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Spiel des Schicksals

Spiel des Schicksals

Titel: Spiel des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Achmed Raschid fort.
    »Das ist nicht möglich. Und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, worüber wir uns unterhalten sollten.«
    »Ach nein?« Er lächelte heimlichtuerisch. »Vielleicht habe ich den falschen Zeitpunkt gewählt.«
    »Jeder Zeitpunkt ist der falsche, Mr. Raschid. Ich lege keinen Wert darauf, mit Ihnen zu reden.« Ich begann, die Tür zu schließen. »Sie befinden sich im Irrtum, Miss Harris…«
    »Hören Sie zu, Mister«, mischte sich John nun ein, »Miss Harris will Sie nicht sehen. Ich denke, das hat sie deutlich genug zum Ausdruck gebracht. Nehmen Sie nun freundlicherweise Ihren Fuß aus der Türöffnung, oder Sie werden gleich meine Faust im Gesicht spüren.«
    »Es besteht kein Grund, Gewalt anzuwenden, Mr. Treadwell. Ich gehe schon. Für den Fall, Miss Harris, daß Sie es sich, was eine Unterhaltung mit mir anbelangt, doch noch anders überlegen sollten, werde ich an der Rezeption eine Telefonnummer hinterlassen.« An dieser Stelle knallte John ihm die Tür vor der Nase zu und fluchte leise. »Wer ist der Kerl, Lydia, und was will er? Woher kannte er meinen Namen?«
    »Diese ganze Sache ist einfach furchtbar, John. Und mein Kopf schmerzt ganz scheußlich. Können wir bitte irgendwo einen Kaffee trinken gehen?«
    Ich zog mich um und machte mich frisch, bevor wir uns in das Hotelrestaurant aufs Dach begaben. Während wir von liebenswürdigen Ägyptern bedient wurden und durch die weit geöffneten Fenster einen herrlichen Blick auf die Stadt genossen, fühlte ich mich weitaus besser und war in der Lage, John die ganze Geschichte von Achmed Raschid zu erzählen, ohne sie mit übertriebenen Ängsten und Vermutungen auszuschmücken. »Ich wünschte, du hättest mir eher von ihm erzählt«, meinte John stirnrunzelnd. »Er scheint eine Menge über dich zu wissen. Ich frage mich, woher er mich kennt und welche Rolle er bei dieser Schakal-Sache spielt.«
    Ich fingerte nervös an dem Riemen meiner Handtasche herum, drehte und knotete ihn. Darinnen, sicher auf meinem Schoß und in ein Halstuch gewickelt, befand sich der Schakal. Ich wußte, daß es reine Einbildung war, aber die Handtasche schien mit jedem Tag schwerer zu werden.
    »Zumindest war er nicht derjenige, der mich gestern niederschlug. Dessen bin ich sicher. Der Führer im Domus Aurea zählt alle Leute, die hineingehen, und niemand kann die Gewölbe betreten, ohne zur Gruppe zu gehören. Mr. Raschid gehörte nicht zur Gruppe.«
    »Aber er könnte immerhin derjenige gewesen sein, der dein Zimmer durchsucht hat.«
    »Ich weiß nicht, John, irgendwie glaube ich nicht daran. Es ist etwas Merkwürdiges an ihm. Wenn er nur hinter dem Schakal her wäre, hätte er ihn jetzt sicher schon bekommen. Auf die eine oder andere Tour. Mit ihm hat es mehr auf sich. Es kommt mir fast so vor, als wartete er darauf, daß ich ihn zu Adele führe.« John schmierte gleichgültig Butter auf ein Hörnchen. »Was soll denn das heißen?«
    »Ich weiß nicht. Nur daß es hier um etwas Wichtigeres als um den Schakal geht. Wie wenn Adele auf etwas ganz Bedeutendes gestoßen wäre und gewissen Leuten ebensoviel daran läge, sie zu finden, wie mir.«
    »Wenn sie nicht den Schakal wollen, warum ist dann dein Zimmer durchsucht worden?«
    »Schon wegen des Schakals, John, doch nur um ihn als Hinweis auf Adeles Aufenthaltsort zu benutzen. Irgendwie denke ich, daß sie glauben, der Schakal werde sie zu meiner Schwester führen.«
    »Klingt furchtbar an den Haaren herbeigezogen, Lydia.« Er nippte an seinem Kaffee und starrte dabei auf einen Punkt über meiner Schulter.
    »Ich weiß, aber nur so läßt sich diese ganze Odyssee erklären. Irgendwie drängt sich mir der Gedanke auf, daß jedermann darauf wartet, daß ich Adele finde. Ich weiß nicht…«
    Ich nahm noch ein Stückchen von der faden Ziegenmilchbutter und strich sie auf ein Brötchen, wobei ich mich in dem riesigen Speisesaal umsah. Zu dieser Tageszeit nur halb besetzt, strahlte er eine Atmosphäre von Vertraulichkeit und Abgeschiedenheit aus. Die Kellner standen allzeit bereit an der Seite, um uns den geringsten Wunsch sofort zu erfüllen, während die anderen Touristen – in der Mehrheit Franzosen – sich leise unterhielten.
    Da bemerkte ich den dicken Mann. Halb verborgen hinter einer Topfpalme, schien er uns sehr eingehend zu beobachten. Doch was mich wirklich in Aufregung versetzte – in gewisser Weise hatte ich mich schon damit abgefunden, bespitzelt zu werden –, war, daß mir dieser kleine, dicke Mann

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