Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer
und davon, wie sie ihm den Kopf verdrehte.
»Du hast ja fast gar nichts gegessen, Cortland«, sagte Elizabet, als Mae ihre Teller abgeräumt hatte und Kaffee und das Dessert servierte. »Geht es dir gut?«
»Ja.« Er hatte noch die Tanzstunde vor sich. »Terri und ich sind im Musikzimmer, wenn du fertig bist, Andre.« Zu Terri sagte er: »Komm.«
»Kann ich die Schuhe ausziehen?«, fragte sie, als er sie den Flur entlangführte. »Ich kriege einen Krampf in den Zehen.«
»Nein.« Er hatte einen Seemannsknoten in der Leistengegend, sollte sie ruhig ein bisschen hinken.
Sie verfiel in einen Trab, um mit ihm Schritt zu halten. »Okay, aber ich kann nichts dafür, wenn ich stolpere, hinfalle oder dir einen Zeh breche.«
Cort fasste sie am Handgelenk und wechselte die Richtung. »Lass uns etwas frische Luft schnappen.«
Er zerrte sie nach draußen auf die marmorne Sonnenterrasse, die seine Mutter mit riesigen Rosenbüschen umrahmt hatte. Die Luft draußen war feucht und warm, ganz im Gegensatz zu der im klimatisierten Haus, doch der Duft der roten, rosa und weißen Rosen überdeckte alles andere.
»Hübsche Blumen.« Sie beugte sich vor, um an einer American Beauty in voller Blüte zu schnuppern, und präsentierte ihm erneut einen hervorragenden Blick auf ihr festes, kleines Hinterteil. »Hat deine Mom die gezogen?«
»Ja.« Er begann, auf und ab zu gehen. »Sie züchtet sie auch selbst.«
»Du meinst, wie Hundewelpen?« Sie lachte über ihren eigenen Witz und schlenderte zu einer anderen Anhäufung von Blüten. »Meine Mama liebt Blumen. Sie liebt diesen ganzen Mädchenkram. Ich war eine große Enttäuschung für sie, glaub mir.«
Er blieb stehen und beobachtete sie. »Was ist mit deinem Vater?«
»Für ihn auch.« Sie klang nun nicht mehr so glücklich.
Ihr Vater war ein heikles Thema. J. D. hatte ihm mal erzählt, dass Con Vincent eine üble Nummer mit Terri abgezogen hatte, nachdem er wegen Bestechlichkeit verurteilt worden war. Sein Bruder hatte nicht mehr sagen wollen, und als Cort ihn gedrängt hatte, hatte er nur eingeräumt, dass sie es ihm im Vertrauen erzählt hatte.
Er wusste, dass Terri J. D. nicht nur vertraute. Sie liebte ihn. Wie sie sich im LeClare-Fall um ihn gesorgt hatte, hatte Cort davon überzeugt, dass J. D. mit ihr schlief. Daraufhin war er um die Häuser gezogen und hatte versucht, sich zu betrinken, um dann zu ihr zu gehen und nach ihr zu sehen.
»Wir sollten wieder reingehen«, sagte sie und fuhr immer noch mit den Fingern über die zarten Blütenblätter der Rosen seiner Mutter. »Andre ist bestimmt schon weit über seine übliche Zubettgehzeit hinaus.«
»Andre wird warten.« Cort tauchte hinter ihr auf. »Warum vermeidest du es immer, mit mir zu reden?«
»Ich rede doch den ganzen Tag bei der Arbeit mit dir.« Ihre Stimme klang vorsichtig. »Lass uns reingehen, hm?«
»Warte.« Die erwärmte Luft fühlte sich plötzlich kühl auf seinem Gesicht an, als er seine Hände auf ihre Schultern legte. Er dachte daran, wie er sie im Kopierraum gepackt hatte, und wie explosiv das Ergebnis gewesen war. »Wir sind nicht bei der Arbeit.«
»Du nicht, aber ich.« Sie entschlüpfte seiner Berührung. »Wie wär’s, wenn wir die Tanzstunde vergessen? Du kannst ja sagen, ich wäre schüchtern oder hätte ein kaputtes Knie. Sag deinen Leuten, dass ich mich für alles bedanke.«
»Und wieder mal läufst du weg.« Er stellte sich zwischen sie und die Haustür. Ihr Blick löste in ihm das Verlangen aus, sie zu schütteln, und zwar kräftig. »Wann wirst du mir endlich vertrauen, Therese?«
Wolken schoben sich vor den Mond, nahmen das Licht und warfen Schatten auf ihr Gesicht. »Das letzte Mal, als ich dir vertraut habe, Cortland, bin ich allein aufgewacht.«
Es war nicht der Sex, über den sie sich ärgerte, sondern die Erinnerung an den Morgen danach. Es erstaunte ihn, dass sie ihr Zusammensein offenbar als eine Frage des Vertrauens ansah. Aber natürlich tat sie das, und sie hatte recht. Er hatte sie sich genommen und dann zurückgelassen, ohne einen Gedanken an ihre Gefühle zu verschwenden.
»Ich hätte das nicht tun sollen. Ich hätte gar nicht erst zu dir kommen dürfen.« Er nahm ihre Hand zwischen seine Hände. »Verzeih mir, Terri.«
»Jetzt, wo ich so aussehe, tut es dir leid.« Sie zog ihre Hand weg. »Lass dich nicht von der sauteuren Politur in die Irre führen, Marshal, darunter bin ich immer noch dieselbe Frau.«
Er hatte die Nase voll davon, dass sie ihn jedes Mal
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