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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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hat. Ich brauche eine offizielle Bestätigung dieser Geschichte.«
    »Und ich brauche dringend Urlaub. Sieht nicht so aus, als würde eine von uns ihren Wunsch in absehbarer Zeit erfüllt bekommen.«
    »Dallas.« Nadine packte Eve am Arm und zog sie in eine Ecke, wo weder Peabody noch ihre leider-probte Kamerafrau ihre Worte mitbekam. »Ich brauche dringend Informationen. Ich kriege vor lauter Panik kaum ein Auge zu. Sagen Sie mir etwas, geben Sie mir einen Hinweis, auch wenn ich ihn nicht bringen kann. Der Kreis muss sich für mich schließen, bevor ich weitermachen kann.«
    »Sie sollten gar nicht über die Sache berichten.«
    »Ich weiß, und falls je herauskommt, dass Richard und ich mal etwas miteinander hatten, bricht bestimmt sowohl privat als auch beruflich die Hölle für mich los. Aber wenn ich nur herumsitze und Däumchen drehe, werde ich verrückt. Da gehe ich lieber das Risiko ein, dass es im Anschluss Ärger für mich gibt.«
    »Wie viel hat er Ihnen bedeutet?«
    »Eindeutig viel zu viel. Aber die Sache war für mich wesentlich früher gestorben als der Kerl. Was nicht heißt, dass ich nicht trotzdem wissen muss, von wem er ermordet worden ist.«
    »Kommen Sie um vier aufs Revier. Dort kriegen Sie von mir so viel ich Ihnen geben kann.«
    »Danke. Wenn Sie mir vielleicht nur schnell noch sagen könnten, ob Kenneth …«
    »In einer Stunde, Nadine.« Eve wandte sich zum Gehen. »Und fordern Sie bis dahin Ihr Glück nicht allzu sehr heraus.«
    Zwanzig Minuten später waren Eve und Peabody erneut in Anja Carvells Suite, von der Frau jedoch war keine Spur zu sehen.
    »Sie hat sich aus dem Staub gemacht«, zischte Peabody, als sie die leeren Schränke sah, und musterte Eve stirnrunzelnd. »Sie haben gewusst, dass sie nicht mehr hier sein würde, oder?«
    »Ich habe zumindest nicht unbedingt erwartet, sie hier anzutreffen. Sie ist clever, und sie hat sich ausgerechnet, dass ich sie noch einmal beehren würde.«
    »Sie hat Draco umgebracht?«
    »Zumindest steckt sie in der Sache drin.« Eve wanderte ins Bad. Es war noch erfüllt von Anjas kühlem, femininem Duft.
    »Soll ich die Kollegen in Montreal verständigen und einen Auslieferungsantrag stellen?«
    »Die Mühe können Sie sich sparen. Das kalkuliert sie ein, dass Sie so reagieren. Falls Sie also je in Montreal gelebt hat, kehrt sie wohl kaum dorthin zurück. Sie ist untergetaucht«, murmelte Eve. »Aber sie ist noch in unserer Nähe. Also spielen wir ein bisschen Katz und Maus. Rufen Sie die Spurensicherung.«
    »Ohne Durchsuchungsbefehl?«
    »Mein Mann ist der Besitzer dieses Hotels. Also rufen Sie ruhig die Kollegen an. Ich gehe währenddessen runter und gucke, ob auf den Sicherheitsdisketten irgendwas zu sehen ist.«
    Bis Eve im Palace Hotel fertig war und nach ihrer Rückkehr auf die Wache ihr Anliegen Whitney vorgetragen hatte, war vier Uhr längst vorbei.
    Wie üblich ärgerte es sie, dass Nadine bereits an ihrem Schreibtisch saß.
    »Warum werden Sie ständig ohne weiteres reingelassen?«, fragte sie deshalb erbost.
    »Weil ich Doughnuts mitbringe. Und Polizisten sind seit Generationen dafür bekannt, dass sie eine Schwäche dafür haben.«
    »Wo ist meiner?«
    »Tut mir Leid, Ihre Kollegen haben sich wie halb verhungerte Ratten auf die Dinger gestürzt. Ich glaube, Baxter hat dann sogar noch die letzten Krümel aus der Packung aufgeleckt.«
    »Das sieht dem Typen ähnlich.« Sie nahm in ihrem Schreibtischsessel Platz. »Wo ist Ihre Kamerafrau?«
    »Draußen.«
    »Rufen Sie sie rein. Ich habe nicht den ganzen Tag lang Zeit.«
    »Aber ich dachte …«
    »Na, wollen Sie nun ein Exklusivinterview zu dieser Sache oder nicht?«
    »Und ob.« Sie schnappte sich ihr Handy und rief Lucy herein. »Ein bisschen Schminke wäre bei den Tränensäcken, die Sie zurzeit tragen, nicht übel.« Sie grub in ihrer großen, gut bestückten Tasche nach ihrem Make-up. »Hier, versuchen Sie es damit.«
    »Bleiben Sie mir bloß mit diesem Zeug vom Hals.«
    »Das können Sie natürlich halten, wie Sie wollen, aber Sie sehen aus, als hätten Sie seit Tagen kein Auge zugemacht.« Nadine klappte einen kleinen Taschenspiegel auf und verschönerte ihr eigenes Gesicht. »Aber Sie sehen diensteifrig und leidenschaftlich aus.« »Weil ich diensteifrig und leidenschaftlich bin.«
    »Was sich auf dem Bildschirm hervorragend macht. Übrigens haben Sie einen tollen Pullover an. Kaschmir?«
    Eve schaute auf ihren marineblauen Rolli. »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass er blau ist und

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