Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)
nicht. Irgendwas, was in meiner Jobbeschreibung steht, denke ich mal. Du weiß schon, dieser hoch qualifizierte Job, den wir beide teilen.«
»Ich sehe aber keinen Jesse hier, der dir Befehle gibt.«
»Nein, du kannst ihn auch nicht sehen, weil er irgendwo in einem Krankenhaus liegt und ich herausfinden werde, wer ihn dort hingebracht hat.« Dahlias schwarze Augen glitzerten wie Steinkohle. »Sie haben Milly und Bernadette umgebracht, Max. Und ich werde meinen Job zu Ende bringen.«
»Hast du mit dem Direktor gesprochen?«
»Um das zu tun, muss ich nicht mit ihm sprechen.«
Max schüttelte den Kopf und sah Nicolas an. »Und du bist damit einverstanden?«
Noch ehe Nicolas antworten konnte, durchbohrte Dahlia Max mit einem harten Blick. » Er hat damit nichts zu tun. Er arbeitet nicht für den NCIS, sondern ich. Er ist nicht mein Boss. Und hör auf, mir Angst einzujagen, denn das nervt mich höllisch.« Und das entsprach der Wahrheit. Ihre Wut stieg entsprechend dem Testosteronspiegel im Raum an.
Nicolas war froh, die echte Dahlia wieder kämpfen zu sehen. Sie ging vor niemandem in die Knie. Dabei war es natürlich nicht so, dass sie ohne den Schutz der Schattengänger in ein so gefährliches Gebäude wie das der Lombard Inc. eindringen würde, aber warum sollte er mit ihr darüber streiten? Er würde sich nicht ändern und sie auch nicht. Darüber hinaus war es für die Männer eine gute Übung, bei dieser Mission ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten, überlegte er und sah Max an. Der Mann senkte sofort den Blick und nickte unmerklich, da er verstand.
»Siehst du irgendwas auf den Fotos?«, fragte Tucker. »Ich habe sie durchgeschaut, habe aber eher auf Orte geachtet als auf Personen. Ich weiß, dass du glaubst, dass Charter nichts damit zu tun hat, aber schau dir mal an, was ich gefunden habe.« Er reichte absichtlich Max den Kugelschreiber, damit er ihn an Dahlia weitergab.
Max sog hörbar die Luft ein, als er den Reklameaufdruck von Lombard Inc. erkannte, und gab den Kugelschreiber wortlos an Dahlia weiter.
Sie nahm ihn nur widerstrebend entgegen und drehte ihn zwischen den Fingern. »Den hätte ihr irgendjemand geben können. Die liegen da doch überall herum. Lombard ist eine große Firma.«
»Zumindest ist es eine Verbindung zu ihr«, stellte Nicolas fest. »Und zu Martin.«
»Welche anderen Informationen hast du über ihn?«, fragte Max.
»Lily hat sehr gründlich recherchiert. Wir wissen eine ganze Menge über ihn, von seinen Dienstgraden bis hin zu seinen geheimen Missionen, aber was mich am meisten interessiert, ist seine Beziehung zu seiner Familie. Er ist ein außergewöhnlich loyaler Mann. Nicht nur seinen
Geschwistern gegenüber, sondern auch Louise. Und das halte ich für echt. Ich glaube, er hegt dieselbe Loyalität seinem Land, dem NCIS und seinen Freunden gegenüber«, antwortete Nicolas.
Kaden nickte. »Ich verstehe, worauf du abzielst.«
»Ich nicht«, warf Dahlia ein. »Sortierst du deine einzigen Verdächtigen aus?«
»Wer hat sonst noch Zugang zu dem Charter-Haus, Dahlia? «, fragte Nicolas sie. »Wer geht da noch ein und aus?«
Ihre Finger schlossen sich um die Fotos. »Aber wie sollten sie an Geheiminformationen herankommen? Louise kennt mich, kennt meine Unbedenklichkeitsstufe, und das Einzige, was sie mir während unserer Unterhaltung anvertraut hat, war Jesses schlechter Zustand, und das auch nur, weil sie keinerlei Anweisungen erhalten hatte, diese Mitteilung vertraulich zu behandeln. Sie würde sich niemals an den Mittagstisch setzen, nicht einmal mit jemandem, den sie als ihren Sohn betrachtet, und Regierungsgeheimnisse ausplaudern.« Dahlia schüttelte den Kopf. »Ich kenne Martin Howard zwar nicht, aber wenn er so solide ist, wie ihr alle behauptet, dann sehe ich ihn auch nicht als Plaudertasche.«
»Glaubt mir, er würde nie ein Sterbenswörtchen verlauten lassen, weder absichtlich noch unabsichtlich«, bestätigte Max.
»Nein, er nicht, aber seine Brüder haben gewiss ebenfalls Zugang zu Louises Haus und zu ihrem Büro. Sie erlaubt ihnen bestimmt, sie auf der Arbeit zu besuchen, mit ihr zum Mittagessen zu gehen und solche Dinge. Das Gleiche gilt für Martin. Wer käme schon auf die Idee, ein Familienmitglied zu verdächtigen, Louises Büro zu verwanzen? Natürlich checken Techniker die Computer,
aber was glaubt ihr, wie oft in Anbetracht der zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen in dem Gebäude die Büros überprüft werden? Und selbst wenn sie eine Wanze im
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