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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ursprüngliche. Jetzt waren es plötzlich zwei. Laß uns noch einen Schritt weiter gehen. Wenn Doroon – oder du ganz schnell noch einen Stein geworfen hätte, der den ersten Stein getroffen hätte, noch bevor dieser Faldors Fenster zerschlug, dann wäre es möglich, daß der erste Stein wieder in die richtige Richtung gelenkt würde und doch die Krähe und nicht das Fenster treffen würde.«
    »Möglich«, stimmte Garion zweifelnd zu. »Doroon war aber nicht so gut im Steinewerfen.«
    »Ich bin darin sehr viel besser als Doroon«, sagte die Stimme. »Das ist der ganze Grund, weswegen ich zuerst in Erscheinung trat. Auf eine besondere Weise bist du der Stein, den ich geworfen habe. Wenn du den anderen Stein richtig triffst, wirst du ihm eine andere Richtung geben, so daß er wieder so fliegt, wie er ursprünglich sollte.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann geht Faldors Fenster kaputt.«
    Die Gestalt einer nackten Frau mit abgeschlagenen Armen und einem Schwert im Rumpf befand sich plötzlich vor Garion. Sie kreischte und jammerte, und aus ihren Armstümpfen sprudelte Blut direkt in Garions Gesicht. Garion hob die Hand, um sich das Blut abzuwischen, jedoch sein Gesicht war völlig trocken. Unbekümmert schritt das Pferd durch das wabernde Gespenst.
    »Wir müssen die Dinge wieder auf den richtigen Kurs bringen«, fuhr die Stimme fort. »Dasjenige, das du tun mußt, ist der Schlüssel zu dieser ganzen Sache. Lange Zeit lief das, was eigentlich geschehen sollte, und das, was tatsächlich geschah, in verschiedenen Richtungen. Jetzt beginnen wir, es wieder zusammenzuführen. Der Punkt, an dem sie sich treffen, ist der Punkt, an dem du handeln mußt. Wenn es dir gelingt, wird alles wieder in Ordnung sein, wenn nicht, wird auch weiterhin alles falsch laufen, und der Sinn, für den dieses Universum geschaffen wurde, wird nicht erfüllt.«
    »Wie lange ist es her, daß alles angefangen hat?«
    »Schon, ehe die Welt erschaffen wurde. Noch vor den Göttern.«
    »Wird es mir gelingen?« fragte Garion.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete die Stimme. »Ich weiß, was geschehen soll – nicht, was geschehen wird. Als dieser Fehler auftrat, setzte er zwei Möglichkeitsstränge in Gang, und jeder Möglichkeitsstrang hat einen Sinn. Um einen Sinn zu haben, muß es ein Bewußtsein dieses Sinnes geben. Um es einfach auszudrücken, das bin ich – das Bewußtsein des ursprünglichen Sinnes des Universums.«
    »Nur, daß es jetzt noch eins gibt, nicht wahr?« sagte Garion. »Noch ein Bewußtsein, meine ich – das mit dem anderen Möglichkeitsstrang verknüpft ist.«
    »Du bist noch klüger, als ich dachte.«
    »Und wird es nicht wollen, daß alles weiterhin falsch läuft?«
    »Ich fürchte ja. Jetzt kommen wir zu dem wichtigen Teil. Der Zeitpunkt, an dem sich alles so oder so entscheidet, ist sehr nah, und du mußt bereit sein.«
    »Warum ich?« fragte Garion und schob eine Hand, die sich um seine Kehle klammern wollte, beiseite. »Kann das nicht jemand anderer tun?«
    »Nein«, sagte die Stimme. »Anders geht es nicht. Das Universum wartet seit mehr Millionen Jahren auf dich, als du dir überhaupt vorstellen kannst. Seit Anbeginn der Zeit strebst du auf dieses Ereignis zu. Es ist allein deins. Du bist der einzige, der tun kann, was nötig ist, und es ist das Wichtigste, das jemals geschehen wird – nicht allein in dieser Welt, sondern in allen Welten des Universums. Es gibt ganze Menschenrassen auf Welten, so weit entfernt, daß das Licht ihrer Sonnen diese Welt niemals erreicht, und sie werden untergehen, wenn du versagst. Sie werden nie von dir erfahren oder dir danken, aber ihre ganze Existenz hängt von dir ab. Der andere Möglichkeitsstrang führt zum völligen Chaos und schließlich zur Zerstörung des Universums, aber du und ich, wir führen es zu etwas anderem.«
    »Wozu?«
    »Wenn es dir gelingt, wirst du es erleben.«
    »Schön«, sagte Garion. »Was muß ich tun – jetzt, meine ich?«
    »Du hast enorme Macht. Sie ist dir gegeben worden, damit du tun kannst, was du tun mußt, aber du mußt lernen, sie zu benutzen. Belgarath und Polgara versuchen, dir dabei zu helfen, also hör auf, deshalb mit ihnen zu streiten. Du mußt bereit sein, wenn die Zeit kommt, und die Zeit ist viel näher, als du vielleicht denkst.«
    Eine enthauptete Gestalt stand auf dem Weg und hielt ihren Kopf mit der rechten Hand an den Haaren hoch. Der verzerrte Mund kreischte.
    Nachdem sie durch den Geist geritten waren, versuchte Garion, wieder mit dem

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