Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer
hierhergebracht?«
»Wir sollten alles erneut durchgehen. Den Fall noch mal aufrollen und versuchen herauszufinden, wer dieser Kerl bloß sein könnte.« Sie warf ihm einen Blick zu. »Oder wir könnten baden gehen und uns gegenseitig splitterfasernackt um den See herum jagen.« Ihr Handy klingelte, und sie holte es raus, um es auszuschalten, doch die angezeigte Nummer ließ sie zögern. »Es ist Ruel.«
»Geh dran.« Cort ging zum vorderen Fenster und blickte auf den See.
Sie dachte darüber nach, einfach den Akku herauszureißen, aber dann drückte sie den Annahmeknopf. »Detective Vincent.«
»Wo sind Sie, Terri?«
»Ich bin auf dem Nachhauseweg, Chief.« Sie wünschte, sie könnte ihm ins Gesicht spucken. »Es war eine lange Nacht.«
»Frank Belafini hat mich angerufen. Er hat einige Aussagen in Bezug auf Marshal Gamble gemacht. Er bestätigt, dass Gamble der Torcher ist und in der Vergangenheit das Eigentum von Personen in Brand gesteckt hat, die sich weigerten, Schutzgelder zu bezahlen. Er berichtet außerdem, dass Gamble die Drohungen des Torchers gegen ihn absichtlich fingiert habe, um die Aufmerksamkeit von sich abzulenken. Offensichtlich hat er heute Nacht sein eigenes Haus niedergebrannt, um den Schwindel glaubhafter zu machen.«
Terris Kiefer sackte herunter. »Sie haben Frank Belafini verhaftet ?«
»Ich habe die Aussagen auf Band, und er liefert sich morgen aus. In der Zwischenzeit müssen Sie Marshal Gamble sofort verhaften. Ihm wird Brandstiftung und Mord vorgeworfen.«
Da war er wieder. Ihr schlimmster Albtraum wiederholte sich, um sie ein zweites Mal heimzusuchen.
»Das würde ich ja gerne, nur weiß ich leider nicht, wo er ist.« Es war keine Lüge. Sie hatte Cort den Rücken zugedreht und konnte daher seine exakte Position nicht sehen. »Aber ich halte die Augen offen.«
»Sie bringen ihn her und lochen ihn für seine Taten ein, Terri«, fuhr Ruel sie an. »Rufen Sie mich an, sobald Sie ihn geschnappt haben. Ist das klar?«
»Ja, Sir.« Sie legte auf und sah Cort an. »Tolle Neuigkeiten. Frank Belafini erzählt jetzt, dass du der Torcher seist und all diese Morddrohungen gefälscht hättest, um deinen Arsch zu retten. Ich habe Befehl, dich zu verhaften. Ist das nicht der perfekte Ausklang eines beschissenen Tages?«
»Ich habe dich ja gewarnt, dass das passieren würde.«
»Das stimmt.« Weil sie den Drang verspürte, es durch den Raum zu pfeffern, legte sie ihr Handy vorsichtig hin, kam zu ihm und stellte sich neben ihn. »Wusstest du, dass ich auf der Akademie war, als ich das mit meinem Dad rausgefunden habe?«
»J. D. hat nie darüber gesprochen.«
»Ein paar CIA -Agenten kamen, um mich zu sehen. Haben mich geradewegs aus meinem morgendlichen Aufwärmtraining gerissen. Absolute Vollidioten. Als sie mir sagten, dass mein Dad korrupt sei und Beweise fälsche, um die Mafia zu decken, hätte ich fast mit der Faust auf einen von ihnen eingeschlagen. J. D. hat mich damals zurückgehalten.« Sie öffnete das Fenster, um die sanfte Brise vom See hereinzulassen. »Ich erhielt an dem Abend die Erlaubnis, nach Hause zu fahren, und nachdem meine Eltern ins Bett gegangen waren, habe ich das Schloss am Schreibtisch meines Vaters geknackt. Weißt du, ich war so sicher, dass sie sich irrten.«
Sein Arm legte sich um ihre Taille. »Was hast du gefunden?«
»Flugtickets nach Las Vegas, Reno und auf ein paar karibische Inseln. Meine Eltern fuhren zwar ein paarmal im Jahr Verwandte im Norden besuchen, aber Louisiana haben sie nie verlassen.« Sie lehnte sich an seine Schulter. »Ich wusste es, weil ich immer mitfuhr.«
Sie erzählte Cort, wie sie Belege für andere unerklärliche Anschaffungen fand, die nie im Vincent-Haushalt gelandet waren. Außerdem Quittungen für Sachen, die ihr Vater nie jemandem verkauft hatte. Aber es war die Rechnung über den Kauf des Cottages am See, die sie endgültig überzeugt hatte.
»Auf der Rechnung war zu sehen, dass mein Vater es in bar bezahlt hatte.« Sie blickte sich um. »Und rate mal, wer es ihm verkauft hat, und für wie viel.«
»Frank Belafini.«
»Haargenau. Ein Anwesen im Wert von einer halben Million, verkauft an meinen Daddy für hundertfünfzigtausend Dollar.« Das Lachen, das aus ihr herausbrach, klang verbittert. »Am nächsten Morgen habe ich meinem Vater alles vorgelegt, direkt vor ihn auf seinen Schreibtisch auf dem Revier. Es musste eine logische Erklärung dafür geben. Dass er ein verdeckter Ermittler war oder so was. Er zerrte mich in
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