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Speichelfaeden in der Buttermilch

Speichelfaeden in der Buttermilch

Titel: Speichelfaeden in der Buttermilch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Stermann , Christoph Grissemann
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Ärzte an Bord waren, alle auf dem Weg zu einem Ärztekongress auf den Malediven. Tja, Stermann ist sehr unbeliebt, offensichtlich weltweit. Liebes Tagebuch, ich denke, es ist wohl das Beste, ihn einfach in Ruhe sterben zu lassen. Mein Gott, er schreit, dass die Wände wackeln. Ich selbst sitze gerade gutgelaunt auf einem Trimmdich-Fahrrad und beobachte die Prostituierte, die ich mir als Nacktputzerin aufs Zimmer bestellt hab.
    Liebes Tagebuch, ich habe auf dem Flug hierher eine Thrombose vorgetäuscht und schreie jetzt wie am Spieß, um Grissemann zu ärgern. In wenigen Momenten müsste Grissemanns Trimm-Dich-Fahrrad explodieren, ich habe nämlich Sprengstoff in den Sattel geschummelt. Leider hab ich den genauen Namen der Geschlechtskrankheit der Prostituierten vergessen, die ich für Grissemann engagiert habe. Irgendwas mit A und vier Buchstaben, keine Ahnung. Ja, ich selbst bereite mich auf meinen ersten Tauchgang vor, indem ich viel Wasser trinke.
    Malediven, 29.12.2000
    Liebes Tagebuch, durch ein kleines Missgeschick, auf das ich nicht näher eingehen möchte, ist mein Gesäß in Mitleidenschaft gezogen worden. Und irgendwie, na ja, mein Immunsystem ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Stermann ist heute hier auf den Malediven von einem Aushilfspriester und zwei Neckermann-Menschen begraben worden. Ich konnte leider nicht hingehen, weil ich eine Einladung bekommen habe zu einer Inselrundfahrt auf einem sogenannten »Bananenboot«.
    Grissemann ist heute nackt am Nudistenstrand Bananenboot gefahren. Ein jämmerlicher Anblick! Nur mit Arschfragment am Plastikboot, herrlich! Ich habe ihn mit einem Feldstecher beobachtet. Der Dummkopf Grissemann glaubt ja, ich wäre tot. Begraben wurde natürlich nicht ich, sondern die Prostituierte, die heute Morgen an ihren insgesamt zwölf Geschlechtskrankheiten gestorben ist. AIDS war dabei noch das Sanfteste! Ich fliege in wenigen Minuten nach Wien zurück. Grissemann habe ich alle Wertsachen gestohlen, und sein Rückflugticket hab ich mir ausbezahlen lassen. Außerdem wird heute, wenn Grissemann in seinem Zimmer den Lichtschalter bedient, die ganze Bude in die Luft fliegen.

Teneriffa
    Teneriffa, 2.1.2001
    Liebes Tagebuch, wir sind mit dem Flugzeug abgestürzt. Stermann hat dem Piloten trotzdem applaudiert. Mir ist nichts passiert, weil ich mich – wie immer – in den Flugschreiber eingeschlossen habe, der ja unversehrt bleiben muss, damit man die Ursache eruieren kann. Ich kann den Trick nur empfehlen. Stermann liegt mit schweren Verbrennungen im Krankenhaus. Habe ihn heute Morgen besucht, er brennt noch immer. Ich selbst masturbiere den lieben langen Tag im abgedunkelten Hotelzimmer. Teneriffa ist herrlich!
    Teneriffa, 3.1.2001
    Bin mit dem Krankenhaus hier in Los Cristianos äußerst zufrieden. Urlaub ist und bleibt die schönste Zeit im Jahr! Da meine Hände ja eingegipst sind, obwohl sie völlig unversehrt sind, musste ich mit dem Kopf die letzten Flammen auf meinem Körper ersticken. Eine herrliche Ruhe ist das hier. Meine Mitpatienten im Zimmer sind leider tot. Die Decke wurde ihnen über den Kopf gezogen, und an ihren großen Zehen baumeln kleine Schildchen. So ein kleines Schildchen hängt übrigens auch an meiner Zehe. Bald ist Besuchszeit, wäre nicht schlecht, wenn mich mal ein Arzt besuchen würde! Dass bei der Visite kein Arzt kam, dafür hab ich Verständnis, da müssen die Burschen ja einiges machen, die Visite nämlich. Als ich gestern bewusstlos war, hat Grissemann mein Essen und meine Medikamente aufgegessen.
    Teneriffa, 4.1.2001
    Liebes Tagebuch, habe die ganze Nacht in den Vorhang eingewickelt durchonaniert. Ein wunderschöner Fleck, diese Insel! Habe eine Nachricht von Stermann unter der Tür durchgeschoben bekommen, ich möge ihn doch besuchen kommen. Als hätte ich nichts Besseres zu tun. Ich fahre doch nicht extra nach Teneriffa, um Stermann im Krankenhaus zu besuchen! Nein, nein, ich mach mir heute einen schönen Tag im Hotelzimmer. Ich mach das Licht aus, lege mich nackt auf den Bauch in die Badewanne und vergnüge mich dann mit dem Wasserausguss. Ach Teneriffa, Insel des Glücks!
    Teneriffa, 5.1.2001
    Mir ist kalt. Ich wurde mit den drei anderen in einen eiskalten Regalraum geschoben. Brrr! Scheinbar um mich zu wärmen, hat mir ein freundlicher Pfleger die Decke über den Kopf gezogen. Hoffentlich kommt Grissemann mich bald besuchen, hier hole ich mir ja eine Lungenentzündung! Nebenan dürfte eine Tischlerei sein. Ich höre abwechselnd

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