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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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herabhängend, hakte sie es einfach aus und legte es so auf dem Dach ab, dass es nicht herunterfallen konnte.
    »Keine weitere Alarmanlage außer der, die Ian bereits abgeklemmt hat«, murmelte sie leise und kam sich ein wenig
komisch dabei vor, mit den anderen zu kommunizieren. Sie war nicht an Teamarbeit gewöhnt, und zu wissen, dass die anderen Schattengänger ihr bei ihrem Einsatz zusahen und alles aufzeichneten, was sie sagte oder tat, hemmte sie ein wenig.
    Sie beugte sich so weit hinab, dass sie das Fenster erreichen und hochschieben konnte. Währenddessen flüsterte sie leise vor sich hin. Sie war keine starke Telepathin, konnte die Gedanken anderer nicht immer lesen, aber sie konnte andere mit ihrer Stimme hypnotisieren, insbesondere dann, wenn die andere Person schläfrig, betrunken oder sehr leicht beeinflussbar war. Sie behielt ihren einlullenden Tonfall bei, glitt die Mauer hinab, schlüpfte durchs Fenster und landete sanft in der Hocke. Und während sie sich in dem Zimmer umsah, befahl sie der anderen Person ein ums andere Mal zu schlafen. Sie befand sich im Schlafzimmer von Direktor Hendersons Sekretärin, Louise Charter, die leise schnarchend in ihrem Bett lag. Sie hatte einen Arm von sich gestreckt, ihre Hand berührte den Nachttisch, auf dem ihr Wecker stand.
    »Ich bin drin«, verkündete Dahlia leise. »Sie ist allein, aber ich habe mich im Haus noch nicht umgesehen.« Das war normalerweise das Erste, was sie tat, um ihre Sicherheit zu garantieren, aber Nicolas hatte darauf bestanden, dass sie sich ausschließlich mit der Sekretärin befasste. Lautlos schlich sie durchs Zimmer, durchsuchte es sorgfältig, zog Schubladen und Schranktüren auf. Notierte sich im Geiste jede interessante Einzelheit. »Sie hat definitiv einen Freund.«
    Neben dem Telefon stand eine gerahmte Fotografie von Louise Charter und einem Mann unbestimmbaren Alters, vermutlich so zwischen dreißig und vierzig. Er hatte seinen
Arm um sie gelegt und lächelte auf ihr ihm zugewandtes Gesicht hinab.
    Dahlia setzte sich auf die Bettkante. »Louise«, sagte sie leise und freundlich, aber bestimmt.
    Louise schlug die Augen auf und schnappte erschrocken nach Luft, dann setzte sie sich halb auf und strich sich das lange, blonde, mit grauen Strähnen durchsetzte Haar aus dem Gesicht. »Dahlia? Ich erkenne Ihre Stimme. Was machen Sie hier? Stecken Sie in Schwierigkeiten?« Jetzt setzte sie sich ganz auf und griff entschlossen nach ihrem Morgenmantel. »Ich kann den Direktor anrufen und sofort Hilfe organisieren. Er ist zwar unterwegs und nicht abkömmlich, aber im Notfall kann ich ihn immer telefonisch erreichen.«
    Dahlia lächelte Louise an, überrascht, dass diese es einfach so hinnahm, dass sie mitten in der Nacht an ihrem Bett saß. Louise war bestimmt schon sechzig, sah aber um einiges jünger aus. »Nein, vielen Dank, mir geht es gut. Ich brauche nur ein paar Informationen und wollte nicht das Telefon benutzen. Ich fürchte, das könnte gefährlich sein.«
    Louise nickte verständnisvoll. »Ich glaube, der Direktor sieht das ähnlich. Er ist im Augenblick sehr verschlossen, sogar mir gegenüber, dabei bin ich seit zwanzig Jahren seine Privatsekretärin.«
    »Dann wissen Sie also nicht, wo er ist?«
    Louise schüttelte den Kopf. »Im Moment nicht, aber er steht ständig mit mir in Kontakt. Haben Sie mit ihm gesprochen, seit all das passiert ist?«
    »Nur kurz«, log Dahlia. »Er hat Jesse im Krankenhaus besucht.«
    Darauf reagierte Louise sichtlich nervös. »Woher wissen
Sie, wo der Direktor sich aufhält?« Die Vorstellung schien sie zu ärgern.
    »Er hat es mir gesagt, als ich ihn nach Jesse fragte.«
    Louise nickte, doch ihre Stirn glättete sich nicht. »Bitte, wiederholen Sie das vor niemandem, Dahlia. Sie hätten es nicht einmal mir sagen dürfen.« Sie seufzte. »Armer Jesse. Ich habe gehört, er wird nie wieder laufen können.«
    Dahlia erstarrte innerlich, dann begann ihr Herz heftig zu klopfen. Sie spürte den Schwall von Energie, gespeist von Louises Nervosität und ihrer eigenen anschwellenden Wut. Es kostete sie einige Mühe, ihre Gefühle im Zaum zu halten. »Wer hat Ihnen erzählt, dass er nie wieder laufen wird?«
    Louise machte ein betretenes Gesicht. »Verzeihen Sie mir, Dahlia. Ich wollte Sie nicht beunruhigen. Ich hätte erst nachdenken sollen, bevor ich redete. Jesses Zustand ist sehr ernst. Seine Beine sind so zertrümmert, dass die Ärzte nicht mehr operieren können. Das ist kein Geheimnis. Ich dachte, Sie

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