Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)
zurückgelassen hatte. »Mein Freund sieht ein bisschen angefressen aus, aber das will ich ihm gar nicht zum Vorwurf machen.« Im Schnellgang durchsuchte er das Zimmer nach irgendeinem Hinweis auf den Verräter: Zu viel Geld. Zu viel Luxus. Vielleicht ein Zündholzbriefchen oder ein Kugelschreiber mit dem Logo der Firma, in die Dahlia geschickt worden war, um Unterlagen zu sichern. Ein Sweatshirt
oder eine Clubjacke der Universität, auf deren Campus die drei Professoren umgebracht worden waren.
Er trat zu dem Mann, der vor ihm auf dem Fußboden lag. »Alles klar?«
Der Mann maß ihn mit einem argwöhnischen, eiskalten Blick. Nickte.
»Ich suche einen Verräter. Jemanden, der euren Freund Jesse Calhoun ans Messer liefern würde. Irgendeine Idee?«
Der Agent legte die Stirn in Falten und schüttelte den Kopf. Nicolas spürte deutlich den Zugriff auf sein Gehirn, aber seine Barrieren waren stark und undurchdringlich. Nur um nicht aus der Übung zu kommen, griff er seinerseits auf das Gehirn des anderen zu, bis dieser ihn wütend anfunkelte und sich ergab. Dann bückte sich Nicolas und riss ihm das Klebeband vom Mund, worauf der Agent fluchte wie ein Räuberhauptmann.
»Hast du etwas zu sagen, was es wert ist, angehört zu werden?«
»Ich weiß nichts von einem Verräter«, sagte der Agent, »doch wenn du Neuigkeiten von Jesse hast, will ich sie hören. Das bist du mir schuldig.«
»Du hast auf mich geschossen.«
»Du bist in mein Haus eingebrochen.«
»Ich habe hier illegale Waffen gefunden«, hob Nicolas milde hervor.
»Lebt er? Was zum Teufel geht hier eigentlich vor? Jesse Calhoun ist ein Freund von mir. Niemand erzählt uns etwas anderes, als dass er irgendwo in einem Krankenhaus liegt, aber wo, das will man uns nicht sagen.«
»Und deshalb habt ihr euch hier verschanzt, wie?«, meinte Nicolas nachdenklich. »Ihr habt euch gedacht,
dass derjenige, der hinter eurem Freund her war, es auch auf euch abgesehen haben könnte.«
»Das ist doch nur logisch.«
»Wie heißt du?«
»Neil Campbell.«
»Sag dem Agenten in dem anderen Raum, dass er unbewaffnet und mit erhobenen Händen herauskommen soll. Dann reden wir«, bot Nicolas an. Er wusste, dass die anderen sich im Haus umsahen, doch sein Bauchgefühl sagte ihm, dass diese beiden Agenten hier unschuldig waren.
Neil zögerte und schüttelte dann den Kopf. »Ich komme nicht zu ihm durch.«
»Okay, dann sage ich meinen Leuten, dass sie erlauben sollen, dass du mit ihm sprichst. Du willst doch nicht, dass ihm etwas zustößt, oder? Wir haben ihn unter Kontrolle. Und ich will auch nicht, dass meinen Leuten etwas zustößt. « Kaden, hör mit, was die beiden austauschen, wenn du kannst.
Bin dabei . Kaden war wie immer völlig ruhig. Er sagt seinem Freund gerade, dass er rauskommen soll, aber unbewaffnet. Dass wir Schattengänger sind und innerhalb des NCIS einen Verräter suchen. Er sagt, dass er uns glaubt.
»Es sind drei von euch, die dieses Haus benutzen. Wo ist der dritte Mann?«
»Ihr habt geheime Informationen über uns.«
»Davon kannst du ausgehen. Ich kann dir zum Beispiel ganz genau aufzählen, welche Knochen du dir bisher gebrochen hast. Ich weiß sogar von deinem Training mit Whitney.«
Neils Gesicht wurde augenblicklich verschlossen wie eine Auster. Ausdruckslos starrte er Nicolas an. Ehe er protestieren konnte, schüttelte Nicolas den Kopf. »Vergiss
es. Die ›Es steht mir nicht zu, darüber zu sprechen‹-Rede kenne ich schon und brauche keine Bestätigung. Du, Maxwell, Calhoun, euer Kumpel«, er deutete mit dem Daumen zu dem anderen Zimmer.
»Norton, Jack Norton«, sagte Gator in sein Mikrofon. »Er ist äußerst kooperativ.« Seine Stimme troff vor Sarkasmus, was bedeutete, dass sein Gefangener sich wehrte.
Nicolas erstarrte kurz, als er den Namen hörte. Der Mann war in der Welt der Scharfschützen eine Legende. Kaden, hast du das mitgekriegt? Sag den Männern, sie sollen sich verteilen und nach einem zweiten Scharfschützen suchen, der sich hier irgendwo versteckt. Und zwar oben. Jack hat einen Zwilling.
Trotz der inneren Anspannung ließ Nicolas keinerlei Nervosität erkennen und führte die Unterhaltung ganz ruhig weiter, als sagte ihm der Name gar nichts. »Und dein Kumpel Norton hat sich ganz freiwillig einem geheimen Experiment unterzogen, zu dem euch Dr. Peter Whitney überredet hat. Er hat eure übersinnlichen Fähigkeiten intensiviert, und ihr habt als eine Einheit trainiert, die ihre neu erworbenen Fähigkeiten nutzt, um
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