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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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grimmiger Entschlossenheit bahnte Relg sich seinen Weg in den Fels.
    »Ist er schon weg?« fragte Silk.
    »Noch nicht ganz«, berichtete Barak. »Eine Hälfte von ihm guckt noch heraus.«
    »Bitte, Barak, sprich nicht davon.«
    »War es denn so schlimm?« fragte der große Mann.
    »Du hast keine Ahnung. Du hast absolut keine Ahnung.« Der rattengesichtige kleine Mann zitterte unkontrolliert.
    In der kalten Dunkelheit warteten sie ungefähr eine halbe Stunde. Irgendwo hoch über ihnen ertönte ein Schrei.
    »Was war das für ein Schrei?« fragte Mandorallen.
    »Die Grolims sind bei der Arbeit«, antwortete Belgarath finster. »Es ist die Zeit der Verwundung – als das Auge Toraks Hand und Gesicht verbrannte. Eine große Zahl von Opfern wird zu dieser Jahreszeit dargebracht – meist Sklaven. Torak scheint nicht auf Angarakanerblut zu bestehen. So lange es nur von Menschen stammt, genügt es ihm.«
    Entlang der Klippe waren leise Schritte zu hören und kurz darauf gesellte Relg sich wieder zu ihnen. »Ich habe sie gefunden«, sagte er. »Die Öffnung ist ungefähr eine halbe Meile weiter.«
    »Geht es bis ganz nach oben?« fragte Barak.
    Relg zuckte die Achseln. »Es führt aufwärts. Wie weit, kann ich noch nicht sagen. Wir können es nur herausfinden, wenn wir den Höhlen folgen. Das ganze Höhlensystem ist nämlich sehr ausgedehnt.«
    »Haben wir eine andere Wahl, Vater?« fragte Tante Pol.
    »Nein. Ich glaube nicht.«
    »Ich hole Durnik«, sagte Silk. Er drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit.
    Die anderen folgten Relg, bis sie eine kleine Öffnung in der Oberfläche des Felsens erreichten, knapp oberhalb des Geröllfeldes. »Wir müssen einen Teil der losen Steine wegschaffen, damit die Tiere hineinkönnen«, erklärte er.
    Barak bückte sich und hob einen der großen Steine auf. Er taumelte unter dessen Gewicht und warf ihn dann mit lautem Poltern beiseite.
    »Leise!« zischte Belgarath.
    »Entschuldigung«, murmelte Barak. Die Steine waren zumeist nicht groß, aber es waren sehr viele. Als Durnik und Silk wieder zu ihnen stießen, arbeiteten sie alle daran, den Höhleneingang von dem losen Geröll freizulegen. Sie brauchten fast eine Stunde, um die Öffnung so zu vergrößern, daß sich die Pferde hindurchzwängen konnten.
    »Ich wünschte, Hettar wäre hier«, grunzte Barak, der mit der Schulter ein störrisches Packpferd hineinzuschieben versuchte.
    »Sprich mit ihm, Barak«, schlug Silk vor.
    »Tu ich ja.«
    »Dann versuch’s mal ohne die Schimpfworte.«
    »Wir werden klettern müssen«, sagte Relg, nachdem auch das letzte Pferd endlich drin war und sie nun in der totalen Finsternis der Höhle standen. »So weit ich sehen kann, verlaufen die Verbindungsgänge senkrecht, so daß wir von Ebene zu Ebene klettern müssen.«
    Mandorallen lehnte sich gegen die Wand, seine Rüstung klirrte.
    »Das geht ohnehin nicht«, sagte Belgarath. »In dieser Rüstung kannst du nicht klettern. Laß sie hier bei den Pferden, Mandorallen.«
    Der Ritter seufzte und legte seine Rüstung ab.
    Dann mischte Relg Pulver aus zwei Lederbeuteln, die er unter seinem Kettenhemd trug, in einer hölzernen Schale. Die Mischung verbreitete ein schwaches Glühen.
    »Das ist schon besser«, sagte Barak anerkennend, »aber wäre eine Fackel nicht heller?«
    »Viel heller«, gab Relg zu, »aber dann könnte ich nichts sehen. Hiermit habt ihr genug Licht, um sehen zu können, wo ihr hintretet.«
    »Laßt uns gehen«, sagte Belgarath. Relg reichte die glühende Schale an Barak weiter und ging dann in einen dunklen Gang voraus.
    Nach etwa hundert Metern kamen sie an einen steilen Hang aus losem Gestein, der aufwärts in die Dunkelheit führte. »Ich werde nachsehen«, sagte Relg und kletterte den Hang hinauf, bis er außer Sicht war. Nach einem Augenblick hörten sie ein merkwürdig knatterndes Geräusch, und kleine Bruchstücke von Stein regneten auf sie herab. »Ihr könnt jetzt kommen«, rief Relg.
    Vorsichtig kletterten sie über das Geröll, bis sie vor einer glatten Wand standen. »Rechts von euch«, sagte Relg von oben. »Ihr findet im Felsen Löcher, die ihr beim Klettern zu Hilfe nehmen könnt.«
    Sie fanden die Löcher. Sie waren rund und etwa zwanzig Zentimeter tief. »Wie hast du die gemacht?« fragte Durnik, als er eines der Löcher untersuchte.
    »Schwierig zu erklären«, sagte Relg. »Hier oben ist ein Sims. Er führt zu einem weiteren Gang.«
    Nacheinander kletterten sie die Steinwand empor bis zu dem Sims, wo Relg auf sie

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