Speechless (German Edition)
so ein paar Spiele für zwischendurch?“
Ja.
Ihm blieb die Luft weg. Wirklich? Was war das hier? Ein Superhirn?
„Was kannst du nicht?“
Kochen und ich habe eine grauenvolle Rechtschreibung. Ich bin sprachlich so gut wie gar nicht begabt und unsportlich.
Ja, sicher, unsportlich… Und grauenvolle Rechtschreibung… Dass ich nicht lache, dachte Cassiel bei dem, was er gerade las. Das waren aber nur kleine Fehler, wenn man bedachte, dass Eneas ganze Betriebssysteme mal eben so entwickelte…
„Und Internetexplorer? Firefox oder was benutzt du?“
Antivision.
„Klar, warum frage ich eigentlich noch?“
Der ist allerdings auch kostenfrei herunterzuladen…
„Ha … das wird … oh man“, meinte er nur und fuhr sich durch die Haare.
Ich programmiere seitdem ich richtig lesen kann… Das ist das einzige, was mir Spaß macht…
„Du kannst das richtig gut… Und dann dümpelst du bei Empire Gaming herum?“
Ich kann das nicht. Andere können’s besser.
„Andere, die haben simple Programme von Apple oder so auf dem Rechner, eine handelsübliche Software und schützen ihre Rechner mit Kasperski oder Norton . “
Eneas sagte daraufhin gar nichts, begann nur auf die Tastatur vor sich zu starren, während Cassiel ihn musterte und den Blick dann jedoch abwendete.
Sein Blick glitt über die Wandmalerei. Er hatte nicht viel Ahnung davon, aber es sah nach Crysis aus. Diesem Egoshooter, der vor drei Jahren auf dem PC erschienen ist. Er selbst hatte es nie gespielt…
Crysis und andere Games in einem Wandbild. Es war der absolute Wahnsinn…
„Du verkennst dein eigenes Können, Eneas. Du bist einer der wenigen talentierten Menschen, die ich kenne… Neben Claire.“
Er sah ihn nun wieder an und erkannte das leichte Schulterzucken des Älteren. „Mit Claire würdest du dich bestimmt gut verstehen. Sie ist sehr nett und einfühlsam…“
Ein Kopfschütteln war die Folge daraufhin. Anscheinend legte Eneas wirklich eher wenig Wert darauf, jemanden kennen zu lernen…
Aber egal wie er es drehte und wendete, er würde aus Eneas niemals schlau werden. Er wusste nicht, was im Kopf des Jungen vor sich ging und noch weniger verstand er die komplexen Störungen, die Eneas hatte.
Wie konnte jemand, der andere mit nur einem Augenaufschlag ausstechen konnte, sich selbst für so schlecht halten?
Ihm ging da jegliches Verständnis flöten, bei dem, was Eneas ihm erzählte. Die sämtlichen schwarz blinkenden Fenstern auf den Monitoren, die scheinbar kryptischen Zeichen, die mit endlosen Zahlen- und Buchstabenketten irgendwelche Programme bildeten…
»Update 3.45.4 wurde installiert. Verwendung von den Daten C und F warten noch auf Freischaltung. Vorgang zum Download muss genehmigt werden. Wartet auf Freischaltung.«
„Es spricht immer mit dir?“
Eneas nickte auf diese Frage hin kurz. Das war der reine Wahnsinn…
Irgendwann würde Eneas erkennen, dass er bei E-Gaming eingehen würde wie eine Pflanze ohne Wasser.
„Und was sagt es dir dann?“
Alles. Wenn Updates fällig sind. Wenn Dateien fehlen. Wenn eine Störung auf de m Rechner ist. Es denkt mit.
Cassiel wollte noch was sagen, doch klingelte das Handy, das zwischen den Tastaturen und den Mäusen herumlag.
Eneas schenkte ihm einen entschuldigenden Blick, nahm das Samsung dann aber zur Hand und öffnete die SMS, die er bekommen hatte.
Beinahe sofort tippte Eneas eine Antwort und stand auf.
„Was ist?“
Ohne sich jedoch die Mühe zu machen, einen Text für Cassiel zu schreiben, hielt er ihm einfach nur die SMS vor.
„Du musst in die Firma… Aha. Jetzt sofort?“
Eneas nickte nur und verschwand in den kleinen Raum, der sich sein Schlafzimmer nannte.
Was konnte nur so wichtig sein, dass der Ältere sofort sprang und sich auf den Weg machte.
„Eneas?“, rief Raven aus der Küche, kam auch gleich mit dem Küchenhandtuch in den Händen in den Flur, doch stand nur noch Cassiel dort und zuckte die Schultern.
„Wo ist er hin?“
„ Empire . Brennt wohl irgendwo ein bisschen – wegen Zeit und so…“
„Und das auf einem Sonntag!.“
„Ich hab gar nicht gewusst, dass euer Heimnetzwerk sicherer ist als das der Queen…“
„Tja, das weiß ich auch erst seit einem Jahr.“
Raven warf sich das Handtuch über die Schulter und verschränkte die Arme vor der Brust.
Aber anstatt noch was zu sagen, seufzte Raven nur und ging wieder zurück in die Küche.
Cassiel fühlte sich in diesem Moment ein wenig fehl am
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