Weitere Kostenlose Bücher