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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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es fast wie Prolgu, oder?«
    »Die Lage ist ähnlich, aber Ctuchik der Magier lebt hier, und das ist der Unterschied zu Prolgu.«
    »Ich dachte, Ctuchik wäre ein Zauberer«, meinte Garion verwirrt. »Warum nennst du ihn immer Magier?«
    »Es ist ein verächtlicher Ausdruck«, antwortete Belgarath. »In unserer besonderen Gesellschaft gilt er als tödliche Beleidigung.«
    Sie pflockten die Pferde an einigen großen Felsen auf der Rückseite des Kammes an und kletterten die gut zehn Meter zum Grat empor, wo sie sich niederließen, um auf die Nacht zu warten.
    Als die Asche noch dünner wurde, tauchte der Gipfel aus dem Dunst auf. Es war eigentlich weniger ein Berg als eine gigantische Felsnadel, die aus der Wüste wuchs. An der Basis, umgeben von einer dicken Schicht aus losem Geröll, maß sie volle fünf Meilen im Umfang, ihre Wände waren glatt und schwarz wie die Nacht.
    »Wie hoch ist er?« fragte Mandorallen, die Stimme unbewußt zu einem Flüstern gesenkt.
    »Etwas mehr als eine Meile«, antwortete Belgarath. Ein steiler Fußweg stieg von der Wüste zu dem schwarzen Turm auf und führte im oberen Teil in Serpentinen um ihn herum. »Hat wohl eine Weile gedauert, das zu bauen«, meinte Barak.
    »Über tausend Jahre«, sagte Belgarath. »Als er im Bau war, haben die Murgos jeden Sklaven gekauft, dessen die Nyissaner habhaft werden konnten.«
    »Ein finsteres Geschäft«, bemerkte Mandorallen.
    »Es ist auch ein finsterer Ort«, meinte Belgarath.
    Als der kalte Wind den letzten Rest des Dunstes fortblies, wurden die Umrisse der Stadt, die auf dem schlanken Felsen thronte, sichtbar. Die Mauern waren so schwarz wie die Wände der Felssäule, und schwarze Türme ragten daraus empor, anscheinend zufällig verteilt. Dunkle Säulen erhoben sich innerhalb der Mauern und stachen wie Speere in den Himmel. Eine unheilvolle, böse Atmosphäre lag über der schwarzen Stadt der Grolims. Sie kauerte drohend auf dem Gipfel, blickte über die Öde hinaus auf den Sand, die Felsen und die schwefelstinkenden Tümpel, die sie umgaben. Die Sonne sank in die Wolken und Aschebänke am Westrand der Wüste und badete die grimmige Festung in tiefroter Glut. Die Mauern Rak Cthols schienen zu bluten. Es war, als ob alles Blut, das seit Beginn der Welt auf Toraks Altären vergossen worden war, sich gesammelt hätte, um die finstere Stadt zu färben, und alle Weltmeere würden nicht ausreichen, um es wieder abzuwaschen.

25
    A ls das letzte Tageslicht verblaßte, ritten sie vorsichtig von dem Felsrücken über den aschebedeckten Sand auf den drohenden Felsturm zu. An dem Geröllfeld am Fuße des Turms stiegen sie ab, ließen die Pferde bei Durnik zurück und kletterten über den steilen Geröllhang zu der Basaltklippe empor, die die Sicht auf die Sterne verdeckte. Obwohl Relg noch einen Augenblick zuvor geschaudert und seine Augen verhüllt hatte, ging er jetzt fast eifrig weiter. Dann blieb er stehen und legte vorsichtig Hand und Stirn gegen den eiskalten Fels.
    »Nun?« fragte Belgarath mit gedämpfter Stimme, die aber doch seine Besorgnis verriet. »Hatte ich recht? Gibt es hier Höhlen?«
    »Es gibt hohle Stellen«, erwiderte Relg. »Aber sie sind tief drinnen.«
    »Kannst du zu ihnen durchkommen?«
    »Das hat keinen Sinn. Sie führen nirgendwohin. Es sind lediglich eingeschlossene Hohlräume.«
    »Was jetzt?« fragte Silk.
    »Ich weiß nicht«, gestand Belgarath tief enttäuscht.
    »Wir wollen es ein Stückchen weiter probieren«, schlug Relg vor. »Von dort kann ich einige Echos spüren. In der Richtung könnte etwas sein.« Er wies mit der Hand dorthin.
    »Ich möchte nur eins auf jeden Fall klarstellen«, verkündete Silk entschieden. »Ich werde nicht noch einmal durch Felsen gehen. Wenn es soweit kommen sollte, bleibe ich hier.«
    »Wir werden uns schon etwas einfallen lassen«, sagte Barak.
    Silk schüttelte stur den Kopf. »Kein Durchdringen von Gestein mehr«, erklärte er hartnäckig.
    Relg ging bereits weiter, seine Finger berührten leicht den Basalt. »Es wird stärker«, sagte er. »Es ist groß und führt aufwärts.« Er ging noch etwa hundert Meter weiter. Sie folgten ihm und beobachteten ihn dabei gespannt. »Hier drinnen ist es«, sagte er schließlich und klopfte mit einer Hand gegen das Gestein. »Das ist vielleicht, was wir suchen. Wartet hier.«
    Er legte die Hand gegen den Fels und preßte sie langsam hinein.
    »Ich ertrage das nicht«, sagte Silk und drehte sich rasch um. »Sagt mir Bescheid, wenn er drin ist.« Mit

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