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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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das gar
nicht wissen?«
    »Nein, es interessiert mich nicht«, sagte Loose mit plötzlich
aufkeimendem Mut, auch wenn die Angst ihn noch immer umklammert
hielt. Er wollte wenigstens versuchen, die Situation
für sich zu retten, auch wenn er tief in seinem Inneren spürte,
dass es sinnlos war. »Ich brauche kein Geld, ich habe genug.
Und jetzt möchte ich Sie dringlichst bitten, mein Büro zu verlassen.
Dieses Gespräch hat nie stattgefunden. Ich kann natürlich
auch die Polizei verständigen«, fuhr er fort und legte seine
Hand auf das Telefon.
    »Das würde ich an Ihrer Stelle unterlassen«, sagte Elena, erhob
sich wieder, setzte sich auf den Schreibtisch und sah Loose direkt
in die Augen. »Wir gehen erst, wenn wir Ihre Zusage haben. Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen, Ihre
Antwort kann nur ja lauten. Und noch etwas: Wir bitten Sie
nicht, für uns zu arbeiten, wir verlangen es.«
    Es entstand eine Pause, während der keiner ein Wort sprach
und kein Laut von draußen in den Raum drang. Elena musterte
Loose wieder so durchdringend wie schon zu Beginn des
Gesprächs.
    »Und wenn ich trotzdem nein sage?«, fragte er, ohne Elena anzusehen,
da er ihrem Blick nicht standhielt. Sie strahlte eine
Kraft und Stärke aus, die ihn ängstigte.
    »Das werden Sie nicht tun. Ich habe Ihnen doch schon gesagt,
wer zu unseren Kunden zählt. Und es werden täglich mehr.
Die Firma wächst und wächst und expandiert«, entgegnete sie
mit wieder diesem spöttischen Zug um den Mund.
    »Firma? Was für eine Firma?«
    »Einfach nur Firma.«
    Loose sah Elena an und lächelte gequält. »Aha. Wenn Sie von
Firma sprechen, dann meinen Sie die Mafia, richtig?«
    »Tz, tz, tz, was für ein böses Wort. Mafia! Wir sind ein Unternehmen,
das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen zu
helfen, die in Not geraten sind. Ergo, Sie stehen in Diensten
derer, die Ihre Hilfe benötigen.«
    »Ihr Zynismus ist nicht zu überbieten.«
    »Die ganze Welt ist ein einziger Zynismus. Sie werden tun,
was wir verlangen, und dafür werden Sie fürstlich entlohnt.
Wir wollen doch schließlich alle, dass wir zufrieden sind. Sehen
Sie es einfach so, es ist eine Win-win-Situation. Alle gewinnen
...«
    »Nein«, stieß Loose aus, »es gibt Verlierer, in Ihrem Geschäft
gibt es immer Verlierer! Und ich will auch gar nicht wissen,
wer die Verlierer sind, aber ich betrachte zumindest mich und
meine Kollegen als solche. Wir werden gezwungen, Dinge zu
tun, die wir nicht tun wollen!«
    »Okay, kommen wir zum Ende.« Elena ging wieder um den
Tisch herum, zog eine kleine Mappe aus ihrer Tasche und setzte
sich neben Igor. »Schauen Sie«, sagte sie und legte die Mappe
auf ihre Schenkel, »ich habe hier ein Schatzkästchen. Wollen
Sie wissen, was für ein Schatz sich darin befindet?«
    Loose sagte nichts, er sah Elena nur an und versuchte in ihrem
Gesicht zu ergründen, was in ihr vorging. Sie erwiderte seinen
Blick, doch es gab nichts, das er darin lesen konnte, weil sie es
nicht zuließ.
    »Sie wollen es wissen, ich sehe es Ihnen an. Mal schauen, was
wir da alles haben ... Hm, ziemlich viel. Nun ja, wir sind
eben gründlich und sehr gut vorbereitet. Da hätten wir zwei
reizende Kinder, Adrian und Alina. Sechs und zehn Jahre alt.
Sehr hübsche und auch sehr wohlerzogene Kinder, wie wir
festgestellt haben. Aber keine Angst, wir haben ihnen nichts
getan, nur kurz mit ihnen gesprochen. Ganz unverfänglich.
«
    »Woher ...?« Loose rang nach Fassung, doch Elena ließ ihn
nicht weiter zu Wort kommen.
    »Außerdem wäre da noch diese überaus attraktive Frau, um die
Sie vermutlich viele Männer beneiden. Sehr attraktiv, sehr nett
und zuvorkommend. Kerstin hat eine angenehme Stimme, so
ein warmes und weiches Timbre. Und diese Augen ... Wenn
ich keine Frau wäre ... Tja, Sie haben tatsächlich alles, was ein
Männerherz begehrt. Sie müssen Ihre Familie sehr lieben, so
glücklich, wie Sie alle aussehen. Sie lieben sie doch, oder?«,
sagte Elena und breitete mehrere Fotos vor Loose aus. »Und
Sie wollen doch bestimmt nicht, dass auch nur einem von ihnen
etwas passiert. Ich jedenfalls würde wie eine Löwin für
meine Familie kämpfen.«
    Aus Looses Gesicht verschwand sämtliche Farbe. Er starrte
auf die Fotos und stammelte: »Woher haben Sie das?«
    »Bevor wir mit unseren Angestellten ein Einstellungsgespräch
führen, ziehen wir im Vorfeld natürlich sehr genaue Erkundigungen
über sie ein. Das haben wir auch bei

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