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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Ohne Hast fuhren sie den Kanal entlang in eine andere kleine Bucht ganz in der Nähe von Gators Blockhütte.
    Als die Männer sich daranmachten, die Boote durch die mit dichtem Schilfgras bewachsene Uferzone zu ziehen, räusperte sich Dahlia. »Kann mir mal jemand erklären, warum wir nicht zum Flugfeld gehen?«
    »Bleib ganz ruhig, Dahlia«, rief Sam fröhlich.
    Zu fröhlich für ihren Geschmack, entschied Dahlia und schaute Nicolas argwöhnisch an. »Was genau habt ihr vor?«
    »Ich werde dich irgendwo an einem sicheren Ort abladen, während wir uns auf einen kleinen Aufklärungseinsatz begeben.«
    »Und du hast es nicht für nötig gehalten, mich in eure Pläne einzuweihen?«
    »Hm, das hätte ich tun sollen«, räumte er ein, »aber
um ehrlich zu sein, hatte ich angenommen, dass du wusstest, dass wir einen Köder auslegen und sie zu uns locken würden. Wir machen keine halben Sachen, Dahlia. Diese Leute sind nur aus einem einzigen Grund hier, und der bist du. Ich werde diese Insel erst verlassen, wenn dir von niemandem mehr irgendeine Gefahr droht.«
    Sein erbarmungsloser Tonfall jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie wandte den Blick von ihm ab und sah hinüber zum Kanal. Nach welchem Kodex Nicolas auch immer lebte, woran er glaubte und wofür er kämpfte, war untrennbar mit dem Mann verbunden, der er war. Dem Mann, in den sie sich, wie sie fürchtete, zu verlieben begann. Sie hätte wissen müssen, dass Nicolas sie niemals irgendeiner Gefahr aussetzen würde. Dazu war er nicht fähig. Es war völlig sinnlos, diese Bedrohung infrage zu stellen oder auf Flucht zu drängen. Zu fliehen widerstrebte seinem Charakter, es sei denn, eine Flucht diente seinem Zweck – diente der Jagd.
    Sie schaute ihn wieder an und sah den Krieger in ihm, den Nachfahren eines Volkes, das sich Integrität und Ehre auf die Fahnen geschrieben hatte. Eines mutigen und tapferen Volkes. Er würde unerbittlich für seine Sache kämpfen und niemals aufgeben. Dahlia seufzte leise. »Ich kann nur raten, wie eure Aufklärungsaktion aussehen wird.«
    Nicolas drehte sich um und gab den anderen das Zeichen, die Boote zu verlassen. Dann fasste er Dahlia am Arm. »Komm, bringen wir dich aus der Schusslinie. Wie weit musst du vom Geschehen entfernt sein, damit dich die Energie nicht erreicht?«
    »Ich habe die Distanz nie wirklich gemessen.« Sie wusste nicht, ob sie wütend oder dankbar sein sollte. Das war das Schwierige an Beziehungen, erkannte sie. Als Frau war sie
stets hin- und hergerissen, ob sie sich von einem Mann wie Nicolas einfach nur beschützt fühlen oder ob sie ihn wegen seines anmaßenden Benehmens in den Hintern treten sollte.
    Er führte ihre Hand an seine Lippen und knabberte an ihren Fingerspitzen, während sein dunkler Blick ihr Gesicht studierte, selbst dann noch, als sie sich einen Weg durch das dichte Gebüsch bahnten. »Du hast doch keine Angst, oder?«
    »Warum sollte ich Angst haben? Es ist doch nur wieder ein ganz normaler Tag. Du weißt schon – mit Bomben, Feuern und Leuten, die auf einen schießen. Warum sollte mich das beunruhigen? Zumal wir ansonsten nur shoppen gehen oder uns in ein Flugzeug setzen könnten. Nein, ich habe kein bisschen Angst.«
    »Hm«, überlegte er laut. »Davon habe ich in dem Beziehungshandbuch gelesen. Man nennt das weiblichen Sarkasmus, und der bedeutet üblicherweise, dass ein Mann Probleme bekommt.« Er fand eine kühle, verborgene Stelle in der Mitte der kleinen Insel. »Du bleibst hier, bis ich komme und dich abhole.«
    »Und was genau gedenkst du mit dieser Aktion zu erreichen? «
    »Ich halte uns den Feind vom Leib, während wir den Verräter jagen und die Unterlagen sichern«, antwortete Nicolas. Er beugte sich herab und küsste sie. »Sei da, wenn ich zurückkomme.«
    Er musste sich dazu zwingen, sie zurückzulassen, und redete sich ein, dass sie hier auf ihn warten würde. In seinem Innersten wusste er jedoch, dass er ihre Entscheidung nicht beeinflussen konnte. Als er sich den anderen näherte, gab er ihnen ein Zeichen, und sofort machten
sich die Männer kampfbereit, nahmen ihre Waffen zur Hand, schulterten ihre Rucksäcke und verteilten sich in dem umliegenden Schilf, um auf die Ankunft der Feinde zu warten.
    Das Platschen von Rudern im Wasser ließ einige Vögel aufflattern und brachte für ein paar Sekunden das Summen der Insekten zum Schweigen. Und es alarmierte die Schattengänger. Gator gab den anderen ein Zeichen, dass er das Boot entdeckt hatte, das langsam am Ufer

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