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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Mannes und begann mit ihren kleinen Fingern den Verband aufzuknüpfen. »Vergeßt nur nicht, daß es Eure Idee war. Garion, gib mir dein Messer.«
    Zögernd reichte Garion ihr seinen Dolch. Die Prinzessin durchschnitt den Verband und wickelte den Rest ab. Die Schienen fielen polternd zu Boden.
    »Was für ein reizendes Kind du bist.« Meister Wolf strahlte sie an und kratzte sich mit offensichtlicher Erleichterung den Arm.
    »Vergeßt nur nicht, daß Ihr mir einen Gefallen schuldet«, sagte sie.
    »Sie ist wirklich eine echte Tolnedrerin«, stellte Silk fest.
    Etwa eine halbe Stunde später kam Tante Pol zu ihnen, einen traurigen Ausdruck in den Augen.
    »Wie geht es der Stute?« fragte Ce’Nedra rasch.
    »Sie ist sehr schwach, aber ich glaube, sie wird es schaffen.«
    »Und was ist mit dem Fohlen?«
    Tante Pol seufzte. »Es war zu spät. Wir haben alles versucht, aber wir konnten es nicht dazu bringen zu atmen.«
    Ce’Nedra rang nach Luft, ihr kleines Gesicht war plötzlich totenblaß. »Aber du gibst doch nicht einfach auf, nicht wahr?« Sie sagte es fast vorwurfsvoll.
    »Es gibt nichts, was wir noch tun könnten, Liebes«, sagte Tante Pol traurig. »Es hat zu lange gedauert. Es hatte einfach keine Kraft mehr.«
    Ce’Nedra starrte sie ungläubig an. »Tu etwas!« forderte sie. »Du bist eine Zauberin. Tu etwas!«
    »Es tut mir leid, Ce’Nedra, das liegt jenseits unserer Macht. Wir können nicht über jene Grenzen hinweg.«
    Die kleine Prinzessin jammerte und begann bitterlich zu weinen. Tante Pol nahm sie tröstend in den Arm.
    Aber Garion war schon unterwegs. Mit absoluter Klarheit wußte er jetzt, was die Höhle von ihm erwartete, und er reagierte, ohne nachzudenken. Er rannte nicht, er beeilte sich nicht einmal. Ganz ruhig ging er um den steinernen Tisch herum zu der Feuer stelle.
    Hettar saß mit gekreuzten Beinen auf dem Boden und hielt das reglose Fohlen im Schoß. Traurig ließ er den Kopf hängen, so daß seine Skalplocke fast wie eine Mähne über den schmalen, bewegungslosen Kopf des kleinen Tieres fiel.
    »Gib es mir, Hettar«, sagte Garion.
    »Garion! Nicht!« Tante Pols Stimme klang beunruhigt.
    Hettar blickte auf, sein Habichtgesicht war von tiefem Kummer erfüllt.
    »Laß es mir, Hettar«, wiederholte Garion sehr leise.
    Wortlos hob Hettar den schlaffen, kleinen Körper, der noch feucht war und im Feuerschein glänzte, und reichte ihn Garion. Garion legte seine Hände auf den kleinen Brustkorb und drückte ihn sacht. »Atme.« Er flüsterte es nur.
    »Wir haben das schon versucht, Garion«, sagte Hettar traurig. »Wir haben alles versucht.«
    Garion begann, seinen Willen zu sammeln.
    »Tu es nicht, Garion«, sagte Tante Pol bestimmt. »Es ist nicht möglich, und du wirst dir nur selbst schaden, wenn du es versuchst.«
    Aber Garion hörte nicht auf sie. Die Höhle selbst sprach zu laut zu ihm, als daß er noch etwas anderes hätte hören können. Er konzentrierte all seine Gedanken auf den feuchten, leblosen Körper des Fohlens. Dann streckte er seine rechte Hand aus und legte seine Handfläche auf die makellose, nußbraune Schulter des toten Tieres. Vor ihm schien sich eine glatte Mauer aufzubauen, schwarz und höher als alles andere auf der Welt, undurchdringlich und schweigend, sein Fassungsvermögen übersteigend. Er holte tief Luft und warf sich dann in den Kampf. »Lebe«, sagte er.
    »Garion, hör auf.«
    »Lebe«, sagte er wieder und stürzte sich noch tiefer in den Kampf mit dieser ungeheuren Schwärze. »Es ist jetzt zu spät, Pol«, hörte er Meister Wolf von weit her sagen. »Er hat sich schon ausgeliefert.«
    »Lebe«, wiederholte Garion, und die Woge, die er aus sich herausströmen fühlte, war so gewaltig, daß sie ihn völlig leerbrannte. Die glühenden Wände flackerten und erklangen plötzlich, als ob tief im Innern des Berges eine Glocke geschlagen worden wäre. Der Klang erfüllte die Luft in der Höhle mit einem vibrierenden Ton. Das Licht in den Wänden flammte plötzlich mit gleißender Helligkeit auf, und in der Höhle wurde es taghell.
    Der kleine Körper unter Garions Hand bebte, und das Fohlen tat einen tiefen, schaudernden Atemzug. Garion hörte, wie die anderen nach Atem rangen, als die spindeldürren, kleinen Beine zuckten. Das Fohlen atmete wieder, dann öffneten sich seine Augen.
    »Ein Wunder«, sagte Mandorallen mit erstickter Stimme.
    »Vielleicht sogar noch mehr als das«, meinte Meister Wolf und sah in Garions Gesicht.
    Das Fohlen kämpfte, sein Kopf wackelte

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