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Speichelfaeden in der Buttermilch

Speichelfaeden in der Buttermilch

Titel: Speichelfaeden in der Buttermilch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Stermann , Christoph Grissemann
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durch seine pure Anwesenheit den letzten güldnen Schliff zu verleihen. Mein Gott, ich bin so schön. Das sag nicht ich, das spricht der Spiegel.
    Das klingt schön, Herr Grissemann. Ich schau Scheiße aus. Mindestens 500 verschiedene Fliegenarten kreisen um mein ungewaschenes Haupthaar. Ich habe das letzte Mal geduscht, als der Vietnamkrieg begann. Vor Erleichterung.
    Tja.
    Warum war bei Ihnen eigentlich noch nie eine Frau?
    Vielleicht bin ich homosexuell, ich weiß es nicht. Woran merkt man das denn?
    Na ja, fühlen Sie sich zu Männern hingezogen?
    Sehr stark.
    Haben Sie Phantasien mit Männern?
    Ja, ständig.
    Dann sind Sie wahrscheinlich homosexuell, Herr Grissemann.
    Ja, wahrscheinlich. Können Sie nicht eine dieser Miezen mal zu mir schicken?
    Dann sind Sie doch nicht homosexuell?
    Offensichtlich doch nicht. Sagen Sie, kommen Sie überhaupt noch aus der Tür raus?
    Es ginge gerade. Da stehen inzwischen etwa 300 Frauen. Alle aus der Stadt. Wunderschöne Körper. Da haben Sie's wirklich besser. Sie können einfach in Ihrem schönen Anzug allein zur Hochzeit gehen, und ich muss inzwischen mit … 456 Frauen schlafen. Tja, entschuldigen Sie mich doch einfach bei der Hinrichtung. Sagen Sie denen doch einfach, dass es mir der Verkehr nicht erlaubt hat zu kommen.
    Das glaubt mir doch keiner, wir haben doch gar keine Autos im Dorf. Und wer soll Trauzeuge sein?
    Irgendein Schlappschwanz, Sie vielleicht? Sie oder irgend so ein anderer Penner. Ich geh jetzt poppen, tschüs!
    Herr Stermann …

Der Babysitter
    Folge 1: Prophylaxe
    Stermann … Hallo? Wer ist da? Sind Sie es, Fräulein Rummelplatz?
    Seien Sie mal ruhig, Herr Stermann. Das ist eine kleine Sensation hier bei mir. Ich starre gerade auf mein Aquarium, und mir verschlägt's die Sprache.
    Was ist denn los?
    An den Fischen sind die Preisschilder noch dran. Das ist ja wohl die Höhe. Sie haben mir doch die Fische letztes Jahr geschenkt, als Sie Geburtstag hatten. Sie haben es nicht der Mühe wert gefunden, die Preisschilder von den Fischen abzumachen!
    Moment mal, die Preisschilder hingen nicht an den Fischen, sondern am Geschenkpapier. Um Himmels willen! Haben Sie die Zierfische nicht aus der Verpackung rausgeholt?
    Nein. Hätte ich das tun müssen? Ich finde, das sieht sehr hübsch aus, die kleinen Pakete, wie sie da im Wasser herumzappeln. Egal. Warum ich anrufe: Ich geh doch heute Abend aus.
    Ach, heute Abend gehen Sie aus. Und wann gehen Sie dann wieder an? Morgen früh?
    Sehr witzig. Ich gehe heute Abend mit Frau Achterbahn aus. Ich will ihr meinen Schützenverein zeigen. Wir haben die ganze Nacht Schießübungen.
    Ja, und?
    Ja, ich brauch einen Babysitter.
    Wofür? Für Ihre Zierfische im Geschenkpapier? Sie haben doch keine Kinder.
    Wenn ich am Abend ausgehe, möchte ich gern, dass ein Babysitter bei mir zuhause ist, egal ob ich Kinder habe oder nicht.
    Klar, verstehe. Wie wär's, wenn Sie sich auch einen Automechaniker nachhause kommen lassen? Sie haben ja auch kein Auto.
    Ich habe für den Babysitterjob an Knut gedacht. Knut kann doch bei mir heute babysitten.
    Knut? Geht nicht. Der hat doch einen zweijährigen Sohn, auf den er aufpassen muss.
    Sie könnten ja auf Knuts Sohn aufpassen, während Knut bei mir den Babysitter macht, damit ich beruhigt mit Frau Achterbahn schießen gehen kann.
    Noch einmal, Grissemann: Sie haben kein einziges Kind zuhause. Wozu zum Teufel brauchen Sie einen Babysitter? Es kann niemandem was passieren, Sie können ganz beruhigt schießen gehen.
    Ich will auf Nummer sicher gehen. Schauen Sie, das menschliche Leben ist doch eine Geschichte voller Wunder. Vielleicht entsteht das Kind genau heute Abend, wenn ich schießen bin. Dann wächst es ganz allein auf und ängstigt sich. Ohne Babysitter.
    Herr Grissemann, Sie gehen heute Abend schießen!
    Wenn ich einen Babysitter finde, ja.
    Verdammt, Sie haben kein Baby!
    Ja, noch nicht.
    Hören Sie, Ihre Wohnung steht heute abend leer. Da kann kein Kind entstehen. Für eine Befruchtung muss der männliche Samen …
    Hören Sie auf! Auf dieses Niveau lass ich mich nicht herab. Passen Sie auf Knuts Baby auf, damit Knut heute bei mir babysitten kann, ja oder nein?
    Sagen Sie, Knut würde tatsächlich zu Ihnen kommen, sein eigenes Kind alleine zurücklassen, um bei Ihnen ein Baby zu sitten, das es gar nicht gibt?
    Noch nicht gibt. Er kommt vorbeugend. Babysitterprophylaxe. Sagen Sie, haben Sie ein Babyfon?
    Wofür brauchen Sie Affe ein Babyfon?
    Damit Knut hört, was im Kinderzimmer los

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