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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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und Durnik entzündete damit eine Fackel. Die Fackel knisterte kurz und loderte dann hell auf. Durnik hielt sie hoch, damit sie sich in der Höhle umsehen konnten.
    Es war sofort ersichtlich, daß es sich nicht um eine natürliche Höhle handelte. Wände und Boden waren völlig glatt, fast wie poliert, und das Licht von Durniks Fackel wurde von deren schimmernden Oberflächen widergespiegelt. Die Kammer war vollkommen rund und maß etwa dreißig Meter im Durchmesser. Weiter oben wölbten sich die Wände nach innen, und die Decke hoch über ihnen schien ebenfalls rund zu sein. Genau in der Mitte der Höhle stand ein runder steinerner Tisch, der vielleicht sieben Meter Durchmesser hatte und der an Höhe sogar Barak überragte. Eine steinerne Bank lief um den Tisch. In der Wand direkt gegenüber der Tür war ein runder Kamin. In der Höhle war es kühl, aber nicht so bitterkalt, wie es eigentlich hätte sein müssen.
    »Ist es in Ordnung, wenn ich jetzt die Pferde hereinhole?« fragte Hettar leise? Meister Wolf nickte. Er wirkte etwas verwirrt in dem flackernden Schein der Fackel, und seine Augen blickten gedankenverloren ins Leere.
    Die Hufe der Pferde klapperten laut auf dem glatten Steinboden, sie sahen sich mit großen Augen an, ihre Ohren zuckten nervös.
    »Hier ist ein Feuer gerichtet«, sagte Durnik von der Feuerstelle her. »Soll ich es anzünden?«
    Wolf sah auf. »Wie? Oh ja.«
    Durnik hielte seine Fackel in den Kamin, und sogleich fing das Holz Feuer. Es loderte rasch auf, und die Flammen waren ungewöhnlich hell.
    Ce’Nedra rang nach Atem. »Die Wände! Seht euch bloß die Wände an!« Der Lichtschein des Feuers wurde anscheinend durch die kristalline Struktur der Felsen gebrochen, und das ganze Gewölbe begann in Myriaden tanzender Farben zu glühen, die die Kammer mit einem weichen vielfarbigen Schimmer erhellten.
    Hettar war an den Wänden entlanggegangen und spähte in eine kuppelförmige Nische. »Eine Quelle«, sagte er. »Das ist wirklich ein guter Platz, um einen Sturm abzuwarten.«
    Durnik löschte seine Fackel und legte seinen Umhang ab. In der Kammer war es fast sofort warm geworden, nachdem er das Feuer angezündet hatte. Er blickte Meister Wolf an. »Du weißt etwas über diesen Ort, nicht wahr?«
    »Niemand von uns hat es je geschafft, ihn zu finden«, antwortete der alte Mann, dessen Augen noch immer einen abwesenden Ausdruck zeigten. »Wir waren nicht einmal sicher, daß es ihn gab.«
    »Was ist diese seltsame Höhle, Belgarath?« fragte Mandorallen. Meister Wolf holte tief Luft. »Als die Götter die Welt schufen, war es nötig, daß sie sich von Zeit zu Zeit trafen und besprachen, was jeder von ihnen getan hatte und noch tun wollte, damit alles zusammenpaßte und harmonisch zusammenwirkte – die Berge, die Winde, die Jahreszeiten und so weiter.« Er sah sich um. »Hier ist der Platz, an dem sie zusammenkamen.«
    Silk, dessen Nase vor Neugier regelrecht zuckte, war auf die Bank geklettert, die den riesigen Tisch umgab. »Hier stehen Schalen«, sagte er. »Sieben Stück und sieben Becher. In den Schalen sind Früchte.« Er streckte eine Hand danach aus.
    »Silk!« rief Meister Wolf scharf. »Faß nichts an!«
    Silks Hand erstarrte mitten in der Bewegung, und er sah den alten Mann verblüfft an.
    »Du solltest besser wieder da herunterkommen«, sagte Wolf ernst.
    »Die Tür!« rief Ce’Nedra.
    Sie drehten sich alle gleichzeitig um und sahen, wie die schwere Tür langsam zufiel. Fluchend sprang Barak darauf zu, aber es war zu spät. Mit einem hohlen Dröhnen schloß sie sich, kurz bevor er bei ihr anlangte. Der große Mann drehte sich entsetzt um.
    »Es ist schon gut, Barak«, beruhigte Garion ihn. »Ich kann sie wieder öffnen.«
    Wolf wandte sich um und sah Garion fragend an. »Woher weißt du von dieser Höhle?«
    Garion stammelte hilflos. »Ich weiß nicht. Ich wußte es einfach. Ich glaube, ich wußte schon den ganzen Tag, daß wir uns ihr näherten.«
    »Hat es etwas mit der Stimme zu tun, die zu Mara gesprochen hat?«
    »Ich glaube nicht. Er scheint im Moment nicht da zu sein, und mein Wissen über die Höhle ist irgendwie anders. Ich glaube, es kam von mir, nicht von ihm, aber ich bin nicht sicher, wie. Irgendwie habe ich wohl immer schon davon gewußt – nur, daß ich nicht darüber nachgedacht habe, bis wir in die Nähe kamen. Es ist schrecklich schwer, das zu erklären.«
    Tante Pol und Meister Wolf tauschten einen langen Blick aus. Wolf sah aus, als wollte er noch weitere

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