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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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möglicherweise daran zu erinnern, dass es ihm freistand, einen Anwalt zu verlangen, dachte sie. »Mir ist bewusst, dass das alles unangenehm für Sie ist. Dafür bitte ich Sie nochmals um Verzeihung. Ich werde versuchen, mich möglichst kurz zu fassen, damit unser Gespräch nicht allzu lange dauert.«
    Feeney schnaubte, und sie bedachte ihn mit einem schnellen, sorgenvollen Blick, der Stiles unbehaglich auf seinem Sitz nach vorne rutschen ließ.
    »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte der Schauspieler erbost. »Ich habe ein Recht zu erfahren, weshalb ich wie ein gewöhnlicher Krimineller durch die Gegend gekarrt worden bin.«
    »Sie wurden über Ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt«, erklärte Feeney barsch. »Die Fragen stellen wir.«
    »Ich habe Ihnen bereits Rede und Antwort gestanden. Ich habe Lieutenant Dallas bereits alles gesagt, was ich in dieser Sache weiß.«
    »Und natürlich wissen Sie nicht das Geringste über den armen Kerl, der kurz nach dem Mord an Draco mit den Füßen ein paar Meter über der Erde gebaumelt hat.«
    »Feeney.« Eve hob flehend die Hände. »Immer mit der Ruhe.«
    Feeney kreuzte die Arme vor der Brust und hoffte, dass er dabei furchteinflößend und gewaltbereit wirkte. »Wenn er versucht mich an der Nase rumzuführen, kann er was erleben.«
    »Wie gesagt, am besten gehen wir die ganze Sache in aller Ruhe an. Hätten Sie gerne ein Glas Wasser?«
    Stiles sah sie blinzelnd an. Er hatte Eve verbal in Stücke reißen wollen, und jetzt bedachte sie ihn mit mitfühlenden Blicken und bot ihm sogar noch etwas zu trinken an. »Ja, ja, gerne.«
    »Warum bietest du ihm nicht gleich auch noch was zu essen an?«
    Ohne auf Feeneys Bemerkung einzugehen, stand Eve auf und füllte einen kleinen Pappbecher mit lauwarmem Wasser. »Mr Stiles, wir haben ein paar neue Informationen bezüglich Ihrer Beziehung zu Richard Draco.«
    »Was für neue Informationen? Ich habe Ihnen doch gesagt …«
    »Und ich habe gesagt, dass wir die Fragen stellen.«
    Feeney erhob sich halb von seinem Stuhl. »Sie haben uns etwas Wichtiges verschwiegen. Sie haben uns verschwiegen, dass Sie Draco mal verprügelt haben, stimmt's? Und wenn ein Kerl einen anderen einmal krankenhausreif geschlagen hat, ist ihm durchaus zuzutrauen, dass er ihm zu einem späteren Zeitpunkt noch mal ans Leder will.«
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen«, erklärte Stiles mit ruhiger, seidiger Stimme, doch seine Finger zitterten, als er nach dem Wasserbecher griff.
    »Mr Stiles, ich muss Sie warnen. Es gibt hohe Strafen dafür, wenn man uns in einem offiziellen Verhör belügt.« Eve beugte sich etwas vor, damit Stiles ihr direkt ins Gesicht sah. »Ich kann Ihnen versichern, diesen Ärger sollten Sie sich nach Möglichkeit ersparen. Wenn Sie mit mir kooperieren, werde ich tun, was in meiner Macht steht, um Ihnen zu helfen. Wenn Sie mir gegenüber jedoch nicht ehrlich sind, kann weder ich noch irgendjemand anderes etwas für Sie tun.«
    »Der Kerl ist eindeutig ein elendiger Feigling«, stellte Feeney angewidert fest. »Will Draco um die Ecke bringen und benutzt dafür zur Tarnung eine arme, unschuldige Frau.«
    »Ich habe ganz bestimmt nicht …« Stiles' bisher rebellisches Gesicht verriet nun ehrliches Entsetzen. »Mein Gott, Sie können doch wohl unmöglich glauben, ich hätte Richards Ermordung arrangiert. Das ist völlig absurd.«
    »Wenigstens hat er früher noch ein Mindestmaß an Mumm besessen«, feuerte Feeney nach und ließ dabei die Knöchel seiner Finger dreimal eklig knacken. »Damals hat er Draco noch eigenhändig die Fresse poliert. Hat ihn bestimmt ziemlich wütend gemacht, oder, Stiles? Schließlich legt ihr Schauspieler den allergrößten Wert auf ein hübsches Gesicht.«
    Stiles fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich habe nicht das Geringste mit Richards Tod zu tun. Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich darüber weiß.«
    Eve legte eine Hand auf Feeneys Schulter, als müsse sie ihn mühsam daran hindern, aufzuspringen und Hackfleisch aus Kenneth zu machen, und stand dann selber seufzend auf. »Geben Sie mir den Ausdruck der Akte, Officer Peabody.«
    »Sehr wohl, Madam.« Mit ausdruckslosem Gesicht hielt Peabody der Chefin einen dünnen Hefter hin.
    Eve nahm wieder Platz, schlug den Hefter auf, gab Stiles die Chance kopfüber mitzulesen und sah aus den Augenwinkeln, wie alle Farbe aus seinen Wangen wich. »Ich habe hier Dokumente, in denen es um ein Straf- und ein Zivilverfahren mit Ihnen als Angeklagtem

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