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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Destiny
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Platz. Was sollte er denn jetzt machen? Sich ins Gästezimmer setzen und der Langenweile freien Lauf lassen? Eneas war weg und Raven merkwürdig verschwiegen.

    Er wollte sich gerade wieder die Treppe hinaufbegeben um sich wirklich in Langeweile zubaden, als er seinen Namen aus der Küche hörte.

    „Was denn?“

    Er betrat die Küche, sah Raven über einem Stapel Physikklausuren hängen. „Setz dich. Ich mach das hier eben fertig.“

    „Was machst du jetzt so in der Zeitung?“, begann Raven, nachdem die Klausuren weggelegt und fertig korrigiert waren.

    „Reise-Journal. Weg von diesen Hochzeitskollumnen“, kam es gar schon erleichtert von Cassiel zurück, als er sich zurück lehnte.

    „Dann bist du viel unterwegs.“

    „Geringfügig. Das meiste kommt von Korrespondenten…“, erklärte er ihm. „Das was ich mache ist großteils nur die Artikel daraus zusammenfügen. Ich war nur die letzte Zeit mal unterwegs, damit ich besser in die Arbeit hineinkomme. So hat es mir mein Vorgesetzter erklärt.“
    Er war schon ganz froh jetzt für ein anderes Ressort zu arbeiten. Sein letzter Vorgesetzter war ein Sklaventreiber. Wenn die Bereichte nicht zum Zeitpunkt, den er genannt hatte, auf dem Tisch lagen, hab es Abzüge im Urlaub oder sonst irgendwo. Und diese Zeitvorgaben beruhten auf Sekunden!
    Jetzt war es alles ein wenig ruhiger und lässiger. Er hatte nicht mehr diesen widerlichen Zeitdruck.

    „Und das Privatleben?“

    „Lässt zu wünschen übrig. Ich gehöre nicht zu den Menschen, sie sich unbedingt einen saufen und nachher auf der Tanzfläche abschlackern müssen. Ich habe es lieber gemütlich, aber mit Gemütlichkeit lernt man keine Frauen kennen“, lachte er schon halb und zuckte die Schultern.
    „Und bei dir keine hübsche Referendarin oder Lehrerin im Kollegium?“, wollte er wissen und auch mal etwas über Raven herausbekommen.

    „Ich gehe nicht mit Kolleginnen aus, Cas. Die Sache ist eigentlich die, dass ich nicht vorhabe, mich neu zu verlieben… ich habe dann keine Zeit mehr für Eneas und ich kann ihm keine fremde Frau vor die Nase setzen, an die er sich wohlmöglich nicht einmal gewöhnen kann. Es ist kompliziert mit einem behinderten Bruder zu leben“, gab der Ältere vor ihm zu und schob den Stapel mit den Klausuren noch einmal zurecht. „Vor allem will ich nicht, dass mir wieder alle s, was ich dann eventuell aufgebaut habe, eingerissen wird.“

    „So ist das Leben aber, Raven. Wenn du es nicht versuchst, wirst du allein bleiben. Für immer allein bleiben. Stell dir vor, Eneas findet jemanden, den er liebt, mit dem er zusammen sein kann und will und vielleicht auszieht. Dann bist du allein. Willst du das denn?“
    Für Cassiel war es auf der einen Seite nachvollziehbar, wie Raven dachte, auf der anderen Seite jedoch war es völliger Mist.
    Alles an Eneas und der Vergangenheit festzumachen…

    „Theresas Eltern kommen meistens nur noch wegen Kontrollen her. Ich habe mit ihnen eigentlich nichts mehr zutun seitdem Theresa verstorben ist. Eneas hatte noch nie einen engen Kontakt zu meinen Schwiegereltern bekommen, aber sie fühlen sich irgendwie verantwortlich für uns. Was würden die mir denn wieder andichten, wenn ich eine andere Frau hätte? Oh Herr Gott, daran will ich nicht einmal im Traum denken“, gab Raven eher unglücklich von sich. „Was sie mir jedoch noch andichten werden ist, dass ich nicht auf meinen Bruder Acht geben kann.“

    „Weswegen das?“, harkte er nach.

    „Weil er schwul ist. Oder bi oder was auch immer er nun für eine sexuelle Ausrichtung hat. Das wird sicherlich von meinem Einfluss kommen – aber wechseln wir das Thema, Cas, sonst wird mir gleich wieder ganz übel.“
    Er sah ihn nur an, nickte dann jedoch. „Ok“, gab er von sich. „Worüber?“
    Sie hatten, soweit er wusste, keinerlei Gemeinsamkeiten. Nicht einmal über physikalische Gesetze könnten sie diskutieren, weil er sich mit Naturwissenschaften rein gar nicht auskannte und Politik war auch nicht sein Fachgebiet. Er war eigentlich der total Anti-Engländer, weil ihn das Königshaus am Allerwertesten vorbei ging und eigentlich war alles Scheiße…

    „Ich wäre dafür, dass wir in die Garage gehen und schon einmal einen Sarg zusammenzimmern. Wenn mir dieser Darren einmal über den Weg läuft … Ich reiß ihm seinen Schwanz ab und lass ihn elendig verbluten!“
    Die dunkle Farbe der Augen, die jetzt mit all dieser Wut nahezu schwarz wirkte, beunruhigte Cassiel.
    Er sah diesen

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