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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sagst. Jetzt schick sie weg, oder soll ich das für dich tun?«
    »Sie würden dir nicht gehorchen«, schnaubte Relg. »Ich bin ihr Führer.«
    Die Augen des Gorims wurden zu schmalen Schlitzen. Er erhob sich. Dann sprach er in der Ulgosprache direkt zu Relgs Anhängern. Ce’Nedra konnte die Worte nicht verstehen, aber das war auch nicht nötig. Sie erkannte sofort den Ton der Autorität, und es überraschte sie ein wenig, wie absolut der heilige alte Gorim sie einsetzte. Nicht einmal ihr Vater hätte in solchem Ton gesprochen.
    Die zusammengedrängten Männer hinter Relg sahen sich nervös an und zogen sich zurück. Ihre Gesichter verrieten Furcht. Der Gorim bellte einen letzten Befehl, und Relgs Jünger drehten sich um und flohen.
    Relg sah ihnen finster nach und schien einen Moment zu überlegen, ob er sie zurückrufen sollte, entschied sich aber doch dagegen. »Du gehst zu weit, Gorim«, warf er ihm vor. »Diese Autorität darf nicht für weltliche Zwecke benutzt werden.«
    »Diese Autorität ist mein, Relg«, erwiderte Gorim, »und es ist an mir, zu entscheiden, wann sie eingesetzt wird. Du hast dich entschlossen, dich mir auf theologischer Ebene entgegenzustellen, deswegen mußte ich deine Anhänger – und dich – daran erinnern, wer ich bin.«
    »Warum hast du mich gerufen?« fragte Relg. »Die Gegenwart dieser Unheiligen besudelt meine Reinheit.«
    »Ich brauche deine Dienste, Relg«, erklärte ihm der Gorim. »Diese Fremden wollen sich gegen unseren Alten Feind wenden, dem Verfluchten von allen. Das Schicksal der Welt liegt in ihren Händen, und sie brauchen deine Hilfe.«
    »Was geht mich die Welt an?« Relgs Stimme war voller Verachtung. »Was geht mich der entstellte Torak an? Ich bin sicher in ULs Hand. Er braucht mich hier, und ich werde nicht die heiligen Höhlen verlassen und in der unzüchtigen Gesellschaft von Fremden und Ungeheuern Besudelung riskieren.«
    »Die ganze Welt wird besudelt werden, wenn Torak die Herrschaft gewinnt«, sagte Belgarath mit Nachdruck, »und wenn wir versagen, wird Torak König der Welt werden.«
    »Er wird nicht in Ulgo herrschen«, gab Relg zurück.
    »Wie wenig du ihn kennst«, murmelte Polgara.
    »Ich werde diese Höhlen nicht verlassen«, beharrte Relg. »Die Ankunft des Kindes ist nahe, und ich bin auserwählt, es dem Volk von Ulgo zu bringen, es zu führen und zu unterweisen, bis es bereit ist, Gorim zu sein.«
    »Wie interessant«, bemerkte der Gorim trocken. »Und wer hat dir von deiner Auserwählung erzählt?«
    »UL hat zu mir gesprochen«, erklärte Relg.
    »Seltsam. Die Höhlen antworten gemeinsam auf die Stimme ULs. Ganz Ulgo hätte seine Stimme gehört.«
    »Er sprach in meinem Herzen mit mir«, sagte Relg rasch.
    »Wie merkwürdig von ihm«, antwortete der Gorim sanft.
    »Das alles spielt keine Rolle«, sagte Belgarath brüsk. »Mir wäre lieber, du würdest freiwillig mit uns kommen, Relg. Aber freiwillig oder nicht, mit uns kommen wirst du. Eine größere Macht als wir befiehlt es. Du kannst dich wehren und streiten, soviel du willst, aber wenn wir gehen, wirst du mit uns gehen.«
    Relg spie aus. »Niemals! Ich werde hierbleiben in den Diensten ULs und des Kindes, das einst Gorim von Ulgo wird. Und wenn ihr versucht, mich zu zwingen, werden meine Anhänger das nicht zulassen.«
    »Warum brauchen wir diesen blinden Maulwurf eigentlich, Belgarath?« fragte Barak. »Er wird uns nur hinderlich sein. Ich habe festgestellt, daß Männer, die ihr ganzes Leben damit verbringen, sich selbst zu beweihräuchern, meist sehr schlechte Kameraden sind, und was kann der schon, was ich nicht kann?«
    Relg betrachtete den rotbärtigen Riesen geringschätzig. »Große Männer mit großen Mundwerken haben selten auch große Hirne«, sagte er. »Sieh genau hin, du behaartes Wesen.« Er ging zu einer der Wände hinüber. »Kannst du das?« fragte er und schob seine Hand langsam in den Felsen, als ob es Wasser wäre.
    Silk stieß vor Verwunderung einen Pfiff aus und ging rasch zu dem Fanatiker hinüber. Als Relg seine Hand wieder aus dem Felsen zog, legte Silk seine Hand auf genau die gleiche Stelle.
    »Wie hast du das gemacht?« fragte er und betastete das Gestein. Relg lachte rauh und drehte sich um.
    »Das ist die Fähigkeit, die ihn für uns nützlich macht, Silk«, erklärte Belgarath. »Relg ist ein Seher. Er findet Höhlen, und wir müssen die Höhlen unter Rak Cthol finden. Wenn nötig, kann Relg durch massiven Felsen gehen, um sie zu suchen.«
    »Wie kann das

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