Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)
gewisse Missionen durchzuführen. Unglücklicherweise bringen diese ernste Nebenwirkungen mit sich. Ihr alle leidet an ständigen Kopfschmerzen und anderen Symptomen, die einen noch sehr viel mehr schwächen. Wenn ihr die Nase vollhabt und lernen wollt, wie ihr in der Welt bestehen könnt, ohne ständig auf den Schutz eines Ankers angewiesen zu sein, dann wendet euch an Lily Whitney, die Tochter des Doktors. Sie wird euch helfen.«
Ians Stimme wisperte in Nicolas’ Ohr: »Eine Menge Sicherheitsvorkehrungen an diesem Computer. Mehr als die übliche Sonderausstattung.«
»Bringe ihn jetzt rein«, ließ ihn Gator wissen.
Nicolas trat seitlich neben die Tür und wartete, dass Jack Norton ins Zimmer geführt wurde. Er war ein stämmiger Mann, und die Muskelpakete an seinen Armen und der Brust verrieten, dass er täglich trainierte und sich in Form hielt. Er war der Prototyp eines Kämpfers, mit ausdruckslosen, kalten Augen. Sein Blick sprang sofort zu Neil und wieder zurück zu Nicolas – ein wortloses Versprechen, sich zu rächen.
»Hinknien, Norton!«, befahl Nicolas. »Hände in den Nacken und verschränken. Hast du ihn durchsucht, Gator? «
»Ein Messer, so groß wie ein Schwert«, berichtete Gator. »Außerdem ein Satz Wurfmesser.« Er zwinkerte Nicolas zu. »Dachte wohl, ich würde sie nicht finden, nachdem ich so ehrfürchtig dieses Riesenmesser angeglotzt hatte.«
Norton warf ihm einen eiskalten Blick zu. Gator lächelte zurück.
»Alles okay, Neil?«, fragte Norton.
»Klar. Meine Brust tut höllisch weh.«
»Ich kenne dich«, sagte Nicolas. »Wir sind uns ein paar Mal in diversen Ländern über den Weg gelaufen. Und, was schleppst du sonst noch mit dir herum?«
»Ein paar kleine Messer und ein paar Pistolen.«
»Das ist unmöglich«, entfuhr es Gator. Das Lächeln wich ihm aus dem Gesicht.
»Das hier ist Jack Norton. Bei dem Namen hätte was bei dir klingeln müssen«, erklärte Nicolas dem Cajun und wandte sich wieder dem Agenten zu. »Das Haus hier ist eine einzige Sprengfalle. Und meine Männer stolpern überall über Waffen. Glaubt ihr, dass jemand hinter euch her ist?«
»Wir haben gehört, dass jemand Jesse Calhoun ausgeschaltet
hat«, erwiderte Norton leichthin. »Was dagegen, wenn ich meine Hände runternehme?«
»Allerdings. So, wie es jetzt ist, können wir uns alle sicherer fühlen. Betrachte es als Kompliment. Dir eilt nämlich ein sicherlich wohlverdienter Ruf voraus. Wo ist dein Bruder?«
»Der schaut uns vermutlich gerade durch ein Fernrohr zu«, meinte Norton selbstgefällig.
»Er hat scharfe Munition geladen, Jack«, versetzte Nicolas. »Sag ihm, er soll sich zurückhalten. Ich will nicht, dass einer meiner Männer verletzt wird und sich das Ganze zu einem sinnlosen Blutbad ausweitet. Wir sind nur auf Informationen aus.«
»Ken hält sich im Hintergrund, um sicherzustellen, dass hier keiner Dummheiten macht«, gab Norton zurück. »In diesem Haus werdet ihr den Verräter nicht finden.«
»Er hat Informationen über Jesse«, sagte Neil mit Blick auf Nicolas.
»Jesses Zustand ist kritisch«, erklärte Nicolas. »Wir haben ihn in das beste Krankenhaus gebracht, wo er von unseren Leuten rund um die Uhr bewacht wird. Henderson hat ihn besucht. Sonst lassen sie niemand in seine Nähe.«
»Du hast ihn da rausgeholt?«, fragte Jack.
Nicolas nickte.
»Dann hast du bei mir was gut.«
»Du brauchst nur dafür zu sorgen, dass dein lieber Bruder nicht einen meiner Männer erschießt. Ich hasse es, jemanden töten zu müssen, den ich mag.« Dann sprach er in sein Funkgerät. »Hier werden wir nichts finden. Brecht ab, und lasst mich wissen, wenn ihr fertig seid.«
»Ist unser Computer intakt?«, wollte Neil wissen.
»Du wirst nicht merken, dass er ihn überhaupt angefasst
hat«, gab Nicolas zur Antwort. »Aber sieh zu, dass du zu einem Arzt gehst und deine Brust untersuchen lässt. Du wirst ein paar böse Prellungen haben. Bis später, Gentlemen.« Er hielt weiterhin seine Waffe auf Nortons Brust gerichtet, während er sich rückwärts Richtung Fenster bewegte. »Ich werde das Haus auf diesem Weg verlassen und euch beide im Auge behalten, während meine Männer hier die Zelte abbrechen.« Er sagte das in einem lockeren Plauderton, obgleich ihm die Vorstellung, dass der legendäre Jack Norton und sein Zwillingsbruder Ken ihn im Visier hatten, eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Es gab nur wenige Männer, die im Dschungel so gut waren wie er, aber Jack Norton war einer von ihnen.
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