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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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die Exfreundin ein.
    Sie wollte nicht hin, aber nicht, weil sie sich für ihre Trennung von J. D. schämte. Sie hatte mit allen drei Gamble-Brüdern zu irgendeinem Zeitpunkt angebandelt, und in keinen von ihnen war sie verliebt gewesen. Sie hatte sich aufrichtig gefreut, als J. D. wieder mit Sable zusammengekommen war, denn sie hatte schon lange den Verdacht gehegt, dass sein Herz dem Cajun-Mädchen gehörte.
    Was sie nicht ertragen konnte und wem sie sich nicht aussetzen wollte, das war das Mitleid. Arme Moriah, flüsterten ihre Freundinnen. Sie hat alles, nur keinen Mann, und keinen kann sie länger halten als ein paar Monate.
    Das Problem waren auch nicht die Männer. Moriah war mit vielen netten, vorzeigbaren Männern ausgegangen. Einige von ihnen waren unglaublich gut aussehend gewesen, andere waren klug, witzig, amüsant. Ein paar wenige waren sogar alles zusammen. Aber keiner von ihnen hatte ihr Herz berührt, und letztendlich hatte sie ihnen allen den Laufpass gegeben. Jetzt eilte ihr der Ruf von zwei Beinahetreffern bei den Gamble-Jungs und einer Proberunde durch den Rest des »Who’s who« voraus – ohne einen Ring am Finger ergattert zu haben – , und die Leute fingen an zu reden. Sie gab ihnen recht. Was auch immer mit ihr nicht stimmte, die Schuld lag definitiv bei ihr selbst.
    »Vielleicht sollte ich meine neuen Wildlederstiefel anziehen.« Ashleigh wirbelte herum. »Was meinst du? Die schwarzen meine ich.« Sie runzelte die Stirn. »Mist, ich glaub, die hab ich letzten Monat zum Besohlen gebracht.«
    Moriah stand vom Bett auf. »Ich meine, du brauchst ein neues Outfit. Du solltest shoppen gehen.«
    »Ooooh, du hast recht.« Sie fing an, die Glasknöpfe zu öffnen, mit denen die seidenen Trägerriemen oben am Latz befestigt waren. »Ich zieh mich um, und unterwegs können wir schnell irgendwo brunchen.«
    »Ich kann nicht mitkommen, Ash. Ich muss ein paar Anrufe erledigen, und dieses Dinner, das meine Mutter plant … « Moriah verstummte. Sie war es müde, ihre eigenen Ausreden zu hören. »Nein, das stimmt nicht. Ich hab einfach keine Lust.«
    »Du hast keine Lust, shoppen zu gehen?« Ashleigh machte ein erschrockenes Geräusch, als wäre Moriah tödlich erkrankt.
    »Genau. Und ich habe keine Lust, über Cort Gamble oder seine Familie oder seinen Bruder J. D. zu reden, der bis Februar noch mit mir zusammen war.«
    Ashleighs rosa Lippen verzogen sich. »Oh, Moriah. Ich bin so eine Idiotin. Tut mir echt leid.«
    Ash war von sich selbst eingenommen, aber sie war nicht boshaft, deshalb fühlte Moriah sich jetzt deprimiert, so als hätte sie einen Hundewelpen getreten.
    »Schon okay. Jeder vergisst mal was.« Jeder, außer mir. »Ruf mich nächste Woche an, dann fahren wir zum See raus.« Sie schlüpfte aus dem Schlafzimmer und ging die lange, geschwungene Treppe ins Erdgeschoss hinunter.
    Der Butler der Bouchards wartete an der Haustür. »Sie gehen schon wieder, Miss Moriah?«, fragte er, als er ihr den Strohhut reichte, den sie achtlos auf dem Tisch in der Eingangshalle hatte liegen lassen.
    »Ja, Charles. Ich habe eine Überdosis Oldham und Orange abbekommen.« Sie schenkte ihm ein mattes Lächeln. »Miss Ashleigh wird wahrscheinlich in ungefähr zehn Sekunden ihr Auto vorfahren lassen. Es sei denn, sie entschließt sich, ihr Make-up aufzufrischen – dann erst in zwei Stunden.«
    Wie aufs Stichwort erklang Ashleighs Stimme über ihnen. »Charles, fahren Sie meinen Wagen vor, ich fahre weg.«
    Sie sah auf die Uhr. »Macht fünf Sekunden.«
    »Ihre Genauigkeit ist wie immer formidabel, Miss.« Er behielt seinen würdevollen Gesichtsausdruck bei, zwinkerte ihr aber verschmitzt zu. »Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.«
    Als Moriah sich im Auto vom Haus der Bouchards entfernte, wurde sie auf der schmalen zweispurigen Straße fast von einem Fahrer in einem dunklen Van gestreift.
    »Hey!« Der Beinahezusammenstoß riss sie aus ihrer trüben Stimmung. Als der Transporter vorbeifuhr, ließ sie das Fenster herunter, drehte den Kopf und rief: »Pass doch auf, wo du hinfährst, du Schwachkopf!«
    Der Fahrer, ein Mann mit dunkler Sonnenbrille und Baseballmütze, winkte ihr nur kurz mit einem Handy in der Hand zu.

7
    »Ich muss wissen, ob die OCU eine unabhängige Ermittlung in Verbindung mit dem Maskers -Brand durchführt«, sagte Cort zum Berater des Bürgermeisters. »Ich kann nicht blind arbeiten, und wenn Belafini damit zu tun hat, ändert das alles.«
    Der Berater wirkte ziemlich gleichgültig.

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