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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Sonnenlicht glänzend, durch die Luft und senkte sich mit einem ekelerregenden Geräusch von knirschenden Knochen in die Brust des plumpen Nadraks. Silk zischte vor Erstaunen.
    Tarlek starrte Silk mit offenstehendem Mund blöde an, seine linke Hand fuhr an die Wunde in seiner Brust. Dann glitt ihm die Keule aus der Hand, seine Knie gaben nach, und er fiel schwerfällig nach vorn.
    »Weg hier!« bellte Meister Wolf. »Den Fluß hinunter. Los!«
    In schnellem Galopp stürmten sie in das felsige Flußbett, das schlammige Wasser wurde von den Hufen ihrer Pferde aufgewirbelt. Nach einigen hundert Metern bogen sie scharf ab und kletterten an dem steilen Ufer hinauf.
    »Hier lang!« rief Barak und deutete auf eine etwas ebenere Stelle. Garion blieb keine Zeit zu überlegen, er konnte sich nur an seinem Pferd festklammern und versuchen, die anderen nicht aus den Augen zu verlieren. Hinter sich konnte er schwache Rufe hören.
    Sie ritten hinter einen niedrigen Hügel und zügelten auf Wolfs Zeichen hin für einen Moment die Pferde. »Hettar«, sagte der alte Mann, »sieh nach, ob sie kommen.«
    Hettar wirbelte sein Pferd herum und ritt auf eine Baumgruppe auf der Hügelkuppe zu.
    Silk fluchte vor sich hin, sein Gesicht war aschfahl.
    »Was ist denn mit dir los?« fragte Barak.
    Silk schimpfte weiter.
    »Was hat ihn so aus der Fassung gebracht?« fragte Barak Meister Wolf.
    »Unser Freund hat einen schlimmen Schock erlitten«, antwortete der alte Mann. »Er hat jemanden falsch eingeschätzt – ich zugegebenermaßen aber auch. Die Waffe, die Brill gegen den großen Nadrak eingesetzt hat, nennt man Natternbiß.«
    Barak zuckte die Achseln. »Für mich sah es aus wie ein eigentümlich geformtes Wurfmesser.«
    »Es ist ein bißchen mehr als das«, erklärte Wolf. »Es ist auf allen drei Seiten scharf wie eine Rasierklinge, und die Spitzen sind normalerweise in Gift getaucht. Es ist die besondere Waffe der Dagashi. Das hat Silk so aufgeregt.«
    »Ich hätte es wissen sollen«, schimpfte Silk mit sich selbst.
    »Brill war die ganze Zeit über zu gut für einen gewöhnlichen sendarischen Straßenräuber.«
    »Weißt du, wovon sie sprechen, Polgara?« fragte Barak.
    »Die Dagashi sind eine Geheimgesellschaft in Cthol Murgos«, erklärte sie. »Geübte Mörder und Attentäter. Sie gehorchen nur Ctuchik und ihren eigenen Ältesten. Ctuchik benutzt sie seit Jahrhunderten, um Leute auszuschalten, die ihm im Weg sind. Sie sind sehr tüchtig.«
    »Ich habe mich nie sehr für die Eigenarten der Murgo-Kultur interessiert«, sagte Barak. »Wenn sie herumschleichen und sich gegenseitig umbringen wollen, um so besser.« Er warf einen raschen Blick den Hügel hinauf, um festzustellen, ob Hettar irgend etwas hinter ihnen bemerkt hatte. »Das Ding, das Brill da benutzt hat, mag ja ein ganz interessantes Spielzeug sein, aber es hat doch keine Chance gegen eine Rüstung und ein gutes Schwert.«
    »Sei nicht so provinziell, Barak«, sagte Silk, der allmählich seine Fassung wiedergewann. »Ein gut geworfener Natternbiß kann ohne weiteres durch ein Kettenhemd dringen, und wenn man weiß, wie, kann man ihn sogar um die Ecke werfen. Nicht nur das, ein Dagashi kann dich mit seinen bloßen Händen und Füßen töten, ob du nun eine Rüstung trägst oder nicht.« Er runzelte die Stirn. »Weißt du, Belgarath«, überlegte er, »wir könnten die ganze Zeit einem Irrtum unterlegen sein. Wir haben angenommen, daß Asharak Brill benutzt hat, aber es kann genausogut umgekehrt gewesen sein. Brill muß gut sein, sonst hätte Ctuchik ihn nicht in den Westen geschickt, um ein Auge auf uns zu haben.« Dann lächelte er, ein kaltes, freudloses Lächeln. »Ich frage mich nur, wie gut er ist.« Er spreizte seine Finger. »Ich habe schon ein paar Dagashi getroffen, aber nie einen der besten. Das könnte sehr interessant werden.«
    »Wir wollen uns nicht ablenken lassen«, erwiderte Wolf. Das Gesicht des alten Mannes war grimmig. Er sah Tante Pol an, und etwas schien sich zwischen ihnen abzuspielen.
    »Das meinst du doch nicht ernst«, sagte sie.
    »Ich glaube, wir haben keine andere Wahl, Pol. Überall um uns herum sind Murgos – zu viele und zu dicht um uns. Ich habe keinen Platz mehr, mich zu bewegen. Sie haben uns an der Südgrenze von Maragor festgenagelt. Früher oder später werden wir sowieso in die Ebene gedrängt. Und wenn wir den Entschluß selbst fassen, können wir wenigstens einige Vorkehrungen treffen.«
    »Es gefällt mir nicht, Vater«, sagte sie

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