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Spiegelschatten (German Edition)

Spiegelschatten (German Edition)

Titel: Spiegelschatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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Macken nicht eben für die Fahrkünste seines Besitzers sprachen.
    » Wirklich.« Romy küsste Björn auf die Nasenspitze. » Ich pass auf mich auf. Mach dir um mich keine Sorgen.«
    Gerade hatte Maxim ihr von der toten Maus erzählt, und sie konnte es kaum erwarten, die beiden endlich abfahren zu sehen. Wie Maxim hielt sie das tote Tier für eine weitere Drohung des Mörders. Auch wenn Björn an eine fremde Katze glaubte, die sich ins Haus geschlichen habe.
    » Und wo war diese ominöse Katze?«, hatte Maxim gefragt. » Hat sie sich in Luft aufgelöst?«
    » Sie ist wieder rausgelaufen«, hatte Björn lapidar geantwortet.
    Zu viele Zufälle für Romys Geschmack.
    Minette, Sammys Katze, war schon samt Katzenkorb im Wagen untergebracht und beklagte sich mit leisem Jammern. Björ n wa r nicht bereit gewesen, sie jemand anderem anzuvertrauen.
    » Sie fängt gerade an, sich an uns zu gewöhnen«, hatte er gesagt. » Da reiße ich sie jetzt nicht wieder raus.«
    Maxim hatte eine Augenbraue hochgezogen, aber er hatte geschwiegen. Er war offenbar kein Katzenmensch. Die lange Fahrt mit einer protestierenden Katze im Gepäck würde zu einer Nervenprobe für ihn werden.
    Als Björn noch einmal ins Haus ging, um einen letzten prüfenden Blick auf alles zu werfen, trat Maxim auf Romy zu. » Du verstehst, dass ich Björn von hier wegbringen muss?«
    Ob sie verstand? Wie konnte er das fragen?
    » Ich meine, wir hatten ja vor, gemeinsam gegen den Mörder vorzugehen«, fuhr er kleinlaut fort, » und jetzt mach ich mich aus dem Staub und lass dich hängen.«
    Er hätte sie kaum mehr überraschen können. Maxim war in der Lage, sich in andere hineinzuversetzen?
    » Weißt du, wie oft ich dir die Pest an den Hals gewünscht habe?« Romy musterte ihn immer noch verwundert. » Ich hab dich für einen herzlosen, selbstverliebten Gockel gehalten, der meinen Bruder nur unglücklich macht. Und dir von Anfang an keine Chance gegeben, diesen Eindruck zu korrigieren.«
    » Das ist Schnee von gestern, Romy.«
    » Nein.« Sie schüttelte den Kopf. » Jetzt begreife ich, wie gut du Björn tust.« Sie streckte ihm die Hand hin. » Lass uns noch mal von vorn anfangen, ja?«
    » Hi.« Er nahm ihre Hand und hielt sie fest. » Ich bin Maxim, der Freund deines Bruders.«
    » Hi.« Sie grinste zu ihm auf. » Und ich bin Romy, seine Schwester.«
    » Hab ich irgendwas verpasst?«, fragte Björn und stopfte seinen Schlüsselbund in die Jackentasche.
    » Nein, hast du nicht«, sagten sie beide gleichzeitig und brachen in ein befreiendes Gelächter aus.
    Romy umarmte zuerst Björn. Dann Maxim. » Ich mache weiter«, flüsterte sie ihm ins Ohr, » und wenn ich was rauskriege, ruf ich dich an.«
    Statt einer Antwort drückte er sie kurz an sich. Dann stiegen die beiden in den Wagen und fuhren davon. Erst als sie um die Ecke gebogen waren, hörte Romy auf zu winken. Sie spürte eine ungeheure Erleichterung. Doch darunter schwelte weiter eine feine Angst.
    *
    Eigentlich wären die Bonner Kollegen die Ansprechpartner für Björn Berner gewesen, doch offenbar hatte er Vertrauen zu Bert gefasst und wandte sich lieber an ihn. Wichtig war allein die Tatsache, dass er überhaupt mit ihnen kooperierte. Dass er ihnen seine Pläne mitteilte und weiterhin für sie erreichbar war.
    » Ich mach dann mal Schluss für heute«, sagte Rick. » Große Aussprache mit Malina.« Er verdrehte die Augen. » Dass Frauen Worte so wichtig sind.«
    » Uns doch auch«, erwiderte Bert. » All die Befragungen, die Konferenzschaltungen zwischen Köln und Bonn, die Besprechungen jeden Morgen, die Brainstormings zwischen dir und mir…«
    » Das ist doch was ganz anderes«, wehrte Rick ab.
    » Aber es sind Worte.«
    » Malina will Beichten, Schuldeingeständnisse, Versprechen. Sie will mich zerknirscht am Boden sehen. Und außerdem will sie, dass wir zusammenziehen.«
    » Hat sie das gesagt?«
    » Man hört es so durch. Dabei wohnen wir praktisch doch schon zusammen.«
    » Mehr oder weniger«, sagte Bert.
    » Ich brauche mein eigenes Reich, Bert. Nie mehr allein sein zu können, das halt ich nicht aus. Nie mehr einfach so in eine Kneipe gehen? Mit meinen Kumpels rumhängen? Nee. Ich will nicht in eine größere Wohnung ziehen, wo dann Malinas und meine Möbel einträchtig nebeneinander stehen. Hab keine Lust auf gemeinsames Kochen und traute Abende bei Kerzenschein. Ich… Wie hast du das bloß hingekriegt mit deiner Frau?«
    » Haben wir eben nicht.«
    » Aber doch eine ziemlich lange

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