Spiel der Magier
nervöse Rudel, das sich um Grul geschart hatte. Die Felsenwölfe kreischten auf und wichen vor dem brennenden Holz zurück. »Sie haben also wirklich Angst vor Feuer«, sagte der Schmied. »Wenn wir alle gleichzeitig werfen und nicht damit aufhören, werden sie die Nerven verlieren und davonlaufen.«
Alle gingen zum Feuer.
»Jetzt!« rief Durnik laut. So schnell sie konnten, warfen sie die brennenden Stöcke. Die Felsenwölfe jaulten und sprangen herum, einige von ihnen stießen ein Schmerzensgeheul aus, als sie von den brennenden Wurfgeschossen versengt wurden.
Grul brüllte wütend auf, als das Rudel sich eng um seine Beine scharte, um dem plötzlichen Feueransturm zu entgehen. Eines der Tiere, außer sich vor Schmerz und Angst, versuchte ihn anzuspringen. Der Eldrak wich ihm mit überraschender Behendigkeit aus und schlug den Felsenwolf mit seiner Keule nieder.
»Er ist schneller, als ich dachte«, sagte Barak. »Wir müssen aufpassen.«
»Sie fliehen!« rief Durnik und warf ein weiteres brennendes Scheit. Unter dem Feuerhagel war das Rudel schließlich auseinandergestoben und floh heulend zurück in den Wald, den tobenden Grul allein am Ufer zurücklassend, der mit seinem Morgenstern auf die Erde eindrosch. »Komm, kämpfen!« brüllte er wieder. »Komm, kämpfen!« Er machte einen riesigen Schritt nach vorn und malträtierte den Boden weiter mit seiner Keule.
»Wir sollten besser jetzt tun, was immer wir auch vorhaben«, sagte Silk angespannt. »Er steigert sich in seine Wut hinein. In ein, zwei Minuten haben wir ihn hier auf der Sandbank.«
Mandorallen nickte grimmig und bestieg sein Schlachtroß.
»Wir anderen wollen ihn zuerst abholen«, sagte Barak. Er zog sein Schwert »Los jetzt!« rief er und sprang über das Feuer. Die anderen folgten ihm und formten einen Halbkreis um den riesigen Grul.
Garion griff nach seinem Schwert.
»Du nicht«, fuhr Tante Pol ihn an. »Du bleibst hier.«
»Aber…«
»Tu, was ich dir sage.«
Einer von Silks Dolchen, gekonnt aus einigen Metern Entfernung geworfen, bohrte sich in Gruls Schulter, während er auf Barak und Durnik losging. Grul heulte auf und drehte sich keulenschwingend um, um Silk und Hettar anzugreifen. Hettar wich aus, Silk tänzelte aus seiner Reichweite. Durnik begann das Ungeheuer mit faustgroßen Steinen vom Ufer zu traktieren. Wieder drehte Grul sich um. Er raste jetzt, und Schaum troff von seinen Stoßzähnen.
»Jetzt, Mandorallen!« rief Barak.
Mandorallen umklammerte seine Lanze und gab seinem Schlachtroß die Sporen. Das große, gepanzerte Tier schoß nach vorn, seine Hufe wirbelten den Kies auf, dann sprang es über das Feuer und landete vor dem überraschten Grul. Einen Augenblick lang sah es so aus, als könnte ihr Plan gelingen. Die tödliche Lanze mit der Stahlspitze war auf Gruls Brust gerichtet, und nichts schien sie davon abhalten zu können, in diesen großen Körper einzudringen. Aber wieder erstaunte sie die Schnelligkeit des Ungetüms. Er sprang zur Seite und zerschmetterte Mandorallens stabile Lanze mit seinem Morgenstern.
Mandorallens Schlachtroß konnte jedoch nicht mehr bremsen. Pferd und Reiter krachten mit betäubender Wucht in das riesige Wesen. Grul taumelte, ließ seine Keule fallen und ging zu Boden. Mandorallen und sein Pferd landeten auf ihm.
»Auf ihn!« brüllte Barak, und alles schoß vorwärts, um den gestürzten Grul mit Schwertern und Äxten anzugreifen. Aber das Ungeheuer hebelte seine Beine unter Mandorallens ausschlagendes Pferd und warf das große Tier ab. Eine riesige Faust traf Mandorallen in der Seite und schleuderte ihn ein paar Meter weit. Durnik drehte sich um sich selbst und fiel, niedergestreckt von einem mächtigen Schlag auf den Kopf, obwohl Barak, Hettar und Silk den gestürzten Grul umschwärmten.
»Vater!« rief Tante Pol mit klingender Stimme.
Plötzlich ertönte hinter Garion ein neues Geräusch – ein tiefes, dumpfes Schnauben, gefolgt von einem markerschütternden Geheul. Garion wirbelte herum und sah den riesigen Wolf, den er in den Wäldern Nordarendiens schon einmal gesehen hatte. Der alte graue Wolf sprang über das Feuer und mischte sich mit gefletschten Zähnen in den Kampf.
»Garion, ich brauche dich.« Tante Pol schüttelte die hysterische Prinzessin ab und zog ihr Amulett aus dem Mieder. »Nimm dein Medaillon heraus – rasch!«
Er verstand nicht warum, holte aber das Amulett unter seiner Tunika hervor. Tante Pol nahm seine rechte Hand und legte das Mal in der Handfläche
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