Speichelfaeden in der Buttermilch
Senderchefin hat auf ihrem hübschen Allerwertesten ein Nikotinpflaster kleben. Woher ich das weiß? Na ja, ähm … Nicht was du glaubst, Tagebuch. Ich wurde des famosen nackten Hinterteils der Senderchefin noch nie auch nur kurz ansichtig, leider! Nein, sie selbst hat es mir gesteckt. Senderchefin Eigensperger, und das ist ihr hoch anzurechnen, versucht gerade wieder mit dem Rauchen aufzuhören. Vernünftiges Vorhaben für eine Dame, die doch an die 400 weggepofelt hat, pro Tag. Wir drücken ihr alle die Daumen, dass sie endlich von dieser schrecklichen Sucht loskommen möge. Warum sie aber das Pflasterchen gerade dort trägt, wo die Sonne nie hinscheint, wird wohl immer ihr Geheimnis bleiben.
Die Senderchefin ging mit gutem Beispiel voran und viele andere zogen nach. Wortchef Pieper, Dauerraucher seit 25 Jahren, hat sich sein Nikotinpflaster in die linke Kniekehle geklebt. Fred Schreibers Pflaster hat unter seiner Zunge Platz genommen, und wo der exzentrische Entertainer Hermes sein Nikotinpflaster hingeklebt hat, das darf hier unmöglich niedergeschrieben werden, weil auch Kinder dieses Tagebuch lesen. Egal, wo auch immer die hilfreichen Pflaster kleben, das einzig Wichtige ist doch, dass sie dazu beitragen, die FM4- Belegschaft zu grundgesunden Spitzenjournalisten zu machen. Weiter so! Es hat sich endlich ausgehustet!
19.2.
Liebes Tagebuch, im Zuge der Zehn-Jahre- FM4- Feierlichkeiten soll in den nächsten Monaten auch eine FM4- DVD auf den, wie es so heißt, Markt geschmissen werden. Nach Zahnbürste, Tasse und T-Shirt also endlich eine DVD ! Bloß: »Was da drauftun?«, fragt sich Christian Davidek, der schlaue DVD -Zusammensteller. Die verzagten Gesichter der Redakteure, ein kleines Filmchen, das das karge Sitzungszimmer zeigt, dazu als Bonusfeature Stermann nackt? Oder was? Eine DVD über einen Radiosender ist echt ein schwieriges Unterfangen. So richtig herzeigbar sind wir ja alle nicht. Na ja, dem Davidek wird schon was einfallen.
Der an und für sich sehr integre und diskrete Herr Davidek hat mich gestern früh angerufen und mich gebeten, nächsten Mittwoch um 17.00 Uhr im Funkhaus-Fitnessraum zu erscheinen, weil er mich für die FM4- DVD abzulichten gedenkt. Auf die Frage, was ich denn zum Anziehen für den Dreh mitnehmen soll, meinte Regisseur Davidek schlicht: »Nichts.« Mmh. Will mich der tatsächlich zur Paris Hilton von FM4 machen? Ist es wirklich so, dass auf der jetzt schon hochgelobten FM4- DVD nichts anderes als ein schmutziges Stermann-Sexfilmchen zu sehen sein wird? Das kann nicht wahr sein, oder? Na ja, ich ziehe mich schon mal aus und gehe ins Funkhaus.
20.2.
Liebes Tagebuch, der Mann der Innenministerin war da und hat mit den Kolleginnen einen Tag lang Handball trainiert. Gunnar Prokop ist eher ein Trainer der alten Schule. »Die Weiber gehören dauernd in den Arsch getreten«, sagte er, als er die Redaktion betrat, und schüttelte den Kopf darüber, dass so viele Frauen bei FM4 arbeiten. »Die Frauen gehören in die Kuchl, sollen die Kinder erziehen und aus!«, tobte er und schickte die Kolleginnen erst einmal laufen. 80 Kilometer Sprint, bergauf, mit schweren Eisenkugeln an den Füßen. Als Claudia Unterweger sich japsend beschweren wollte, schrie er sie an: »Wennst noch reden kannst, kannst auch noch rennen. Erst wer vor Erschöpfung speibt, ist an seine Grenzen gegangen!« Chefcontroller Blumenau stand die ganze Zeit neben dem niederösterreichischen Menschenschinder und himmelte ihn an. Offensichtlich hat er in Gunnar Prokop seinen Meister gefunden.
Liebes Tagebuch, zur Abhärtung knallt Gunnar Prokop schon seit Stunden den Kolleginnen Bälle an den Kopf, sie können sich nicht davor schützen, weil ihre Hände am Rücken zusammengebunden sind. Gunnar Prokop erklärt seine Trainingsmethode so: »Wenn die Madeln nicht anzahn, dann kann man die Mannschaft nicht mehr trainieren, sondern muss sie dressieren. Einen Hund kann man auch trainieren oder dressieren!« Endlich kam Chefin Eigensperger ins Büro und brach diesen Irrsinn ab. Gunnar Prokop hüpfte wie Rumpelstilzchen herum, packte seine Sachen, knallte die Tür und fuhr zurück zu seiner Frau, der österreichischen Innenministerin. Ein denkwürdiger Tag.
21.2.
Liebes Tagebuch, nach dem Schiedsrichterskandal in Deutschland steht für mich fest, dass die österreichische Fußballnationalmannschaft eigentlich Fußballeuropameister wäre, wenn man sie nicht verpfiffen hätte. Es waren schon merkwürdige Entscheidungen, wenn
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