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Spiel mit dem Feuer

Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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ich dringend brauche.«
    »Was für Informationen?«
    »Geht um das alte Zuckerrohrland, wo
sie und Buzzy gewohnt haben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Weiß nicht,
was Amy Ihnen da helfen soll. Die Wellbrights müssen doch über das Land
Bescheid wissen. Ist schließlich ihrs.«
    Ich versuchte es auf einem anderen Weg.
»Die drei anderen Männer, die dort noch wohnen — kennen Sie die?«
    »Drei?« Sie runzelte die Stirn. »Der
einzige, den ich kenne, ist Tommy Kaohi.«
    »Wer ist das?«
    »So ein Junge aus dem Hanalei Valley.
Auch Abschaum.«
    »Inwiefern?«
    »Abschaum eben. Sie wissen schon.«
    Ich musterte Donna Malakaua, während
sie ihre Zigarette auf den Boden warf und mit ihrer Zehensandale austrat.
Dunkle Ringe unter den Augen, Stressfalten um den Mund. Besorgt um ihren
kleinen Bruder.
    Ich sagte: »Dieser Tommy Kaohi, trägt
der einen Ohrring — einen langen, gebogenen Silberohrring?«
    »So ein Bammelding, bis hier?« Sie
zeigte es mit dem Finger an.
    »Ja.«
    »Das ist Tommy.«
    Und das hieß, dass Tommy Kaohi der Mann
war, den die anderen ins Meer geworfen hatten.
    »Wo ist Tommy zu finden?«
    Sie sah mich einen Moment lang an und
seufzte dann. »Haben Sie mal einen Zettel?«
    Ich nahm ein kleines Notizbuch aus
meiner Handtasche und reichte es ihr, zusammen mit einem Stift. Sie schrieb
Tommys Nachnamen hin und zeichnete dann einen kleinen Lageplan. »Sagen Sie ihm
nicht, dass Sie’s von mir haben«, sagte sie und gab mir das Notizbuch zurück.
»Tommy ist ein übler Typ. Richtig übler Typ. Er ist schuld, dass Buzzy jetzt
diesen Brassel hat.«
    »Welche Art Brassel?«
    Keine Antwort.
    »Vielleicht kann ich ihm helfen.«
    Sie warf mir einen ungläubigen Blick
zu. Warum sollte eine Fremde vom Festland, die für eine reiche Haole-Familie
arbeitete, ihrem Bruder helfen wollen?
    »Hören Sie«, sagte ich. »Ich hab auch
einen Bruder.« Ich zeichnete das Bild von Joey, der, nach unserer letzten
Information, als Kellner in McMinnville, Oregon, gearbeitet hatte, jetzt aber
überall sein konnte. »Er ist ein Spinner und ein Dummkopf, aber ich liebe ihn.
Und er steckt dauernd in irgendwelchen Schwierigkeiten. Einmal ist er betrunken
auf einen Polizeiwagen aufgefahren. Und als der Polizist ausstieg, um sich den
Schaden anzugucken, ist Joey aus dem Wagen gesprungen und hat ihm eine
verpasst. Das war ein schöner Brassel!«
    Donna Malakaua lächelte matt. »Stimmt,
das ist echt Brassel, aber bei Buzzy ist es noch schlimmer.«
    »Hat er Ihnen davon erzählt?«
    Sie zündete sich gemächlich eine neue
Zigarette an und rauchte ein Weilchen. »Okay, Sie haben einen Bruder, Sie
wissen, wie das ist. Aber ich schwör’s, das ist alles nur Amys Schuld.«
    »Erzählen Sie.«
    »Diese Amy... Verdammt, warum hat er
sich grad mit ihr einlassen müssen? Er hat einen Job gehabt, feste Arbeit. Und
dann kommt sie und redet groß von den Hawaiianern, und dabei dreht sie ihnen
die ganze Zeit Dope an, für diesen Tommy Kaohi. So ein... okay, Buzzy war
gestern Morgen bei mir, wie’s noch dunkel war. Sagt, es ist alles zu heiß
geworden. Was alles, frag ich ihn. Er will’s mir nicht sagen, nur, dass er und
seine Freunde für einen Job angeheuert worden sind, und dass Tommy gedacht hat,
er kann groß absahnen, und dass aber alles schief gegangen ist. Buzzy sagt, er
und Amy müssen weg von der Insel. Also geb ich ihm alles, was ich an Bargeld
hab.«
    »Hat er gesagt, wo sie hinwollten?«
    Sie schwieg wieder und starrte auf die
Schaukeln. Die Kinder waren verschwunden, aber die Schaukeln schwangen noch.
Ich sah, wie ihr besorgter Blick ihnen folgte. Als sie die Zigarette zum Mund
führte, zitterte ihre Hand.
    »Er hat nichts gesagt, aber ich schätze
mal, nach Oahu. Amy hat da Geschäftspartner.«
    »Was sind das für Leute?«
    »Ach, Teufel noch mal!« Sie legte sich
die Hand auf die Augen.
    Als sie sie wieder wegnahm, war sie
tränenfeucht. »Amy hat noch nie einen Geschäftspartner gehabt, der kein Dealer
war. Buzzy, der hat große Pläne, aber dann? Er redet und redet und redet, aber
er ist ein Loser. Ein Loser und weiter nichts.«
     
    Nachdem ich mich von Donna Malakaua
verabschiedet hatte, ging ich zu meinem Wagen, aber auf halber Strecke sah ich
Tanner auf dem Gehweg, mit einem schmalen, pferdeschwänzigen Mädchen, das etwa
dreizehn sein mochte. Sie aßen beide Eis. Seine Tochter? Ich war gar nicht auf
die Idee gekommen, dass er ein Kind haben könnte.
    Ich winkte; er winkte zurück und
wartete auf mich. »Sharon«, sagte

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