Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
pünktlich, und deshalb habe ich mit ihm nicht das mindeste Problem.«
    »Gut. Das war doch gar nicht so schlimm, oder, Maylou?«
    »Sie nehmen meinen Laden tatsächlich nicht hoch?«
    »Ich bin nicht bei der Sitte. Sie sind also nicht mein Problem.« Sie löste Maylous Fesseln, steckte sie sich in die Tasche und stand schwungvoll auf. »Ich an Ihrer Stelle würde einen Krankenwagen rufen und ihnen erzählen, dass ich über mein kleines Hündchen gestolpert und dabei gegen eine Wand gefallen bin.«
    »Squeakie!« Maylou rollte sich auf ihr mächtiges Hinterteil, streckte beide Arme aus, und der kleine Hund machte einen Satz aus Peabodys Armen in ihren breiten Schoß. »Hat die böse Polizistin Mamas Schätzchen wehgetan?«
    Kopfschüttelnd trat Eve in den Flur hinaus. »Warten Sie zwei Wochen«, sagte sie zu ihrer Assistentin, »und dann rufen Sie Hanson beim Dezernat für illegales Glücksspiel an und geben ihm diese Adresse.«
    »Sie haben gesagt, Sie nähmen sie nicht hoch.«
    »Ich habe gesagt, dass sie nicht mein Problem ist. Und das ist sie wirklich nicht, denn schließlich wird es Hanson sein, der sich mit ihr befasst.«
    Peabody warf einen Blick zurück. »Und was wird dann aus dem Hund? He, und aus der Wohnung? Vielleicht geht infolge des Skandals ja die Miete runter. Sie hätten die Küche sehen sollen, Dallas. Einfach phänomenal.«
    »Träumen Sie ruhig weiter.« Eve stieg ein und runzelte, als Peabody das Handschuhfach aufklappte, verständnislos die Stirn. »Was machen Sie da?«
    »Ich hole den Verbandskasten.«
    »Halten Sie sich von mir fern.«
    »Entweder ich oder die Klinik.«
    »Ich brauche keine Klinik. Rühren Sie mich nicht an.«
    »Seien Sie doch kein solches Baby.« Peabody, die die Rolle der Krankenschwester sichtlich zu genießen schien, wählte sorgfältig ihr Werkzeug aus. »Leute, die ständig anderen in den Hintern treten, haben doch wohl keine Angst vor ein bisschen erster Hilfe. Und wenn Sie nicht sehen wollen, was ich mache, klappen Sie die Augen einfach zu.«
    Eve umklammerte das Lenkrad, schloss die Augen und spürte, bevor die Wirkung des Betäubungsmittels einsetzte, ein kurzes, widerliches Brennen. Der Geruch des Antiseptikums rief leichten Schwindel und ein Gefühl der Übelkeit in ihr wach.
    Sie hörte das leise Summen der Nadel und wollte gerade eine sarkastische Bemerkung machen, um sich von dem lästigen Verfahren abzulenken, als sie mit einem Mal eine Art von dunklem Sog verspürte …
    … und in der Ambulanz eines düsteren, schmutzigen Gesundheitszentrums saß. Es brannte hundertmal, denn sie nähten hundert Schnitte, und als sie sich mit ihrem gebrochenen Arm befassten, drang das bösartige Summen der Geräte an ihr Ohr.
    »Wie heißt du? Du musst uns sagen, wie du heißt. Sag uns, wer dir wehgetan hat. Wie ist dein Name? Was ist mit dir passiert?«
    Ich weiß nicht , schrie sie ein ums andere Mal. Doch schrie sie nur in ihrem Kopf, denn das Entsetzen raubte ihr die Stimme, als lauter fremde Menschen sie betasteten, sie fixierten und sie pausenlos drängten: »Sag uns deinen Namen.«
    »Ich weiß ihn nicht!«
    »Madam. Dallas. He.«
    Eve öffnete die Augen und begegnete Peabodys sorgenvollem Blick. »Was? Was ist los?«
    »Sie sind kreidebleich. Dallas, Sie sehen aus, als wäre Ihnen schlecht. Vielleicht sollten wir doch in ein Gesundheitszentrum fahren.«
    »Alles in Ordnung.« Sie ballte die Fäuste, bis sie wieder gänzlich in der Gegenwart angekommen war. »Ich bin okay. Ich brauche nur ein bisschen frische Luft.« Sie öffnete das Fenster, ließ den Motor an …
    … und drängte das hilflose Kind in die dunkelste Ecke ihres Bewusstseins zurück.

10
    E s muss sein, wenn der Teufel antreibt. Ich kann mich nicht erinnern, wer diesen Satz gesagt hat, aber ich glaube, das ist auch egal. Wer auch immer es gewesen ist, ist lange tot. So tot wie Linus Quim.
    Es musste sein. Es musste einfach sein. Doch wer war der Teufel, der mich angetrieben hat? Der dumme, habgierig Quim oder ich selbst?
    Möglicherweise ist das ebenfalls egal, denn es ist nun mal geschehen. Es gibt kein Zurück mehr, und der Lauf der Dinge kann nicht mehr verändert werden. Ich kann nur hoffen, dass die Inszenierung überzeugend genug war, um auch vor Lieutenant Dallas zu bestehen.
    Sie ist eine anspruchsvolle Zuschauerin, ich fürchte, die strengste Kritikerin, die ich jemals hatte.
    Ja, mit ihr im Haus habe ich Angst. Jede Zeile, jede Geste, jede Nuance meiner Darbietung muss perfekt sein, damit ihr

Weitere Kostenlose Bücher