Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
erkundigte sich Mandorallen neugierig.
    »Die Rüstung ist etwas anders, und die aus dem Süden haben etwas flachere Gesichter und sind nicht ganz so groß.«
    »Wo hatten sie algarische Pferde her?« fragte Garion.
    »Es sind Pferdediebe«, sagte Hettar finster. »Algarische Pferde gelten in Cthol Murgos als sehr wertvoll, und immer wieder schleichen sich Murgos nach Algarien, um Pferde zu stehlen. Wir versuchen das so weit wie möglich zu verhindern.«
    »Diese Pferde sind in keinem guten Zustand«, stellte Durnik fest und betrachtete die beiden erschöpft wirkenden Tiere, die Hettar am Zügel führte. »Sie sind scharf geritten worden und zeigen Peitschenspuren.« Hettar nickte grimmig. »Ein Grund mehr, Murgos zu hassen.«
    »Hast du sie begraben?« fragte Barak.
    »Nein. Ich habe sie so liegengelassen, daß jeder uns folgende Murgo sie finden muß. Ich dachte, es könnte zur Erziehung derer beitragen, die nachkommen.«
    »Es gibt einige Anzeichen dafür, daß vor ihnen schon andere hier waren«, sagte Silk. »Ich habe weiter vorn die Spuren von etwa einem Dutzend gefunden.«
    »Das war wohl zu erwarten«, meinte Wolf und kratzte seinen Bart. »Ctuchik hat seine Grolims ausgeschickt, und Taur Urgas läßt die Gegend wahrscheinlich überwachen. Ich bin sicher, daß sie uns gern aufhalten würden, wenn sie könnten. Wir sollten so schnell wie möglich ins Tal reiten. Wenn wir einmal dort sind, werden wir nicht mehr belästigt.«
    »Werden sie uns nicht ins Tal folgen?« fragte Durnik und sah sich nervös um.
    »Nein. Murgos gehen nicht in Aldurs Tal – gleich, aus welchem Grund. Aldurs Geist ist dort, und die Murgos haben entsetzliche Angst vor ihm.«
    »Wie viele Tagesritte sind es noch bis zum Tal?« fragte Silk.
    »Vier oder fünf, wenn wir scharf zureiten«, antwortete Wolf.
    »Dann sollten wir uns lieber auf den Weg machen.«

10
    I n den höhergelegenen Bergen war es schon fast Winter gewesen, aber als sie von den Gipfeln und Pässen wieder hinabstiegen, wurde das Wetter herbstlich mild. In den Bergen hoch über Maragor hatten die Wälder aus Fichten und Tannen mit dichtem Unterholz bestanden. Hier herrschte jedoch die Kiefer vor, und die Hänge waren mit hohem gelbem Gras bedeckt. Sie kamen durch eine Gegend, wo die Blätter der vereinzelten Büsche leuchtend rot waren, noch weiter unten wurde das Blattwerk gelb und dann wieder grün. Garion fand diese Umkehrung der Jahreszeiten eigenartig. Es schien die natürliche Ordnung der Dinge zu verletzen. Als sie den letzten Hügel oberhalb von Aldurs Tal erreichten, war es wieder Spätsommer, golden und diesig. Obwohl sie hin und wieder auf Spuren von Murgos trafen, die diese Gegend durchkämmten, kam es zu keiner weiteren Begegnung. Nachdem sie eine bestimmte, unsichtbare Grenze überschritten hatten, fanden sie keinerlei Hinweise mehr auf Murgos.
    Sie ritten an einem wild tosenden Fluß entlang, der über glatte runde Felsen schoß. Er gehörte zu den Quellflüssen des Aldur, eines breiten Stroms, der die weite algarische Ebene durchfloß und zweitausend Meilen weiter nördlich in den Golf von Cherek mündete.
    Aldurs Tal wurde von zwei Bergketten, die das Zentralmassiv des Kontinents bildeten, umschlossen. Es war fruchtbar und grün, mit hohem Gras bewachsen, auf dem einzelne Riesenbäume standen. Rotwild und wilde Pferde grasten hier, so zahm wie Haustiere. Lerchen stiegen in die Lüfte und erfüllten sie mit ihrem Gesang. Als sie ins Tal ritten, stellte Garion fest, daß sich die Vögel um Tante Pol scharten, wo immer sie auch war, und einige der mutigeren ließen sich auf ihren Schultern nieder und trillerten ihr ein bewunderndes Willkommen ins Ohr.
    »Das hatte ich vergessen«, sagte Meister Wolf zu Garion. »Es wird schwierig sein, in den nächsten Tagen ihre Aufmerksamkeit zu erringen.«
    »Ach?«
    »Jeder Vogel im Tal wird kommen, um sie zu besuchen. Es passiert jedesmal, wenn wir herkommen. Die Vögel werden bei ihrem Anblick geradezu närrisch.« Aus dem ganzen Vogelgezwitscher meinte Garion fast wispernd einen Chor Vogelstimmen zu hören, der immer wieder »Polgara, Polgara, Polgara« sang.
    »Ist das Einbildung, oder sprechen sie wirklich?«
    »Ich bin nicht überrascht, daß du das erst jetzt merkst«, antwortete Wolf. »Jeder Vogel, den wir auf den letzten dreißig Meilen gesehen haben, hat ihren Namen geplappert.«
    »Sieh mich an, Polgara, sieh mich an«, schien eine Schwalbe zu sagen, die wilde Sturzflüge um sie herum vollführte. Tante Pol

Weitere Kostenlose Bücher