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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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einen höchst überraschten Gregor.
    Es dauerte einen Moment bis Sam begriff, dass Jan der Polizei offenbar nichts von Deborahs Internetprofil erzählt hatte. „Deborah hat auf einer Datingseite im Internet eine sehr eindeutige Anzeige aufgegeben. Das hat sie getan, als sie gerade zwei Monate in Deutschland gewesen ist.“
    „Woher weißt du das?“
    „Jan hat die Anzeige durch Zufall entdeckt und mir gezeigt.“
    „Wie entdeckt man so was durch Zufall?“
    „Keine Ahnung, ich habe ihn nicht gefragt.“
    „Und warum verschweigt er uns das?“ Hinter Gregors Stirn schien es zu arbeiten. Sein Blick war aufmerksam und die Müdigkeit nicht mehr zu erkennen.
    Sam überdachte die Frage, bevor sie antwortete: „Vielleicht möchte er ihr einen guten Ruf bewahren. Was immer sie getan hat, er liebt sie immer noch.“
    „Es kann aber ebenso gut sein, dass er wegen genau dieser Anzeige durchgedreht ist, und es daher vorgezogen hat, nichts darüber zu sagen.“
    Innerlich konnte Sam nicht widersprechen, wollte dies aber nicht offen zugeben. „Oder er hat es einfach nur vergessen“, meinte sie, und bemühte sich, so sicher wie möglich zu klingen.
    Jetzt lächelte Gregor. „Natürlich, als er uns davon erzählte, wie sie ihm weggelaufen war, hatte er es ganz vergessen. In diesem Zusammenhang spielt so eine Kleinigkeit ja auch keine Rolle.“
    Sam atmete tief durch, sammelte ihre Gedanken, nickte dann und sagte: „Okay. Ja, vielleicht hat er es nicht gesagt, weil er meinte, dass es ihn belasten könnte. Ehrlich gesagt kann ich mir aber nicht vorstellen, dass er in seinem jetzigen Zustand soweit denken würde.“
    Nun nickte er. „Also, angenommen es ist so, wie du sagst, und sie wollte durch Patersen nur nach Deutschland gelangen. Was meinst du, ist passiert? Hat sie einen neuen Mann kennen gelernt und ist direkt zu ihm gezogen?“
    „Nein. Da sie Jan an einem Abend direkt nach dem Sprachkurs verlassen hatte, vermute ich eher, dass sie zunächst zu ihrer Freundin Maria gezogen ist.“
    „Du meinst ihre Klassenkameradin?“, vermutete Gregor.
    „Ja. Die beiden müssen recht gut befreundet gewesen sein, und Deborah war auch oft bei Maria zu Besuch.“
    „Maria Alves wusste aber nicht mal, dass Deborah sich von ihrem Freund getrennt hatte.“
    „Was?“, rief Sam erstaunt aus. „Das kann ich gar nicht glauben.“
    „Das ist aber das, was sie sagt. Angeblich hätte Deborah viel zu große Angst vor Patersen gehabt, um ihn zu verlassen.“
    „So ein Quatsch“, ereiferte sich Sam. „Selbst wenn sie gestritten haben sollten, als ich nicht dabei war, Angst hatte die Frau jedenfalls keine. Angst ist ein Gefühl, das man nicht verbergen kann. Deborah hatte sich vor Jan nicht gefürchtet, und das sage ich nicht nur, weil ich Jans Freund bin. Ich habe schon ängstliche Menschen gesehen, und habe auch schon für Frauen gearbeitet, die tatsächlich Angst vor ihren Männern hatten. Glaube mir, man erkennt das.“
    „Laut Maria Alves hatte aber niemand aus der Klasse einen anderen Eindruck gehabt. Allerdings haben wir bisher nur mit Frau Alves gesprochen. Patersen hat uns ihren Namen als engste Freundin von Deborah genannt, deshalb haben wir uns zuerst an sie gehalten. Wir haben uns in der Schule aber eine Liste von allen Mitschülern geben lassen, und werden diese noch einzeln befragen.“
    „Ich war im Gegensatz zu euch in der Klasse von Deborah“, erzählte Sam. „Dafür habe ich noch nicht mit Maria sprechen können, was ich aber definitiv nachholen werde. Die Mitschüler haben auch von dem Gerücht gehört, dass Deborah oft mit Jan gestritten haben soll, aber keiner hatte es von ihr selbst. Eine Frau berichtete, dass Deborah stets sehr positiv von dem Mann gesprochen hatte, wegen dem sie nach Deutschland gekommen war. Zwar hatte diese Frau in den letzten Wochen vor Deborahs Verschwinden kaum noch Kontakt zu ihr, aber bis dahin hatte es offenbar nur gute Worte für Jan gegeben.“
    „Das spricht gegen deine Theorie, dass sie Herrn Patersen nur als Sprungbrett benutzen wollte“, warf Gregor ein.
    „Meinst du, sie hätte das überall herumposaunt?“, fragte Sam mit einem verächtlichen Lachen.
    „Das vielleicht nicht, aber sie hätte es sich sparen können, so positiv von ihrem Freund zu erzählen. Gerade wenn man auf der Suche nach einem neuen Partner ist, geht man mit lobenden Worten für den jetzigen Freund sparsam um, oder?“
    „Muss ich dir die Gedankengänge einer berechnenden Frau erklären?“, fragte Sam

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