Spiel der Magier
Entscheidendes für dich zu behalten.«
Einer der Felsenwölfe kam unmittelbar oberhalb der Sandbank ans Ufer, schnüffelte und sah nervös zu dem Feuer herüber. Seine Vorderbeine waren deutlich länger als die Hinterbeine, was ihm eine merkwürdige, halb aufrechte Stellung eintrug. Über der Schulter hatte er einen großen, muskulösen Buckel. Er hatte eine kurze Schnauze und eine flache, katzenähnliche Nase. Sein Fell war schmutzig weiß und schwarz, gezeichnet in einem Muster zwischen Flecken und Streifen. Er schritt nervös auf und ab, starrte sie gespannt an und kläffte sein hohes, heulendes Gelächter. Bald kam ein anderer hinzu, dann noch einer. Sie verteilten sich am Ufer und liefen heulend hin und her, hielten aber sicheren Abstand von dem Feuer.
»Sie sehen eigentlich nicht wie Hunde aus«, sagte Durnik.
»Es sind auch keine«, antwortete Belgarath. »Wölfe und Hunde sind verwandt, aber Felsenwölfe gehören zu einer anderen Familie.«
Inzwischen säumten zehn der häßlichen Wesen das Ufer, und ihr Geheul schwoll an zu einem geistlosen Chor.
Dann schrie Ce’Nedra auf, ihr Gesicht war totenblaß, die Augen vor Entsetzen geweitet.
Der Eldrak trottete aus dem Wald heraus und trat mitten zwischen das kläffende Rudel. Er war etwa zwei Meter groß und mit zottigem schwarzen Fell bedeckt. Er trug ein gepanzertes Hemd aus großen Eisenstücken, die mit Riemen zusammengehalten wurden, darüber, ebenfalls von Riemen gehalten, einen rostigen Brustharnisch, der anscheinend mit Steinen bearbeitet worden war, bis er groß genug für die riesige Brust war. Ein konischer Helm, hinten aufgeschnitten, damit er paßte, bedeckte den Kopf des Untiers. In der einen Hand hielt der Eldrak eine riesige, stahlummantelte Keule, die mit Pickeln besetzt war. Es war jedoch das Gesicht, das Ce’Nedra zu dem Schrei veranlaßt hatte. Der Eldrak hatte keine Nase, sein Unterkiefer hing herab und entblößte zwei kräftige, vorstehende Stoßzähne. Die Augen lagen tief in ihren Höhlen und den stark vorspringenden knochigen Augenbrauen und brannten vor schrecklichem Hunger.
»Das ist nah genug, Grul«, warnte Belgarath das Wesen kühl.
»Grat wieder in Gruls Bergen?« grollte das Ungeheuer.
Seine Stimme war tief, hohl und furchteinflößend.
»Es kann reden?« keuchte Silk ungläubig.
»Warum folgst du uns, Grul?« wollte Belgarath wissen.
Das Wesen starrte sie an, seine Augen glühten. »Hunger, Grat«, knurrte es.
»Geh und jage etwas anderes«, befahl der alte Mann dem Wesen.
»Warum? Pferde hier – und Menschen. Viel zu essen.«
»Aber das Essen ist nicht zu haben, Grul.«
Ein scheußliches Grinsen breitete sich auf Gruls Gesicht aus.
»Erst kämpfen«, sagte er, »dann essen. Komm, Grat. Wieder kämpfen.«
»Grat?« fragte Silk.
»Er meint mich. Er kann meinen Namen nicht aussprechen hängt mit der Form seiner Kiefer zusammen.«
»Du hast mit dem Ding gekämpft?« fragte Barak verblüfft.
Belgarath zuckte die Achseln. »Ich hatte ein Messer im Ärmel. Als er mich packte, habe ich ihn aufgeschlitzt. Man konnte es eigentlich nicht Kampf nennen.«
»Kämpfe!« brüllte Grul. Er hämmerte mit seinen Riesenfäusten auf seinen Brustharnisch. »Eisen«, sagte er. »Komm, Grat. Versuch noch mal, Grul aufzuschlitzen. Jetzt hat Grul Eisen wie Menschen.« Er begann, mit seinem Morgenstern auf den gefrorenen Boden einzuschlagen. »Kämpfen«, bellte er. »Komm, Grat, kämpfen!«
»Wenn wir alle auf einmal auf ihn losgehen, vielleicht kann dann einer von uns einen guten Streich anbringen«, überlegte Barak und betrachtete das Ungetüm abschätzend.
»Euer Plan ist nicht gut, Graf«, widersprach Mandorallen ihm. »Wir würden mehrere Kameraden verlieren, wenn wir in Reichweite seiner Keule kommen.«
Barak sah ihn erstaunt an. »Vorsicht, Mandorallen?«
»Ich denke, es wäre das beste, würde ich dies allein unternehmen«, erklärte der Ritter würdevoll. »Meine Lanze ist die einzige Waffe, die dem Ungeheuer aus sicherem Abstand nach dem Leben trachten kann.«
»Das hat etwas für sich«, stimmte Hettar zu.
»Komm, kämpfen!« brüllte Grul, der immer noch den Boden mit seiner Keule bearbeitete.
»Also schön«, meinte Barak zweifelnd. »Dann lenken wir ihn ab – wir kommen von zwei Seiten, um seine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Dann kann Mandorallen angreifen.«
»Was ist mit den Felsenwölfen?« fragte Garion.
»Laßt mich etwas versuchen«, bat Durnik. Er nahm einen brennenden Stock und warf ihn in das
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