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Spiel mir das Lied vom Glück

Spiel mir das Lied vom Glück

Titel: Spiel mir das Lied vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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Schokolade hat mir das Leben gerettet.
Die Tacos »Gruß an die Muschi«, der Obstsalat für fruchtbare Frauen, der grüne Salat für klare Körpersäfte und die scharfe Sauce zur Heilung von Scheidenentzündung waren gegessen. Die Erdbeer-Daiquiris getrunken. Ich hatte mir drei gegönnt, um auch ganz sicherzugehen, dass die »Frau in mir« sich befreien konnte. Wir hatten unsere Teller gefüllt, waren unter dem Tisch aus Hosen und Röcken geschlüpft und hatten bei flackerndem Kerzenlicht gespeist.
    Innerhalb kurzer Zeit vergaßen wir, dass unser Unterkörper nackt war und wir eigentlich unsere Muschis feiern wollten. Wir plauderten angeregt.
    Nach einer Stunde gestattete ich mir, an Dean Garrett zu denken. Seit einer Woche hatte ich ihn nicht mehr gesehen.
    Ich wusste, dass er an dem Tag, als ich ihn kennengelernt hatte, auf Stashs Farm gearbeitet hatte und dass Stash mit seinen Leuten am nächsten Tag auf Dean Garretts Ranch gewesen war. Dann hatte er offenbar sein Pferd gesattelt und war zurück in die Stadt geritten.
    »Er arbeitet an einem großen Prozess, der in ein paar Wochen anfängt«, erklärte Stash. »Hat mir nichts Näheres erzählt, aber ich hab in der Zeitung davon gelesen. Es geht um einen Mann, der seine Frau umbringen lassen wollte. Hat einen Auftragsmörder bestellt. Der lernte aber die Frau persönlich kennen und mochte sie. Der Mörder verriet der Frau, was los war. Sie holte die Bullen.« Stash schüttelte den Kopf. »Die Geschichte wäre selbst für einen Film zu abgeschmackt und dämlich, aber im richtigen Leben kommt so was vor.«
    Ich hatte Angst zu fragen. »Wen vertritt Dean denn?«
    Stash war erstaunt. »Die Frau selbstverständlich. Er ist bei der Staatsanwaltschaft.«
    Ich sackte vor Erleichterung zusammen. Männer, die Verbrecher verteidigten, fand ich ebenso gruselig wie die Verbrecher selbst.
    Deans blaue Augen und sein Lächeln ließen mir keine Ruhe.
Das hatte natürlich nichts, gar nichts zu bedeuten. Schließlich hatte ich mit Männern nichts mehr am Hut. Allein bei dem Gedanken, mich mit einem Mitglied der männlichen Spezies einzulassen, wurde mir übel.
    Außerdem war der Riese bestimmt verheiratet oder acht Mal geschieden. Nein, neun Mal. Er war keine klassische Schönheit, kein männliches Fotomodell, aber er war groß gewachsen, hatte schönes Haar, diese blauen Augen und ein hübsches, lässiges Lächeln.
    Ich zwang mich, mir Dean Garrett aus dem Kopf zu schlagen. Diese blauen Augen, die mir bis in die Seele schauten, schüchterten mich ein. Auch alles andere: das nette, freundliche Lächeln, die tiefe raue Stimme und das ansteckende Lachen.
    »Hör doch einfach auf, dir etwas vorzumachen!«
    Der schneidende Ton riss mich aus meinen Träumen. Aufgeschreckt blickte ich zu Lara, die mir gegenübersaß. Katie saß links von mir, Caroline ihr gegenüber. Tante Lydia saß rechts von mir am Tischende.
    »Ich mache mir nichts vor, Lara!«, gab Katie zurück und gab noch mehr saure Sahne auf das Hackfleisch in ihrem Taco. »Ich weiß, dass es besser wird.«
    »Wann?«
    »Was?«
    »Wann wird es besser? Wann, um Himmels willen, stellst du dir vor, dass es besser wird?« Lara zog das Gummiband aus dem Haar und fuhr sich mit den Händen hindurch. Im Kerzenlicht wirkte sie blass, als hätte sie seit einer Woche nicht geschlafen. »Das erzählst du schon seit drei Jahren, solange ich dich kenne. Du lachst, wenn du es sagst, aber du kennst die Wahrheit.«
    »Ja, ich kenne die Wahrheit! Mein Mann ist ein guter Mensch, und irgendwann hört er auf … « Katies Stimme versagte. »Irgendwann hört er auf zu trinken. Es hat sich schon einiges gebessert … «
    Lara verdrehte die Augen. »Katie, du hast mir am Anfang der Woche erzählt, dass J. D. in letzter Zeit dreimal auf der Couch eingeschlafen ist, nachdem er sich durch eure Bar getrunken hat. Er hat gerade zum neunten Mal seine Stelle verloren. Niemand im Ort wird ihm noch Arbeit geben, weil alle sein Alkoholproblem kennen, und in Decateur und Rosemont wird es bald dasselbe sein!«
    »Dann sag mir doch mal bitte, was ich tun soll!« Katie lief rot an und warf ihre Serviette auf den Tisch. »Gerade du müsstest mich verstehen, Lara! Ich habe etwas versprochen bei meiner Hochzeit, ich habe diesen ganzen Kram gesagt, dass ich ihm treu sein will, zu ihm stehe in Gesundheit und in Krankheit, bis dass der Tod uns scheidet, und ich haue nicht einfach ab, nur weil er nicht der perfekte Mann ist!«
    »Nicht perfekt?« Wieder verdrehte Lara die

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