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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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auf die Eule in ihrem Amulett, gleichzeitig ergriff sie sein Medaillon mit der anderen Hand. »Konzentriere deinen Willen«, befahl sie.
    »Worauf?«
    »Auf die Medaillons. Rasch!«
    Garion konzentrierte sich und fühlte, wie sich die Kraft in ihm gewaltig aufbaute, verstärkt durch den Kontakt mit Tante Pol und den beiden Medaillons. Polgara schloß die Augen und hob ihr Gesicht dem bleigrauen Himmel entgegen. »Mutter!« rief sie so laut, daß das Echo wie ein Trompetenstoß in dem engen Tal widerhallte.
    Die Kraft strömte mit solcher Wucht aus Garion, daß er auf die Knie sank, unfähig zu stehen. Tante Pol sank neben ihm nieder.
    Ce’Nedra keuchte.
    Als Garion erschöpft den Kopf hob, sah er, daß jetzt zwei Wölfe den tobenden Grul angriffen – der alte graue Wolf, der, wie er wußte, sein Großvater war, und ein etwas kleinerer Wolf, der von einem seltsamen flackernden Licht umgeben schien.
    Grul hatte sich auf die Füße gekämpft und schlug mit seinen Riesenfäusten um sich, während die Männer, die ihn angriffen, wirkungslos auf seinen gepanzerten Körper einschlugen. Barak wurde aus dem Kampf geworfen, fiel auf Hände und Knie und ließ angeschlagen den Kopf hängen. Grul fegte Hettar beiseite, die Augen erfüllt von einem zornigen Funkeln, als er mit erhobenen Armen auf Barak zusprang. Aber der blaue Wolf sprang ihm knurrend ins Gesicht. Grul schwang seine Faust und japste vor Erstaunen, als sie einfach durch den flackernden Körper glitt. Dann schrie er vor Schmerz und taumelte rücklings, als Belgarath, die alte Taktik des Wolfes anwendend, ihn von hinten mit aufgerissenem Maul ansprang. Der riesige Grul fiel heulend nach hinten und schlug polternd auf dem Boden auf. »Haltet ihn unten!« schrie Barak, torkelte auf die Füße und stolperte herbei.
    Die Wölfe verbissen sich in Gruls Gesicht, der mit den Armen um sich schlug, um sie abzuschütteln. Wieder und wieder fuhr seine Hand durch den Körper des seltsamen, blauflackernden Wolfes.
    Mandorallen stand mit gespreizten Beinen, das Breitschwert mit beiden Händen gefaßt, und hieb unentwegt auf das Ungeheuer ein. Seine Klinge riß tiefe Kerben in Gruls Brustharnisch. Barak schwang sein Schwert auf Gruls Kopf, daß Funken aus dem rostigen Stahlhelm sprangen. Hettar kauerte an einer Seite, die Augen gespannt, den Säbel bereit, und wartete. Grul hob einen Arm, um Baraks Hiebe abzuwehren. Hettar schoß vor und stieß seinen Säbel durch die ungeschützte Achselhöhle in die riesige Brust. Blutiger Schaum quoll aus Gruls Maul, als der Säbel in seine Lungen drang. Mühsam erhob er sich zu einer halbsitzenden Stellung.
    Dann schoß Silk, der am Rande des Kampfgeschehens gelauert hatte, heran, setzte die Spitze seines Dolches in Gruls Nacken an und ließ einen schweren Stein auf den Dolchgriff niedersausen. Mit einem widerwärtigen Knirschen drang der Dolch durch Knochen und glitt aufwärts in das Gehirn des Monstrums. Grul zuckte krampfartig, dann brach er zusammen. In dem darauffolgenden Augenblick des Schweigens blickten sich die beiden Wölfe über den toten Grul hinweg an. Der blaue Wolf schien einmal zu zwinkern, und mit einer Stimme, die Garion deutlich hören konnte – einer Frauenstimme –, sagte er: »Wie bemerkenswert.« Mit einem Lächeln und einem letzten Aufflackern verschwand er.
    Der alte graue Wolf hob seine Schnauze und heulte. In seinem Heulen lag ein solch herzzerreißender Schmerz und Verlust, daß sich Garions Herz vor Mitgefühl zusammenkrampfte. Dann schien der alte Wolf zu schimmern, und Belgarath kniete an seiner Stelle. Langsam kam er auf die Füße und ging zum Feuer, Tränen rannen ihm über die Wangen.

15
    » K ommt er wieder in Ordnung?« fragte Barak besorgt und beugte sich über den noch bewußtlosen Durnik, während Tante Pol die große, blutrote Schwellung auf Durniks Gesicht untersuchte. »Es ist nichts Ernstes«, beruhigte sie ihn mit müder Stimme. Garion saß in der Nähe, den Kopf in die Hände gestützt. Er hattedas Gefühl, als sei alle Kraft aus ihm herausgewrungen worden.
    Auf der anderen Seite des nun rasch ersterbenden Feuers mühten Silk und Hettar sich ab, Mandorallen den verbeulten Brustharnisch abzunehmen. Ein tiefer Knick, der diagonal von der Schulter bis zur Hüfte verlief, legte beredtes Zeugnis von der Wucht des Hiebes ab, der Mandorallen getroffen hatte, und setzte die Riemen unter den Schulterstücken derart unter Spannung, daß es fast unmöglich war, sie zu lösen.
    »Ich glaube, wir müssen

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