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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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habe ihn, Lieutenant.« Er stemmte seine breiten Schultern unter den leblos baumelnden Körper und schob ihn weitere siebeneinhalb Zentimeter hoch.
    Stiles hatte sich mit seinem eigenen Bettlaken erhängt.
    »Er atmet nicht«, erklärte Clark, als der Körper über ihm herunterkrachte. »Ich glaube nicht, dass er noch atmet.«
    »Holen Sie einen Arzt.« Eve setzte sich Stiles rittlings auf die Brust und fing sofort mit einer Herzmassage an. »Komm schon, du Hurensohn. Fang endlich wieder an zu atmen.« Sie presste ihren Mund auf seine Lippen und spendete ihm, während sie unablässig weiterpumpte, von ihrer eigenen Luft.
    »Oh, mein Gott. Oh, mein Gott. Kenneth!« Areena Mansfield fiel der große Blumenstrauß, mit dem sie durch die Tür gekommen war, vor Entsetzen aus der Hand.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind! Komm schon, komm schon, alter Junge.« Eve rann der Schweiß in Bächen über das Gesicht. Schnelle Schritte und das Schrillen einer Klingel drangen an ihr Ohr.
    »Gehen Sie an die Seite. Gehen Sie bitte an die Seite.«
    Sie glitt von Stiles herunter, als ein junger Arzt ihre Arbeit übernahm.
    Kein Puls. Kein Herzschlag. Keine Atmung.
    Komm zurück , befahl Eve im Stillen. Verdammt, komm bloß zurück.
    Sie verfolgte, wie Stiles eine Adrenalinspritze bekam.
    Keine Reaktion .
    Kleine Metallplatten wurden mit einem Gel bestrichen, knappe Befehle erteilt, und Stiles' bis dahin regloser Körper bäumte sich unter einem Stromschlag auf. Die Linie auf dem Monitor jedoch, die seinen Herzschlag zeigte, blieb weiter flach.
    Zum zweiten Mal wurden ihm die Platten auf die Brust gedrückt, zum zweiten Mal riss es ihn in die Höhe, zum zweiten Mal fiel er zurück. Gleichzeitig jedoch erklang ein leises Piepsen, und die bisher flache, blaue Linie zeigte kleine Wellen und wurde leuchtend rot.
    Er ist wieder da. Wir haben einen Puls.
    An der Tür schlug Areena ihre Hände vors Gesicht.
    »Sagen Sie mir, wie es ihm geht.«
    »Er lebt.« Der Arzt, ein Mann mit safrangelbem Teint und kühlen, dunklen Augen, schrieb etwas auf einen Block. »Infolge des Sauerstoffmangels hat er einen minimalen Hirnschaden davongetragen, der jedoch, wenn wir ihn am Leben halten können, zu beheben ist.«
    »Werden Sie ihn am Leben halten können?«
    »Dazu sind wir da.« Er schob den Block in die Tasche seines Kittels und musterte sie. »Die Aussichten sind gut. Ein paar Minuten später, und er hätte keine Chance mehr gehabt. Die Medizin hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, aber die Toten wieder zum Leben zu erwecken gehört noch nicht dazu.«
    »Wann kann ich mit ihm sprechen?«
    »Das kann ich noch nicht sagen.«
    »Schätzungsweise.«
    »Vielleicht ist er morgen wieder ansprechbar, aber solange die Untersuchungen nicht abgeschlossen sind, kann ich nicht sicher sagen, wie groß der Schaden ist, den er davongetragen hat. Möglicherweise dauert es Tage oder sogar Wochen, bis er nur die einfachsten Fragen beantworten kann. Das Hirn findet Wege, um geringe Schäden auszugleichen, es organisiert sich neu, wenn Sie so wollen, und wir können ihm dabei helfen. Aber das braucht Zeit.«
    »Ich möchte, dass man mich informiert, sobald er wieder sprechen kann.«
    »Ich werde veranlassen, dass dann sofort eine Mitteilung an Sie ergeht. Aber jetzt muss ich nach meinen anderen Patienten sehen.«
    »Lieutenant.« Clark trat auf sie zu. »Dies ist die Schwester, die Sie sprechen wollten.«
    »Schwester Ormand«, las Eve von deren Namensschildchen ab. »Erzählen Sie mir, was passiert ist.«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass er sich umbringen wollte. Ich hätte es auch nicht für möglich gehalten, dass er körperlich dazu in der Lage ist. Er war schwach wie ein Säugling.«
    »Wenn ein Mann Selbstmord begehen will, findet er einen Weg. Niemand macht Ihnen einen Vorwurf wegen dem, was vorgefallen ist.«
    Die Schwester nickte und atmete erleichtert auf. »Ich war in seinem Zimmer, um routinemäßig nach ihm zu sehen. Er war bei Bewusstsein und sagte, dass er ein Geständnis ablegen wollte. Ich dachte, er wollte einen Priester für die Beichte. Das kommt ziemlich oft vor, sogar bei Patienten, die keiner Kirche angehören. Aber er wurde furchtbar aufgeregt und hat ausdrücklich verlangt, dass man Sie ruft. Meinte, ich sollte Ihnen sagen, dass er ein Geständnis ablegen will.«
    »Was für ein Geständnis?«
    »Das hat er nicht gesagt. Ich dachte, vielleicht hat er diesen anderen Schauspieler, Richard Draco, umgebracht.« Als Eve darauf nicht

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