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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Sir.«
    Lawson Hazenel war nicht gerade begeistert, Terri und den Stapel Akten zu sehen, den sie eine Stunde später auf seinem Schreibtisch ablud. Sein unscheinbares, offenherziges Gesicht verzog sich sichtlich, als er erst den Haufen und dann sie musterte. »Vielen Dank, Vincent. Als hätte ich nicht schon genug zu ackern.«
    »Heul dich beim Captain aus, Haze.« Sie nahm die oberste Akte und warf sie ihm hin. »Die hier ist noch offen. Kneipenbrand im Quarter gestern Nacht. Fünfzehn Tote, vielleicht auch mehr. Melde dich bei Gray Huitt, er müsste die aktuellen Zahlen haben.«
    »Jetzt brauch ich eine Versetzung.« Er schlug den Ordner auf und überflog die erste Seite. »Hat die Feuerwehr es schon als Brandstiftung bestätigt?«
    »Nein, aber der Laden ist verdammt schnell in Flammen aufgegangen. Als wäre er aus Pappe gewesen.« Sie löste die Seiten mit den Personalien der Opfer aus ihrem Notizblock und gab sie ihm. »Ich habe die vorläufigen Berichte geschrieben, und eine Opferhilfeeinheit kümmert sich um die Anrufe bei den Angehörigen. Marshal Gamble müsste heute noch eine Stellungnahme abgeben.«
    » Marshal Gamble.« Law heftete die Notizen in den Ordner ein. »Korrigier mich, wenn ich falschliege, aber war er das letzte Mal, als du von ihm gesprochen hast, nicht noch ›dieses gefühllose Arschloch, das mich zur Tippse degradiert hat‹?«
    »So schlimm ist er gar nicht, wenn man ihn näher kennt«, log sie.
    »Da sagt dein Cousin aber was anderes.« Er legte den Kopf schief. »Angeblich hat Gamble ihm fast den Kiefer gebrochen, als er sich an Mardi Gras mit ihm geprügelt hat.«
    Cort war in eine Schlägerei mit ihrem Cousin Caine Gantry geraten, als sie wegen des Mordes an dem Gouverneurs-Kandidaten Marc LeClare gegen Caine ermittelt hatten. Terri wusste immer noch nicht genau, um was es bei diesem Kampf überhaupt gegangen war.
    »Mein Cousin war an dem Abend wirklich ein Vollidiot«, sagte sie. »Ich hätte ihn ja selbst fast über den Haufen geschossen.«
    Der andere Polizist sah skeptisch aus. »Wenn du dich auf einmal so gut mit dem Marshal verstehst, warum machst du dann diesen Ausflug in die OCU ?«
    »Ich brauch einfach mal eine Abwechslung. J. D. ist nächsten Monat zurück, und ich auch.« Sie mochte Lawson Hazenel, aber sie hatte nicht vor, ihm ihr Herz auszuschütten. »Lass uns die anderen Akten durchgehen, damit ich hier verschwinden kann.«
    Nachdem sie Lawson kurz über die übrigen offenen Fälle ins Bild gesetzt hatte, packte Terri das Nötigste von ihrem Schreibtisch zusammen und trug die Kiste zum Fahrstuhl. Weil sie eng mit einigen Bundesbehörden zusammenarbeitete, waren die Büros der Abteilung für organisiertes Verbrechen vor Kurzem in das Gerichtsgebäude am anderen Ende des Blocks gezogen. Dort fuhr Terri hin, meldete sich am Empfang und wurde zu ihrem neuen Schreibtisch im Gruppenraum der Organized Crime Unit begleitet, der dem des Morddezernats zum Verwechseln ähnlich sah.
    Abgetrennte Kabinen, die der Diskretion dienten, bildeten ein Labyrinth aus ordentlichen Schreibtischen, laufenden Computern und Kriminalbeamten in Zivil. Während sie ihre persönlichen Dinge verstaute, nickte sie den wenigen zu, die sie kannte. Der Computer auf ihrem Schreibtisch war ausgeschaltet, aber bei seinem Anblick musste sie ein Stöhnen unterdrücken. Sie kannte sich mit Computern wohl am wenigsten von allen NOPD -Mitarbeitern aus, ein Grund, warum sie drüben im Morddezernat immer noch eine Schreibmaschine benutzte.
    »Ich hoffe, für dich gibt es auch ein Handbuch«, sagte sie zu dem Gerät.
    »Für jeden gibt es eins.« Ein großer, dunkler Mann tauchte in der Lücke zwischen ihren Kabinenwänden auf. Es war entweder ein tief gebräunter Weißer oder ein hellhäutiger Afroamerikaner. Es war unmöglich an seinem glatt rasierten Schädel und den eindringlichen, unergründlichen schwarzen Augen zu erkennen. »Dann sind Sie wohl Therese Vincent.«
    »Terri. Hi.« Sie streckte die Hand aus.
    »Sebastien Ruel. Willkommen in der OCU .« Nach einem knappen Händedruck deutete er auf das große Eckbüro. »Lassen Sie uns reden.«
    Terri folgte ihrem neuen Chef in das Büro, neben dessen Tür auf einem diskreten Resopalschild sein Name mit dem Zusatz »Chefermittler« zu lesen war. Natürlich hatte sie schon von ihm gehört. Ein FBI -Spezialagent, der auf Cop umsattelte, ließ die Gerüchteküche kochen. Es hieß, er habe das FBI unter zweifelhaften Umständen verlassen, aber Terri glaubte das

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