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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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Fall für uns lösen.“
    „Oder dabei umgebracht werden.“ Er sah seinem älteren Kollegen wieder in die Augen. „Ich will diese Geschichte mit dem White Rabbit weiterverfolgen.“
    „Was hat deine Meinung geändert?“
    Killian. Ihr Verstand.
    Und ihr Mut.
    Aber das würde er Tony nicht erzählen. Der würde ihm ewig lange Vorträge deshalb halten. Stattdessen zuckte er nur die Schultern. „Da keine anderen Spuren da sind, kann es ja nicht schaden.“

12. KAPITEL
    Donnerstag, 3. März 2005
    15:50 Uhr
    „Das ist es“, Spencer zeigte auf Leonardo Nobles Villa in der Esplanade Avenue. „Halte hier.“
    Tony gehorchte und stieß einen langen Pfiff aus. „Scheint so, als könnte man mit Spaß und Spiel fett Geld verdienen.“
    Spencer grunzte nur, den Blick auf die Residenz der Nobles gerichtet. Er hatte ein paar Nachforschungen angestellt und herausgefunden, dass Leonardo Noble, der Erfinder von White Rabbit, keine Vorstrafen hatte und keine Schul den, nicht mal ein unbezahltes Knöllchen. Das hieß nicht, dass er die Unschuld in Person war. Vielleicht nur gerissen genug, sich nicht erwischen zu lassen, sollte er etwas auf dem Kerbholz haben.
    Sie gingen zum schmiedeeisernen Tor und betraten das Grundstück. Kein Hund bellte. Keine Alarmanlage ging los. Spencer sah zum Haus: kein einziges Gitter an den unteren Fenstern. Offensichtlich fühlte sich Noble sicher. In einem Bezirk wie diesem war es ziemlich riskant, seinen Reichtum so zur Schau zu stellen.
    Sie klingelten, und eine Frau in schwarzem Kleid und gestärkter weißer Schürze öffnete. Sie fragten nach Leonardo Noble. Kurz darauf kam ein athletisch gebauter Mann in den Vierzigern mit wild gelocktem Haar heraus, um sie zu begrüßen.
    Er streckte die Hand aus. „Leonardo Noble. Womit kann ich Ihnen dienen?“
    Spencer schüttelte ihm die Hand. „Detective Malone. Mein Partner, Detective Sciame. NOPD.“
    Er sah sie erwartungsvoll mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    „Wir untersuchen den Mord an einer UNO-Studentin.“
    „Ich wüsste nicht, was ich Ihnen sonst noch erzählen könnte.“
    „Bisher haben Sie uns ja nichts erzählt, Mr. Noble.“
    Der Mann lachte. „Tut mir Leid. Ich habe schon mit Ihrer Kollegin gesprochen. Detective Killian. Stacy Killian.“
    Es dauerte einen Moment, bis Spencer klar wurde, was die Worte des Mannes bedeuteten, und eine weitere Sekunde, um seine Wut im Zaum zu halten. „Es tut mir Leid, Ihnen das sagen zu müssen, Mr. Noble, aber man hat Sie hinters Licht geführt, bei der NOPD arbeitet keine Stacy Killian.“
    Der Mann sah sie verwirrt an. „Aber ich habe mit ihr gesprochen. Gestern.“
    „Hat Sie Ihnen ihren …“
    „Leo, was ist los?“ Eine schöne Dunkelhaarige kam an die Tür und stellte sich neben Leonardo Noble.
    „Kay, Detective Malone und Detective Sciame. Meine Geschäftsführerin Kay Noble.“
    Sie schüttelte beiden die Hand und lächelte ihnen freundlich zu. „Und seine Exfrau.“
    Spencer erwiderte ihr Lächeln. „Das erklärt den Namen.“
    „Ja.“
    Der Erfinder räusperte sich. „Sie sagen, die Frau gestern war gar keine Kriminalbeamtin.“
    Kay runzelte die Stirn.
    „Hat Sie Ihnen ihre Dienstmarke gezeigt, Madam?“
    „Mir nicht, unserer Hausangestellten. Ich werde sie holen. Entschuldigen Sie mich einen Augenblick.“
    Spencer hatte Mitleid mit der Haushälterin. Kay Noble machte nicht den Eindruck, als würde sie solche Fehler durchgehen lassen.
    Kurze Zeit später kam sie mit der Frau zurück, die ziemlich niedergeschlagen aussah. „Sag den Kriminalbeamten, was du mir gerade erzählt hast, Valerie.“
    Die Haushälterin – in den Sechzigern mit stahlgrauem Haar, das sie zu einem französischen Knoten gebunden hatte – rang die Hände. „Die Frau hat kurz eine Dienstmarke gezückt … oder etwas, was ich dafür hielt. Sie wollte mit Mr. Noble sprechen.“
    „Sie haben sich den Ausweis nicht näher angesehen?“
    „Nein. Ich … Sie sah aus wie eine Polizistin und klang so …“ Sie beendete den Satz nicht und räusperte sich. „Ich bin untröstlich, dass das passiert ist. Ich verspreche, dass so was nie wieder vorkommt.“
    Bevor Kay Noble etwas dazu sagen konnte, mischte sich Spencer schnell ein. „Ich denke nicht, dass irgendein Schaden entstanden ist. Sie ist eine Freundin des Opfers und war auch Polizistin. Aber nicht bei der NOPD.“
    „Es ist kein Wunder, dass Sie sich haben täuschen lassen“, fügte Tony dazu, „sie beherrscht das ganze Polizeigehabe

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