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Speichelfaeden in der Buttermilch

Speichelfaeden in der Buttermilch

Titel: Speichelfaeden in der Buttermilch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Stermann , Christoph Grissemann
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Schmutzwäsche der Witwe seines Bruders kümmert, und Angela, eine bildschöne, leider hörgeschädigte Angestellte der hiesigen Zeitarbeitsfirma. Ernesto Wulm leidet an einer fürchterlichen Krankheit. Er hat ein sogenanntes Tonnenkinn, ein über 150 Kilogramm schweres Geschwür im Kinn. Aus Versehen gerät Ernestos Tonnenkinn in den Trockner.
    »Oh, Mensch!«
    Ernesto ist verzweifelt. Eingeklemmt in den Trockner weiß er keinen Rat. Angela sitzt ihm abgewandt auf einer Bank und liest in einem medizinischen Handbuch begeistert einen Artikel über Tonnenkinne. Sie hört das verzweifelte Schreien von Ernesto nicht, der mit dem Leben ringt.
    »Oh, ne du, Mann, so'n Schiet!«
    Ernesto stirbt. Angela aber weiß nun alles über die Krankheit Tonnenkinn. Die Moral von der Geschicht? Ich weiß es nicht.

Der Brei der Liebe
    Ein Hörspiel von Prof. Dr. Günther Hulde Huemar-Haunhut
und Frieda Beckmann-Blechbrust
    Es ist Nacht. Ein Habicht lacht wie ein Mensch. [hahahahaha] Der Mond schwimmt wie ein gelber Faustball im Schwanenteich. Drei Schwäne putzen sich ihr Federkleidchen. Den Schwänen schwant Böses. Ein lautes Knurren zerreißt die Stille der Nacht. [grrrrrrr] Es ist der leere Magen der verzweifelten 60jährigen Waldprostituierten Annemarie Moser-Pröll, die seit Jahrzehnten keine Freier mehr hatte. Die in ihrem Beruf erfolglose Annemarie wurde von ihrem Zuhälter Kalbfleisch-Kalle immer tiefer in den Wald geschickt.
    »Annemarie, du bis das lahmste 'ferd in mein Stall! Ich kann dich nich mehr brauchen, ich brauch dein Nuttenplatz für die jungen Hühner!«
    Annemarie Moser-Pröll bricht verzweifelt zusammen. Ihre Welt liegt in Schutt und Asche. Sie weiß nicht mehr weiter und entschließt sich, ohnmächtig im Unterholz liegen zu bleiben. Da kommt der nierenkranke Vater des Försters des Weges und stolpert über die ohnmächtige Waldprostituierte.
    »Gibt ja gar nich! Wie? Ne Waldhure in Wald von mein Sohn? Das wollten die Kuckucke und Spechte aber garnich so gern! Is ja nun kein Rotlichtwald!«
    Ob der freundlichen Stimme des Förstervaters schlägt Annemarie die Augen auf und der Förstervater sie zusammen.
    »Ah! Da is jetz mal einfach mit mir durchgegangen, 'tschuldigung Frau Waldhure! Als Zeichen meiner Freundschaft bring ich ihnen jetzt 'n Brei und mich dann anschließend um.«
    Tatsächlich, der geistig verwirrte Förstervater bringt Annemarie einen Teller Brei und erschlägt sich vor ihren Augen mit der blanken Faust. [klatsch] Ruhe kehrt wieder ein im Areal der Kuckucke, Habichte und Fuchse (und Dachse). Ab diesem Tag isst Annemarie aus Dankbarkeit und tiefem Gefühl heraus jeden Morgen des Försters Vaters »Brei der Liebe«.

Die Försterbürste
    Ein Hörspiel von Daniel Demut-Deppenzer
und Regine Mösenlechner-Pannenpein
    Es ist Nacht. Zwei Bussarde weinen wie zwei echte Männer. [heul] Eine schlanke Seeschlange onaniert verträumt den Mond an. Der Wald ruht in sich selbst. Die Bäume stehen nebeneinander wie fröhliche Sardinen. Da plötzlich fällt ein Schuss. Ein Kuckuck stöhnt verletzt auf [argh] und plumpst von seinem Nest herab ins nasse Unterholz. Zufrieden grunzt der junge Förster Bobby Konrad. Der zwölfte Kuckuck in vier Sekunden! Sein Schießgewehr glüht und seine Wange auch. Seine eine Wange, denn die andere Wange hatte ihm während seiner Försterausbildung ein Wildkuckuck weggebissen. Verständlich also, dass Bobby Konrad auf Kuckucke nicht so gut zu sprechen ist.
    »Scheiß Kuckucke! Drecksvögel! Ich knall se alle ab, scheiß auf Artenschutz!«
    Kopfschüttelnd erscheint die Försterlegende Martin Maria Sacksatz auf der Bildfläche. Ihm, dem großen Kuckucksfreund, missfällt Bobby Konrads Hass auf Kuckucke sehr. Der einwangige junge Förster ist ihm ein Dorn im Auge.
    »Drecksack! Drecksack! Lassen Sie mir meine Kuckuck in Ruhe! Wenn Sie noch ein Kuckuck von Nest runterknalln, dann knall ich Ihnen ein auf kaputte Wange!«
    Bobby Konrad lacht nur über den langmähnigen alten Förster Sacksatz.
    »Du eitler alter Sack! Leck mich!«
    Mit diesem Satz wirft er die alte Försterlegende ins Unterholz, reißt ihm die grüne Försterjacke auf und bemächtigt sich der mächtigen Bürste des Altförsters. Mit weit aufgerissenen Augen beginnt der eitle Altförster um sein Haarpflegeutensil zu betteln:
    »Bitte Bürste, bitte Bürste, bitte bitte Bürste Bürste!«
    Doch unerbittlich, wieder mit glühender Wange, zerbricht Bobby Konrad die mächtige Bürste. Sacksatz stirbt sofort an gebrochener

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