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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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die köstlichen Düfte, die sich über die Insel verbreiteten.
    »Wir sind nur dabei, uns einen kräftigen Hunger zu erarbeiten«, bestätigte Sam. »Sei so nett und dreh mal die Rippchen um, ja? Wenn ich sie anbrennen lasse, werfen mich die anderen den Alligatoren zum Fraß vor.«
    »Apropos Alligatoren, eines oder zwei von den netten
Tierchen scheinen uns Gesellschaft leisten zu wollen«, sagte sie und deutete zum Ufer.
    Mit gefurchter Stirn fixierte Sam eine dieser Kreaturen, die sich nur ein paar Meter von der Stelle, wo er hüfttief im Wasser stand, auf der Uferbank sonnte. »Hässliche Viecher, findest du nicht? Das verfluchte Ding sieht aus, als ob es nur darauf wartete, dass ich ihm den Rücken zudrehe.«
    Dahlia schlenderte hinüber zum Grill und sah nach den Spareribs. »Ich würde dir ja anbieten, dir die Alligatoren vom Hals zu halten, aber ich glaube, dass du mir etwas verheimlichst. Dass du und deine Bande von Inselbrüdern nur an eurem Appetit arbeitet, das kaufe ich dir nicht ab, verstehst du?«, sagte sie und spähte übertrieben angestrengt an Sam vorbei. »Oh, sieh nur, da kommt ein Spielkamerad für unseren Freund hier.«
    Sam wirbelte herum und starrte hinaus aufs Wasser. »Wo?«, fragte er und warf rasch einen Blick über die Schulter, um den Alligator am Ufer im Auge zu behalten. »Wo ist das Vieh?« Hastig riss er eine Planke los und hielt sie wie eine Waffe in die Höhe.
    Dahlia wendete währenddessen in aller Gemütsruhe die Rippchen und genoss insgeheim diese neue Erfahrung. Dass Sam Schiss vor Alligatoren haben könnte, damit hatte sie nicht gerechnet. »Ach, vielleicht habe ich mich auch getäuscht.«
    »Das ist nicht witzig. Das ist überhaupt nicht witzig«, knurrte Sam und funkelte sie böse an.
    »Na ja, es hätte sehr wohl ein Alligator sein können, aber wahrscheinlich waren es nur Luftblasen oder ein Stück Treibholz oder so was. Es macht dir doch nichts aus, hier im Wasser zu stehen, oder? Ich habe mal ein Buch über Alligatoren gelesen und glaube mich zu erinnern, dass sie
aus der Tiefe emporschießen, wenn sie angreifen … aber vielleicht sind das auch die Haie.«
    Sie hatte noch nicht ausgesprochen, da stolperte Sam auch schon fluchend aus dem Wasser, bewaffnet mit der Holzplanke, die er zwischen sich und dem Alligator wild in der Luft herumschwenkte. Das Tier bewegte sich weder, noch nahm es Reißaus, ließ aber ein tiefes, warnendes Grollen hören.
    Dahlia brach in schallendes Gelächter aus. »Du machst dir doch nicht etwa vor diesem klitzekleinen Alligator in die Hosen, oder? Der ist ja noch nicht mal ausgewachsen.«
    »Das ist einfach nicht fair, Mädchen«, brummte Sam. »Ich hoffe, dass Nicolas weiß, wie du wirklich bist. Ich wette, er hat noch nie dein böses Mundwerk erlebt.«
    »Selbstverständlich nicht«, erwiderte Dahlia unbekümmert. »Willst du mir jetzt verraten, was deine kleine Merry Band vorhat?«
    » Merry Band?«
    »Ich habe Robin Hood gelesen, du etwa nicht?«
    Sam wischte sich gerade den Schweiß von der Stirn, als die anderen zum Haus zurückkehrten. »Gott sei Dank, ihr seid zurück. Lasst mich bloß nie wieder mit unserer Freundin allein. Die ist ja schlimmer als jeder Alligator.«
     
    »Ich habe das Gefühl, wir sollten abhauen«, erklärte Ian. »Das sagt mir dieses Kribbeln im Kreuz.« Mit sichtlichem Wohlbehagen schob er seinen Teller mit den abgenagten Rippchen von sich weg. »Das war wirklich ein astreines Festmahl, Gator.«
    »He, ich war hier der Grillmeister«, rief Sam und schaute Dahlia finster an. »Und das war kein Honiglecken.«
    »Ich werde wirklich stinksauer, wenn mir jemand meine
Hütte in die Luft jagt«, sagte Gator und zwinkerte Dahlia zu. »Ich habe ein paar kleine Überraschungen vorbereitet, falls sie sich tatsächlich trauen, einen Fuß auf mein Grundstück zu setzen.«
    »Die werden uns nicht viel helfen, wenn sie uns mit Granatwerfern beschießen«, sagte Nicolas. »Kommt, lasst uns von hier verschwinden, ehe wir in der Falle sitzen.«
    Dahlia sah schweigend zu, wie die Männer ihre Rucksäcke schulterten. Sie hatte keine Ahnung, warum sie scheinbar in aller Seelenruhe auf ihre Feinde gewartet und sich noch genüsslich die Bäuche vollgeschlagen hatten. Sie selbst wurde mit jeder Minute nervöser, doch die anderen ließen nicht den geringsten Anschein von Beunruhigung erkennen.
    Sie verteilten sich auf die Boote. Sie saß mit Nicolas in einem Boot, Tucker, Kaden und Sam in einem zweiten und Ian und Gator in dem dritten.

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