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Spiel mir das Lied vom Glück

Spiel mir das Lied vom Glück

Titel: Spiel mir das Lied vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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Männchen in unserem Leben.« Ihre Hände zitterten, aber sie hörte nicht auf zu flechten.
    Zuerst flocht sie aus Lavendel, weißen Rosen und allen drei Bändern einen Kranz für mich. Ich wusste, dass der fertige Kranz meinen gesamten Kopf bedecken würde.
    Caroline nahm einen kleinen Zug von dem Joint, den wir herumreichten.
    »Ich glaube nicht, dass ich in meinem Leben je ein Männchen besiegen werde«, sagte Katie. »Ich will das, glaube ich, auch gar nicht. Deshalb meine ich ja, es wäre besser, wenn ich lesbisch würde.«
    Ich musste schlucken, mindestens zum hundertsten Mal. Es
war, als hätte Carolines pure Angst sich in meiner Kehle festgesetzt. Ich wollte etwas sagen. Versuchte es erneut. »Magst du denn Brüste?«, brachte ich hervor.
    Ich selbst mochte Brüste nicht besonders gern. Mein Leben lang hatten mir Männer ungläubig auf den Busen gestarrt, so wie man in den Grand Canyon guckt. In dieser Aufmerksamkeit hatte ich mich billig, bedroht und unwohl gefühlt.
    Nur bei Dean nicht. Das musste ich ihm lassen. Er hatte gesehen, wie groß meine Möpse waren, mir aber nicht das Gefühl gegeben, ich sei lediglich eine Riesentitte, die getätschelt, gesaugt und gebissen werden wollte.
    Nein, Dean hatte mir in die Seele geschaut. Er hatte
mich
gesehen. Meine Gedanken gehört. Meine Ängste, meine Hoffnungen, mein endloses Geplapper über Schokolade und mein kleines Geschäft. Und er mochte mich trotzdem.
    Ich verspürte nicht den Wunsch, die Brüste einer anderen Frau zu sehen oder zu berühren. Davon hatte ich selbst genug.
    »Ob ich Brüste mag?« Katie dachte nach und zog nochmal am Joint. »Ich rauche für Lara mit. Brüste sind mir egal, aber ich habe nicht das Bedürfnis, sie zu berühren.«
    »Wenn du lesbisch wärst, wäre das ein Problem«, erklärte Tante Lydia. »Lesbische Frauen mögen Brüste. Wenn du sie nicht anfassen möchtest, würde ich dir vorschlagen, bei Schwänzen zu bleiben.« Sie wickelte einen Meter Band um meinen Kranz.
    »Ich hab was übrig für schöne Schwänze«, meinte Katie und betrachtete etwas zu interessiert den Rauch, der aus dem Joint aufstieg. »Aber ich habe nicht viel übrig für die Männer, denen sie gehörten. Dass die Typen immer so gemein sein müssen. Echt, der beste Mann wäre einer mit einem tollen Schwanz und so viel Geld, dass man nicht siebzig Stunden in der Woche arbeiten müsste, der kein Wort sagt und niemanden schlägt, sondern immer lächelt und im Haushalt hilft.«
    »Du willst einen Mann, der nichts sagt?«, hakte ich nach.
    »Genau. Kein Wort. Nie.« Katie nahm noch einen Zug. »Höchstens im Bett etwas Süßes oder Heißes.«
    »Aber dann könntest du nie die Worte ›Ich liebe dich‹ hören«, gab Caroline zu bedenken und nahm Katie den Joint ab. Ihre Hände zitterten noch immer. Vorwurfsvoll sah sie mich an. Sie hatte gewollt, dass ich auf der Stelle verschwand, aber das konnte ich nicht. Wollte ich nicht.
    Katie machte ein verächtliches Gesicht. »Na, und? ›Ich liebe dich‹ – das sind doch nur Worte. Das ist schnell dahingesagt. Dauert keine Sekunde. Wir sagen es doch zu jedem: zu unseren Haustieren, unseren Freundinnen, manchmal sogar zu den Kollegen. Das sind nichts als Worte. Ob ein Mann dich liebt oder nicht, das sieht man an seinen Taten. Ist er freundlich? Ist er lieb zu den Kindern? Fällt ihm auf, wenn man müde ist, und versucht er dann, einem zu helfen? Nimmt er einem etwas ab, selbst wenn er keine Lust dazu hat? Sieht er dich als Frau oder als Putze und Brutmaschine? Weiß er, dass du Gefühle hast? Die meisten Männer wollen sich auf so was nicht einlassen und bilden sich deshalb gerne ein, ihre Frau hätte keine emotionalen Bedürfnisse. Auf jeden Fall möchten sie nicht damit konfrontiert werden. Deswegen habe ich gedacht, ich werde lesbisch.«
    Wir nickten. Was sollten wir auch sagen? Ich selbst fühlte mich so zu Dean Garrett hingezogen, dass es mich fast bei lebendigem Leibe verschlang. Wenn ich nicht gerade an Robert dachte, war ich fast ausnahmslos heiß. Aber Männer konnten auch richtige Schweine sein. Große Arschlöcher.
    Caroline reichte mir den Joint. Ich musste fast weinen, als ich sie ansah: Sie wirkte so zerbrechlich. Ich dachte über die Liebe nach. Ich liebte Caroline, Katie, Lara und Tante Lydia, obwohl ich die ersten drei noch nicht mal seit einem Jahr kannte. Sie waren die besten, ja, die einzigen Freundinnen, die ich je gehabt hatte. Nur wollte ich sie nicht küssen.
    »Julia«, sagte Caroline und wiegte

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