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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gemeint.«
    »Fahrt zur Hölle, aber fahrt. Und macht euch drauf gefasst,
dass ich mit Volker über die Sache eben sprechen werde.«
    »Tu das. Wir wünschen dir auch noch einen schönen Tag«, entgegnete
Santos lächelnd und verließ mit Henning das Büro.
    »Er ist kein Alkoholiker, doch ist dir auch aufgefallen, wie er
ein paarmal recht nervös geworden ist?«
    »Ja, und? Was willst du damit andeuten?«
    »Weiß nicht, ist eigentlich nicht seine Art. Er gilt doch als der
coolste und ruhigste Vorgesetzte in diesem Haus. Aber er ist
vorhin ja regelrecht ausgeflippt.«
    »Na ja, ich hab ihn ja auch ganz schön provoziert.«
    »Das wollte ich dich sowieso fragen. Warum hast du gelogen?
Wolltest du sehen, wie weit du gehen kannst? Oder ärgerst du
dich nur, dass wir noch keinen einzigen Schritt vorangekommen
sind?«
    »Mir war einfach danach. Es geht doch darum, dass wir die
undichte Stelle ausfindig machen, und ich sag dir jetzt was -
dabei ist mir jedes Mittel recht, auch wenn ich es mir mit dem
einen oder andern verscherze.«
    Santos fasste Henning am Arm und blieb stehen. »Mal angenommen,
nur mal rein hypothetisch - was ist, wenn es gar keine
undichte Stelle gibt? Ich hab mir nämlich überlegt, dass,
sollte es tatsächlich so jemanden geben, er zumindest mitverantwortlich
für Gerds Tod wäre. Oder, um den Gedanken weiterzuspinnen,
der- oder diejenige hat Gerd selbst umgebracht.
    Einer von uns, der ein kaltblütiger Mörder ist? Kannst du dir
das vorstellen? Ich meine, es gibt schon ein paar, denen ich lieber
aus dem Weg gehe, Konrad zum Beispiel, aber ich kenne
keinen, dem ich einen Mord zutrauen würde. Obwohl es auch
Bullen geben soll, die vor nichts zurückschrecken.«
    »Lass uns im Auto drüber reden, nicht hier«, sagte Henning,
als mehrere Kollegen an ihnen vorbeigingen.
    Sie warfen noch einen Blick in Harms' Büro, der sie zu sich
winkte. »Wie war's bei Kurt?«
    »Sören hat ihm kräftig auf die Zehen getreten. Möglich, dass er
sich bei dir beschwert.«
    »War das nötig?«
    »Kann sein, dass ich etwas zu weit gegangen bin, aber nur etwas.
Außerdem soll der sich nicht so haben, in zwei Monaten
hat er seine Ruhe vor uns.«
    »Trotzdem, wirbelt nicht zu viel Staub auf, arbeitet subtil, wie
ihr es sonst immer tut, ich bitte euch inständig darum. Das
Letzte, was wir gebrauchen können, ist die Dienstaufsicht.«
    Harms' Telefon klingelte. Ziese.
    »Ja ... Ja, werd ich machen ... Beruhig dich wieder, Sören hat
das sicher nicht so gemeint. Wir stehen doch im Moment alle
gehörig unter Strom ... Natürlich kann ich dich verstehen, und
ich werde Sören anhalten, sich bei dir in aller Form zu entschuldigen
... Nein, er ist nicht hier, er musste dringend außer
Haus ... Kurt, lass mich das regeln, ich bin schließlich sein Vorgesetzter
... Ja, und lass es jetzt bitte auf sich beruhen, Sören
schießt nun mal ab und zu übers Ziel hinaus ... Ich bitte dich,
du wärst so ziemlich der Letzte, der zur Liste der Verdächtigen
gezählt würde. Also ... Nein, keine Sorge und beruhig dich
bitte ... Ja, ich werde es Sören ausrichten, und er wird morgen
bei dir vorbeischauen. Und jetzt belassen wir's dabei, und wenn
du willst, gehen wir nachher noch auf ein Bier rüber in die
Kneipe. Ich lad dich auch ein ... Gut, dann treffen wir uns um
halb sechs dort. Bis nachher.«
    Harms hielt den Hörer noch eine Weile in der Hand und meinte
mit hochgezogenen Brauen und einem leichten Grinsen:
»Sören, Sören, was hast du da bloß angerichtet? Die Getränke
gehen auf deine Rechnung, damit du's weißt. Kurt ist ziemlich
aufgebracht wegen deines Auftritts.« Henning erwiderte nichts
darauf, zog einen Zwanzig-Euro-Schein aus der Tasche und
legte ihn wortlos auf den Tisch. Er nickte, gab Santos ein Zeichen
und wollte bereits gehen, als Harms sagte: »Ich stehe hinter
euch, egal, was ihr macht. Nur bitte subtiler, subtiler. Mehr
verlange ich nicht. Das Porzellanzerschlagen überlassen wir
lieber andern. Wo geht ihr jetzt hin?«
    »Hatten wir das nicht erwähnt? In Murphy's Pub«, antwortete
Santos.
    »Hab ich vergessen. Sauft nicht zu viel von dem Teufelszeug,
das man Whiskey nennt. Ich kann das Gesöff nicht ausstehen,
schmeckt für mich wie Seifenlauge.«
    »Jürgens liebt Seifenlauge und Desinfektionsmittel«, sagte Santos
grinsend. »Bis morgen.«
    »Hm, bis morgen. Habt ihr heute Abend nicht noch was vor?«
Santos machte erneut kehrt und antwortete: »Wir treffen uns
mit

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