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Sphaerenmusik

Sphaerenmusik

Titel: Sphaerenmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margarete Friedrich
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fragte Elisabeth, „was hast du denn für eine antiquarische Kette um? Aber so etwas soll ja heute wieder modern sein, und die synthetischen Steine sind wirklich wunderhübsch.“
    Joan, die wieder zurückgekommen war, warf ein: „Vielleicht sind sie echt!“
    Silvia, die sich inzwischen auf ihren Platz gesetzt hatte, sah zufällig zu Mike hinüber und erschrak. In seinen Augen stand unverhohlener Hass. Sie hörte nicht, wie Elisabeth sagte:
    „Aber ich bitte Sie, Joan, wie soll meine Nichte zu so einem teuren Schmuck kommen? Aber wer tvoll muss er trotzdem sein, denn es ist eine sehr gute Imitation.“
    Dann fühlte Silvia eine Hand auf ihrer Schulter, und ihre Tante fragte besorgt: „Was hast du? Ist dir nicht gut?“
    Silvia fuhr zusammen und löste ihren Blick von Mike. „Tante Lissy, was meinst du? Ich war so in Gedanken.“ Sie sah Joan an, die noch immer neben ihnen stand, und zu ihrer Überraschung entdeckte sie, dass diese ihr warm und herzlich zulächelte.
     
    * * *
     
    Nach dem Lunch war Mike trotz des angeblichen Diebstahls seiner Wertgegenstände fortgefahren. Silvia musste sich gestehen, dass sie sehr froh darüber war. Er hatte ihr zuletzt Furcht eingeflößt.
    Gleich nach seiner Abreise, begannen Silvia und Pamela in der Bibliothek nach Geheimtüren zu suchen, da Silvia einmal gelesen hatte, dass in alten Schlössern und Burgen die Bibliotheken oft ve rborgene Türen besaßen. Obwohl die jungen Mädchen sogar die Bücher aus den Regalen räumten, konnten sie nichts Ungewöhnliches entdecken.
    In der Nacht wälzte sich Silvia ruhelos im Bett herum. Schließlich stand sie auf und setzte sich, wie schon so oft zur nächtlichen Zeit, an das geöf fnete Fenster. Mild fächelte die Nachtluft ihr Gesicht. Die alten Bäume im Park hoben sich dunkel gegen die Berge ab. Der Himmel war von unzähligen Sternen erhellt, und der Mond schien milde auf die Erde herab. Irgendwo schrie ein Käuzchen.
    Ihre Augen fielen auf den Schmuck, der vor ihr auf einem kleinen Tisch lag und selbst in der Nacht glitzerte. Sie griff danach und spielte nachdenklich mit den beiden Schmuckstücken. Noch immer hatte sie keine Erklärung dafür, wer die Halskette auf ihr Bett gelegt hatte und warum.
    Ein leichter Windstoß fuhr vorbei und wehte ihr wieder die Töne einer Geige zu. Es kam ihr vor, als wenn sie diesmal besonders wehklagend klang.
    Silvia lauschte voller Mitgefühl. Sie verglich unwillkürlich die Musik mit dem Aufschrei einer suchenden Seele.
    Seufzend stand sie auf und ging in ihr Bett zurück. Doch noch immer konnte sie keinen Schlaf finden. Sie hatte plötzlich das Gefühl, als wenn die Mauern Daphnes Geist aushauchten, die höchstwahrscheinlich irgendwo im Schloss ihren Tod gefunden hatte.
    Nein, so geht es nicht weiter, dachte sie. Sie musste das Rätsel lösen, wo und wie Daphne g estorben war. Wenn Pierre wirklich ein Geist war, würde er endlich seine Ruhe finden und nicht immer wieder aus seinem Grabe auferstehen müssen, um seine Liebste zu suchen. Vielleicht würden sich auch die anderen Geheimnisse klären, und sie brauchte keine Furcht mehr zu haben.
    Silvia stand auf, um eine Schlaftablette zu holen. Noch einige Minuten des Wachseins, dann war sie en dlich fest eingeschlafen.
    Leise machte sich jemand an Silvias Schlafzi mmertür zu schaffen. Der Schlüssel, der innen im Schloss steckte, fiel zu Boden. Einige schabende Geräusche am Schloss, dann öffnete sich die Tür, ein Lichtstrahl fuhr ins Zimmer hinein, erlöschte wieder. Im Schein der noch brennenden Nachttischlampe betrat eine vermummte Gestalt den Raum. Ein Mönchsgewand umhüllte sie, die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen.
    Mit einigen schnellen Schritten war die Gestalt am Bett. Der Fremde streckte seine Hände mor dgierig vor, doch dann zog er sie wieder zurück. Er holte aus seiner Kutte etwas hervor und presste es auf Silvias Gesicht. Sie zuckte ein paar Mal auf, bevor ihr Kopf zur Seite sank.
    Alptraumhafte Träume quälten Silvia: Sie war in der Bibliothek und suchte. Sie wusste zwar nicht was, aber sie war verzweifelt bemüht, es zu finden. Sie riss die Bücher aus den Regalen heraus, die bald den ganzen Boden bedeckten und immer h öher stiegen. Nackte Wände starrten sie an, während sie versuchte, sich aus dem Wust der Bücher zu befreien.
    Dann hörte sie ein Scharren. Ihre Augen wurden magisch zu dem Geräusch hingezogen. Das Wa ppen hatte sich weit geöffnet. In der gähnenden Öffnung erschien die durchsichtige Gestalt einer

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