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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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durchzureiten.« Er sah Mandorallen wachsam an. »Was sind Eure Absichten, Herr Ritter?«
    »Wir folgen lediglich dem Pfad«, antwortete Mandorallen. »Wir haben kein Interesse an Eurem Dorf.«
    Der Arendier grunzte. »Das ist für mich gut genug. Laß sie durch, Reldo.« Er steckte sein Schwert in den Gürtel.
    »Und wenn er lügt?« gab Reldo zurück. »Was, wenn sie hier sind, um unser Gold zu stehlen?«
    »Welches Gold, du Dreckskerl?« fragte der Arendier voller Verachtung. »Im ganzen Lager gibt es nicht genug Gold, um einen Fingerhut zu füllen – und mimbratische Ritter lügen nicht. Wenn du mit ihm kämpfen willst, nur zu. Wenn es vorbei ist, kehren wir zusammen, was von dir noch übrig ist, und werfen es in irgendein Loch.«
    »Du hast ein loses Mundwerk, Berig«, stellte Reldo finster fest.
    »Und was willst du dagegen tun?«
    Der Tolnedrer starrte den größeren Mann an, dann wandte er sich ab und ging fluchend davon.
    Berig lachte rauh, dann wandte er sich wieder Mandorallen zu. »Kommt, Herr Ritter«, lud er ihn ein. »Reldo ist nur mit dem Mund groß dabei. Ihr müßt Euch seinetwegen keine Sorgen machen.«
    Mandorallen ritt ein paar Schritte vorwärts. »Ihr seid weit weg von der Heimat, Freund.«
    Berig zuckte die Achseln. »In Arendien hat mich nichts gehalten, und es gab ein Mißverständnis mit meinem Herrn wegen eines Schweins. Als er drohte, mich aufhängen zu lassen, habe ich mir gedacht, ich könnte mein Glück auch in einem fremden Land suchen.«
    »Klingt vernünftig.« Barak lachte.
    Berig zwinkerte ihm zu. »Der Pfad führt zum Fluß hinunter und auf der anderen Seite hinter den Hütten wieder hinauf. Die Männer dort drüben sind Nadraker, aber der einzige, der Euch vielleicht Ärger macht, ist Tortek. Aber der hat sich letzte Nacht vollaufen lassen, und jetzt schläft er wahrscheinlich noch seinen Rausch aus.«
    Ein Mann in sendarischer Kleidung stolperte mit leeren Augen aus einem der Zelte. Plötzlich hob er den Kopf und heulte wie ein Hund. Berig nahm einen Stein und warf ihn auf den Sendarier. Dieser wich dem Stein aus und lief kläffend hinter eine der Hütten. »Eines Tages tue ich ihm den Gefallen und jage ihm ein Messer zwischen die Rippen«, meinte Berig verdrießlich. »Er heult die ganze Nacht den Mond an.«
    »Was hat er für ein Problem?« fragte Barak.
    Berig zuckte die Achseln. »Er ist verrückt. Er dachte, er könnte einen kurzen Ausflug nach Maragor machen und etwas Gold zusammenraffen, ehe die Geister ihn zu packen kriegen. Er hat sich geirrt.«
    »Was haben sie mit ihm gemacht?« fragte Durnik mit großen Augen.
    »Das weiß niemand«, antwortete Berig. »Es passiert immer wieder, daß sich jemand betrinkt oder zu gierig wird und meint, er schafft es. Aber es hat keinen Sinn, selbst wenn die Geister einen nicht in die Hände bekommen. Jeder, der wiederkommt, wird sofort von seinen Freunden ausgeraubt. Niemand kommt dazu, das Gold zu behalten, das er mitbringt – wozu dann also der ganze Ärger?«
    »Ihr seid in liebenswerter Gesellschaft«, meinte Silk trocken.
    Berig lachte. »Sie paßt zu mir. Besser, als in Arendien in der Apfelplantage meines Herrn einen Baum zu zieren.« Er kratzte sich. »Ich glaube, ich sollte lieber ein bißchen graben«, seufzte er. »Viel Glück.« Er drehte sich um und ging auf eins der Zelte zu.
    »Wir müssen weiter«, sagte Wolf leise. »An solchen Orten wird es im Laufe des Tages meist etwas rüpelhaft.«
    »Du scheinst ja einige davon zu kennen, Vater«, bemerkte Tante Pol.
    »Es sind gute Verstecke«, antwortete er. »Niemand stellt Fragen. Ein-, zweimal in meinem Leben war es nötig, daß ich mich versteckte.«
    »Ich frage mich, warum wohl.«
    Sie ritten die staubige Straße zwischen den roh zusammengezimmerten Hütten und den geflickten Zelten entlang, die zu dem tosenden Fluß führte.
    »Wartet!« rief jemand hinter ihnen her. Ein heruntergekommener Drasnier lief ihnen nach und schwenkte einen kleinen Lederbeutel. Atemlos erreichte er sie. »Warum habt ihr nicht gewartet?« fragte er vorwurfsvoll.
    »Was willst du?« fragte Silk.
    »Ich gebe euch zwei Unzen gutes Gold für das Mädchen«, keuchte der Drasnier und schwenkte wieder seinen schwarzen Lederbeutel.
    Mandorallens Gesicht wurde starr, seine Hand fuhr zu seinem Schwert. »Warum läßt du mich das nicht regeln, Mandorallen?« schlug Silk sanft vor und glitt aus dem Sattel.
    Ce’Nedra war zuerst schockiert gewesen, jetzt war sie empört. Sie stand kurz vor einer

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