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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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verstehen und ...«
    »Nein, kannst du nicht! Oder hast du innerhalb von wenigen
Wochen die Menschen, die du am meisten geliebt hast, verloren?
Niemand kann das verstehen, der das nicht erlebt hat. Ich
habe Rosanna im Bauch getragen, ich habe sie unter Schmerzen
zur Welt gebracht, ich habe ihr alles gegeben, was sie
brauchte ... Sie war so ein liebes Mädchen, aber was erzähl
ich euch da, ihr kanntet sie ja. Und ich habe sie so sehr geliebt,
und dann kommt dieser besoffene Raser und fährt sie tot.
Schon da ist eine Welt für mich zusammengebrochen. Wenn
Gerd nicht gewesen wäre, ich glaube, man hätte mich in die
Psychiatrie einliefern müssen. Aber er hat mich aufgerichtet
und gesagt, das Leben würde weitergehen und wir würden es
schaffen, schließlich hätten wir schon viel mehr geschafft. Und
jetzt ist auch er tot.« Sie seufzte auf, Tränen stahlen sich aus
ihren Augen, die sie mit einem Taschentuch abtupfte. »Aber
ich werde nicht aufgeben, bis ich weiß, was passiert ist. Da hat
jemand anders seine Hand im Spiel gehabt, und ich will wissen,
wer. Und sollte ich ihn vor euch finden, dann kann ich
für nichts garantieren.«
    »Hass ist ein schlechter Ratgeber ...«
    »Sören, du kapierst es wohl noch immer nicht. Mir ist alles genommen
worden, was in meinem Leben wichtig war. Ich habe
nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnt, außer dem Baby, das
jetzt ohne Vater aufwachsen muss. Und noch was, es ist kein
Hass, nur unendliche Trauer, und ich will einfach nur verstehen,
warum Gerd sterben musste. Er war doch noch so jung,
noch nicht einmal vierzig.«
    »Natürlich, entschuldige«, sagte Henning und nahm Nina in
den Arm. »Wir werden rauskriegen, was passiert ist, das verspreche
ich dir hoch und heilig. Und wir werden alles in unserer
Macht Stehende tun, um den oder die Mörder zu schnappen,
sollte es kein Selbstmord gewesen sein.«
    Nina löste sich aus der Umarmung und trat einen Schritt zurück.
Ihre Augen funkelten, als sie mit wieder eisiger Stimme
Henning anfuhr: »Habe ich dir nicht genug Beweise geliefert?
Willst du das alles, was du bis jetzt gesehen und gehört hast,
einfach ignorieren? Ich habe recht, du wirst es sehen. Aber es
kann natürlich auch sein, dass man Beweise vernichtet. Gerd
war seit einiger Zeit verändert, warum, kann ich nicht sagen.
Aber er muss an etwas dran gewesen sein, das ihn das Leben
kostete. Finde heraus, was es war.«
    »Was meinst du mit an etwas dran gewesen?«, fragte Henning
mit zusammengekniffenen Augen und fasste Nina mit beiden
Händen an den Schultern. »Komm, rück schon raus damit.«
    Sie erwiderte seinen Blick und antwortete mit fester Stimme:
»Ich sag doch, ich weiß es nicht. Er hat mit mir nicht über seinen
Job gesprochen. Bitte, Sören, finde heraus, was Gerd in
letzter Zeit gemacht hat. Was immer hier passiert ist, das war
ein Komplott oder ... Ach, ich weiß doch auch nicht, was ich
denken soll!«
    »Was für ein Komplott? Hast du einen bestimmten Verdacht?
«
    »Nein, das war bloß so dahingesagt. Ich denke nur, dass irgendjemand
Gerd gehasst haben muss, aber ich weiß nicht, wer
das gewesen sein könnte.«
    »Auch keine Vermutung?«
    »Nein, verdämmt noch mal!«, schrie Nina Henning an. »Nein!
Wie oft willst du es noch hören?!«
    Er ließ sie wieder los und trat einen Schritt zurück. »Wir tun
unser Möglichstes, um Gerds Tod aufzuklären. Und wir halten
dich natürlich auf dem Laufenden. Willst du ihn noch mal sehen,
bevor er ...?«
    »Aufgeschnitten wird? Du kannst es ruhig sagen, es macht jetzt
auch nichts mehr. Ja, ich würde ihn gerne noch einmal sehen.«
    »Dann komm so schnell wie möglich in die Rechtsmedizin ...«
    »Ich warte noch auf meine Schwiegermutter, sie wird bestimmt
mitgehen wollen. Ich möchte mich in aller Ruhe von ihm verabschieden,
wenn das überhaupt möglich ist. Ich meine, ich
war noch nie in der Pathologie ...«
    »Ich werde dafür sorgen, dass du alle Zeit der Welt hast«, versprach
Henning. »Und wenn die Autopsie vorüber ist, wird er
zurechtgemacht und eingekleidet, und dann hast du noch einmal
Gelegenheit, Abschied zu nehmen. Darauf gebe ich dir
mein Wort.«
    »Danke, das ist ganz lieb von dir. Und auch danke, dass ihr gekommen
seid. Ich weiß, dass ich mich auf euch verlassen kann.«
    »Das sind wir dir und vor allem auch Gerd schuldig. Wir finden
raus, was da vorgefallen ist. Und du versprichst mir, keine
Dummheiten zu machen.«
    »Keine Sorge, ich habe ja

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