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Spiel mit dem Tod (German Edition)

Spiel mit dem Tod (German Edition)

Titel: Spiel mit dem Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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hält die Stellung, recherchiert im Hintergrund und erledigt den Bürokram und der Kommissär rast den ganzen Tag den Verbrechern nach.»
    «Trotzdem, es ist eigenartig. Kennst du Noldi?»
    «Den IT-Freak?»
    «Der fährt am meisten von allen auf Nadine ab. Wenn er könnte, würde er mit ihr den ganzen Tag Händchen halten. Seit neuestem trägt er sogar eine Krawatte.»
    «Das glaube ich nicht. Das ist doch der mit den zerrissenen Jeans und dem Dreitagebart», staunte Monika.
    «Das war einmal. Nur noch im Vollwichs, schon noch Jeans, aber von Hugo Boss, Jacke von Camel und immer glatt rasiert wie ein Babypo.»
    Ferrari gähnte.
    «Ich gehe ins Bett. Kommst du auch?»
    «Ich möchte noch einen Artikel lesen und komme nach. Schlaf gut, mein Schatz.»

19. Kapitel
    Ferrari hatte wunderbar geschlafen. Im Pyjama trat er auf den Balkon und blinzelte der Sonne entgegen, die sich majestätisch über den Baumwipfeln erhob. Gemütlich duschen, vorsichtig rasieren, in Ruhe einen Kaffee trinken oder auch zwei, kurz im Garten dem Pfeifkonzert der Vögel lauschen und der Tag konnte beginnen. Bloss keine Hektik. Das schadet der Gesundheit und meiner Laune. Ferrari grinste und verliess um 8.30 Uhr summend das Haus.
    Im Büro empfing ihn Nadine. Ungeduldig und aufgeregt. Denise Grieder hatte telefonisch mitgeteilt, dass eine weitere DVD mit der Morgenpost eingetroffen sei. Sie warte auf Ferraris Anweisungen. Ach ja, einen Kuss solle sie ihm geben. Der Kommissär wich instinktiv einen Schritt zurück.
    «Keine Sorge, Chef. Ich komme dir nicht zu nahe. Das überlasse ich der Grieder.» Nadine lachte schadenfroh.
    «Prima. Der Morgen ist gerettet. Bitte ruf sie an und sag ihr, dass Anselm Stalder nichts, aber auch gar nichts von der neuen DVD erfahren darf. Und dass wir gleich zu ihr kommen. Auf weitere Untersuchungen bezüglich Fingerabdrücke können wir getrost verzichten. Das bringt nichts. Ich schaue nur noch schnell die Post durch und beantworte ein paar Mails.»
    Eine halbe Stunde später standen sie im Büro von Denise Grieder, die sich die Fingernägel in leuchtendem Rot lackierte. Schönheit verpflichtet eben, dachte der Kommissär.
    «Weshalb wollten Sie Anselm nicht dabei haben?», schoss es ihm entgegen.
    «Aus verschiedenen Gründen. Hauptsächlich, weil er Informationen zurückhält. Er weiss mehr, als er uns erzählt.»
    «Das glaube ich nicht, Francesco. Ich vertraue ihm hundertprozentig. Gut, der Polizei gegenüber ist er mit Informationen sicher zurückhaltend. Reine Berufskrankheit. Aber mir gegenüber ist er offen und ehrlich.»
    «Wie viel Geld schuldet Heinz Werner der Familie Rost?», machte Ferrari den Test aufs Exempel.
    «Keine Ahnung.»
    «Sehen Sie. Eine halbe Million. Und Stalder wusste davon.»
    «Das ist höchst eigenartig. Und so gar nicht sein Stil. Seltsam. Ich rede mit ihm und werde ihm ein wenig besser auf die Finger schauen. Glauben Sie, dass er etwas mit Rosts Tod zu tun hat?»
    «Wir sind dabei, das herauszufinden. Aber schauen wir uns doch die neueste DVD an. Natürlich nur, wenn Sie Zeit haben, Denise», kokettierte Ferrari.
    «Für Sie immer, Francesco.»
    Nadine verdrehte die Augen. So viel Höflichkeit und Rücksichtnahme, das war des Guten zu viel. Igitt! Charmant lächelnd legte Denise Grieder die DVD ein. Für einmal wirkte Hans Rost nicht nervös, eher erregt und wütend. Erneut hielt er die Donnerstagausgabe der «Basler Zeitung» in die Kamera.
    «Nach wie vor läuft alles nach Plan. Christina kann inzwischen sämtliche Einzahlungen machen. Sie wirkt dabei noch etwas unsicher. Aber das kriegen wir in den nächsten Wochen schon hin. Und Hansruedi hat die Versicherung für Edith abgeschlossen. Das ist gut so. Aber ich bin auf Hansruedi wütend. Er hat mich ganz offensichtlich belogen. Das Geld, das ich ihm geliehen habe, reicht nicht aus, um seine Schulden zu bezahlen. Er ist ein Fass ohne Boden. Das sagte ich ihm auch. Daraufhin wurde er ziemlich frech und ausfällig. Drohte mir sogar, alles Christina und Edith zu erzählen. Wir sind jetzt übereingekommen, dass er einen Abzahlungsplan für seine Schulden aufstellt. Bis zu meinem Ableben muss er seine Schulden deutlich reduziert haben, sonst werde ich mit Edith darüber reden. Auch das habe ich ihm gesagt. Dieser Hansruedi ist eine einzige Enttäuschung. Als er mir drohte, fürchtete ich mich einen Augenblick lang richtig vor ihm. Hoffentlich habe ich keinen Fehler gemacht, als ich ihn ins Vertrauen zog und ihm sagte, wie viel Geld ich

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